Guck dich nochmal um. Zum Beispiel beim Karosserieschutzdepot. Da gibt es bessere Mittel für blankes Blech als Owatrol.
Stimmt
Ich kenne das Angebot des KSD nur zum Teil.
Die haben einiges an guten Sachen.
Wenn ich die Bilder vom Schweller und Radlauf so betrachte, sah mein roter ähnlich aus. Habe damals auch jeweils einen Streifen von Bodenblch, vom Innenbelch und den Schweller selbst erneuert. Nach 6 Jahren war der Traum aus...trotz viel und sorgfältiger Konservierung von innen und aussen, incl ordenlichem Lachaufbau war die Kante unten wieder rostig und weich. Zudem kamen noch einige andere Roststellen größeren Ausmaßes dazu, so daß ich ihn "still legte"
Bist du den Polo 'normal' gefahren?
Ich hoffe das es bei mir etwas länger hält. Wenn das Auto fertig ist wird es nur noch bei schönem Wetter bewegt.
Seit Oktober bin ich mit dem Polo ca. 100km gefahren, davon waren ~60 Überführung.
Hab jetzt das 'Ersatzblech' vom Rest getrennt. Das Teil ist mehr eine Vorlage als ein Ersatzblech
Das ist der Grund, warum kaum einer gebrauchte Bleche einschweißen will, die man vorher aus nem Schrottauto mühsam raustrennen muss...
Ohne Vorlage hätte ich mir nicht so richtig zugetraut den Innenkotflügel neu aufzubauen ohne das Außenblech wegzunehmen.
Ich habe vorhin begonnen das rostige Etwas zu flicken.
Als einzelnes Blech lässt sich das wahrlich beschissen mit Elektrode schweissen. Jetzt kann ich eure Haltung zum Thema Stabelektrode ganz gut nachvollziehen.
Ich hätte nicht gedacht, dass da so viel Wärme eingetragen und vom umliegenden Blech abgeleitet wird.
Ich denke ich werde mir das Eckchen in der Mietwekrstatt im Nachbarort zusammen brutzeln.
Grüße,
Sebastian
Ich sage jetzt nicht, dass ich es dir ja gesagt habe, wegen dem Schweißen von Karosserieblechen mit einer Stabelektrode. Ich bin jetzt seit 22 Jahren Karosseriebauer und mache seit 15 Jahren Oldtimer Restaurationen. Also kannst du mir ruhig glauben, wenn ich Tipps gebe
Ne Spaß beiseite. Mit einer Stabelektrode kann man eigentlich erst ab einer Materialstärke von >1,5mm vernünftig schweißen. Du möchtest jetzt in einer Mietwerkstatt schweißen. Kannst du natürlich machen. Aber ich würde mir wirklich überlegen eine MIG/MAG Schweißanlage zu kaufen und die benötigte Gasflasche zu leihen. Wie gesagt zahlst du dann nur das verwendete Gas. Gerade wer alte Autos fährt (und eine Polo ist da keine Ausnahme ) wird öfters schweißen müssen. Und dann lohnt sich so eine Anschaffung auf Dauer.
Und wenn ich mir dein "Ersatzblech" angucke, dann bitte flick das nicht. Kauf dir eine Blechtafel (am besten 1mm verzinktes Blech) und nimm das Ersatzblech wirklich nur als Vorlage und forme es aus dem neuem Blech nach. Wenn du das Ersatzblech flickst, wird es wahrscheinlich ein paar Jahre halten, aber nicht auf Dauer. Und von der Blechtafel bleibt auch noch einiges über um noch weitere Blech zu ersetzen.
Und vor allem würde ich mir an deiner Stelle mal einfach ein paar Bleche nehmen und schweißen üben. Denn Schweißen hat nichts mit brutzeln zu tun Auch beim MIG/MAG Schutzgasschweißen bringst du viel Wärme ins Material und du wirst (gerade am Anfang) viel Verzug haben, wenn du es nicht richtig kannst. Kann mich noch an meine Lehre erinnern. Da habe ich bestimmt das erste halbe Lehrjahr jeden Tag ein paar Stunden schweißen müssen um es einigermaßen zu können. Angefangen mit Autogenschweißen. Dann über MIG/MAG zum WIG Schweißen. Und heute bei Oldtimern, die nach der Carta von Turin restauriert werden sollen, darf man sogar nur Autogen oder WIG schweißen. Der Vorteil der beiden Schweißverfahren ist einfach, dass man die Schweißnaht (und das Belch in unmittelbarer Nähe darum) danach noch spannen und bearbeiten kann. Beim MIG/MAG Schweißen geht das nicht.
Aber ich schweife gerade ordentlich vom Thema ab Karosseriebau ist halt einfach meine Leidenschaft und ich gebe gerne meine Erfahrungen weiter
Kurz gesagt, ist Schweißen keine Atomphysik. Es kann jeder lernen. Es ist einfach Übungssache. Also lieber ein paar Bleche mehr zur Übung schweißen, als sich eine Karosserie zu ruinieren.
Gruss Mike
Mike,
Keine Frage. Ich betreibe den Polo 'nur' als Hobby. Die Theorie zum Blech habe ich irgendwann mal im Studium (Werkstoffwissenschaft) ausgiebig behandelt, nur Schweissen habe ich mir jetzt erst mehr oder minder selbst beigebracht. Klar waren die ersten Bleche nicht perfekt. Auch die erste MAG Schweissung würde ich heute anders angehen....
Je nach Stelle & Luftfeuchte komme ich mit der Stabelektrode schon weitestgehend zurecht. Den Strom habe ich ein ganzes Stück unter den Vorgabewert für die Elektroden gestellt.
Wenn die Elektrode einmal auf Temperatur ist, hat man auch einen stabilen Lichtbogen, wenn er auch verdammt kurz ist.
Mittlerweile habe ich die vorderen Endstücke (etwa wie bei deinem Polo) auch so geschweisst & die Versteifung für die hintere Wagenheberaufnahme sowie der Beginn des Längsträgers sind auch wieder ordentlich.
Es ist halt tödlich damit Spalten überbrücken zu wollen oder auf rostiges, zu dünnes Blech zu schweissen.
Generell will ich mir schon mal ein MAG Schweissgerät zulegen. Es ist eher, dass ich mir momentan zu viel anderes (Werk-)zeug anschaffe & das Schweissgerät auf der Prioliste nicht ganz soweit oben steht.
An der Vorlage wird alles herausgeschnitten, was irgendwie nach Rost aussieht.
Einen Teil wollte ich schon übernehmen. Mit Aluhammer, Ausbeulhammer, Lederkissen und ein paar Holzklötzchen ist es sonst ein Haufen Arbeit die Bleche für das ganze Teil nachzuformen.
Gruß,
Sebastian
Ich könnt mir das garnicht vorstellen mit elektrode was am Auto zu schweißen, und wie gesgat so nen schutzgaser kriegst schon für kleines Geld
Hab momentan nen leicht zerknautschten Patienten hier stehen, macht schon spaß wenn das alles so klappt wie man sichs vorgestellt hat und alle gesagt haben ach schmeiß den weg das lohnt sich nicht mehr usw...
Zitat:
macht schon spaß wenn das alles so klappt wie man sichs vorgestellt hat und alle gesagt haben ach schmeiß den weg das lohnt sich nicht mehr usw...
Zitat:
Hab momentan nen leicht zerknautschten Patienten hier stehen
Die allerersten Gehversuche hatte ich mit 2.5mm Elektroden gemacht. Das ging gar nicht.
Mit 1.6er Elektroden (TS177) und einem reduzierten Schweissstrom geht es... wenn die Wärmeabfuhr stimmt.
Anfangs habe ich auch nur mit halben Elektroden geschweisst um den Lichtbogen (Abstand) besser kontrollieren zu können.
Das Schweissen mit Stabelektrode hat auf jeden Fall seine Grenzen.
Wir reden hier nicht von Elektroden, sondern von der Materialstärke vom zu schweißenden Werkstoff. Das muss beim Elektrodenschweißen mindestens 1,5mm haben, damit es vernünftig wird.
Lass dir einfach gesagt sein, dass man Karosseriebleche nicht mit einer Stabelektrode schweißen kann.
Zitat:
Lass dir einfach gesagt sein, dass man Karosseriebleche nicht mit einer Stabelektrode schweißen kann.
Ok hast recht. Natürlich kann man es so schweißen. Aber das Ergebnis ist dann scheiße. Wie auch immer. Soll jeder so machen, wie er es für richtig hält. Und der Rest wurde ja schon hinreichend erklärt.
Gruss Mike
Hi Leuz - Thema Schweißen, Clint mal ne Frage:
Wie sieht das eigentlich mit "stumpfer Schweißnaht" aus, wäre doch besser, als bgesetzte oder mindestens übertlappende Bleche ?
Kannst Du hierzu mal als Profi was zu sagen bitte?
MfG wolfi66x
Eine Stumpfnaht wäre allerdings sehr viel schwieriger zu realisieren denke ich. Falls sich jemand mal ganz genau damit beschäftigen will :
[Dieser Link ist nur für Mitglieder sichtbar
Ich denke die Festigkeit an sich ist gar nicht das Problem.
Viel interessanter ist einerseits das Ermüdungsverhalten im Sinne von Sprödigkeit in der Wärmeeinflusszone & andererseits das Thema Rißausbreitung....vorausgesetzt die geschweißte Stelle hat nennenswerte Kräfte zu übertragen.
Habe gerade auf Fachmessen im Oldibereich mir von stumpf eingeschweißten Blechpartien sagen lassen. Von Bereichen, welche stärker beansprucht werden hinsichtlich der Gefügeänderung durch das Schweißen, von Vollprofis auch autogen - mit sehr geringem Wärmeeintrag sowie auch kaum verzundert, sehe ich allerdings auch kritisch.
MfG wolfi66x
Boah jetzt könnte ich wirklich tief ins Detail gehen, aber im Grunde ist in dem Link den LordVader gepostet hat alles erklärt. Man kann aber Schweißverfahren nicht unbedingt vergleichen. Es kommt auch immer darauf an welches Material in welcher Materialstärke miteinander verschweißt werden soll. Und dann noch was für eine Belastung das Bauteil aushalten muss.
Aber wir reden ja über Karosserieteile die verschweißt werden sollen und nicht über 5mm Rohre die verbunden werden sollen.
Nun also zu der Frage von wolfi66x. Ich schweiße jedes Blech stumpf ein. Das setzt natürlich voraus, dass die Bleche exakt (also ohne grossen Spalt zwischen den beiden Blechen) passen. Wenn ich jetzt bald bei meinem Polo zum Beispiel Golf 1 Radläufe einschweiße, dann werden die alten Radläufe ausgetrennt, die Golf 1 Radläufe exakt angepasst und dann stumpf eingeschweißt.
Aber wie gesagt es kommt auch drauf an was man schweißen will. Als ich meine Aussenschweller komplett gewechselt habe, habe ich die alten Schweller rausgetrennt und den neuen mit speziellen Karosseriekleber eingeklebt und dann mit der Widerstandschweißanlage eingepunktet.
Von abgesetzten oder überlappenden Blechen schweißen halte ich persönlich nicht viel. Man baut sich quasi wieder eine potenzielle Rostgefahr ein.
Wichtig beim Schweißen ist auch die Vorbereitung (säubern der Werkstoffe und des Schweißzusatzes), das exakte Schweißen selber, das Verschleifen der Schweißnaht und das anschließende abdichten der Naht.
Dann kam noch das Thema Rissbildung auf. Dazu habe ich vor allem einen Tipp. Wenn man Blech auf Stoß stumpf verschweißt, dann sollte dort nie ein 90° Winkel sein. Bisschen schwer zu erklären. Nur mal als Beispiel. Ihr habt ein DIN A4 grosses Blech und müsst daraus ein Stück in der Größe einer Zigarettenschachtel ersetzen. Jetzt könnte man ja eine Zigarettenschachtel als Schablone nehmen und es raustrennen und wieder einschweißen. Dann hat man jedoch vier 90° Winkel (quasi die Ecken der Schachtel). Wenn ihr die so im 90° Winkel verschweißt, ist die Gefahr von Rissbildung unter Belastung sehr gross. Was macht man um das zu vermeiden? Eigentlich ganz einfach. Schon beim heraustrennen keine 90° Winkel entstehen lassen, sondern die Ecken leicht abrunden. Hoffe ihr versteht was ich meine So vermeidet ihr Rissbildungen neben der Schweißnaht. Denn generell reißt ein Blech zu 99% neben der Schweißnaht und nicht die Schweißnaht selber.
Also wenn ihr mal was heraustrennen und schweißen müsst, könnt ihr mir gerne vorher auch eine PN schreiben und ich versuche euch, so verständlich wie möglich, das Vorgehen zu erklären. Ist dann an einem konkreten Beispiel meistens einfacher zu erklären als generell was zum Thema Schweißen und die Herangehensweise in der Theorie zu erklären.
Gruss Mike
Zitat:
von Vollprofis auch autogen
Zitat:
Aber ich fände es einfach Schade, wenn das "alte Handwerk" vom Karosseriebau verloren geht
Ich fände das auch sehr schade.
Ich bin selber gerade dabei, mir erst mal die Theorie und dann die Praxis fürs Autogen Schweißen anzueignen.
Ich möchte demnächst anfangen meinen Einser von 76 zu restaurieren.
Vorher muss ich dann noch was üben
Zitat:
ich bin wohl auch kein "einfacher" Lehrer
Hi Clint,
besten Dank für Deine sehr detaillierten Ausführungen, welche meine auf Fachmessen gewonnenen zaghaften Einblicke mehr als bestätigen, besonders was auch das Überlappen von Blechen angeht!
MfG wolfi66x
Zitat:
Ich bin selber gerade dabei, mir erst mal die Theorie und dann die Praxis fürs Autogen Schweißen anzueignen.
@Klint Kustoms
Das Angebot nehme ich gerne an, ich bin gerade auf der Suche nach einem Schweissgerät und dann kann es demnächst mit Übungen los gehen.
Einen Schweisstisch habe ich mir schon für kleines Geld besorgt.
Ich schicke dir mal ne PN mit meiner E-Mail.
Danke dir schon mal.
Zitat:
Einen Schweisstisch habe ich mir schon für kleines Geld besorgt.
Hallo.
Ja, den kann ich mir auch jetzt schon schweißen. Schutzgas ist bereits vorhanden, aber einen fertigen für 20€ , da lohnt die Arbeit nicht.