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Airbagausbau

Zitat:

Der Airbag wird ja nicht durch sich erwärmende Drähte gezündet, sondern durch die Pyropatronen.


Das ist ungefähr so logisch, als wenn ein Milchmädchen sagen würde, Benzinmotoren werden nicht durch Funken gezündet, sondern durch die Zündkerzen.

Die Pyropatronen müssen auch irgendwie gezündet werden. Das geht entweder mechanisch (so ungefähr wie bei Gewehrgeschossen, wo ein Hammer auf ein druckempfindliches Zündplättchen schlägt, was bei Airbags aber sicherlich nicht so gemacht wird) oder thermisch (z.B. stromdurchflossener Widerstandsdraht). Habe vor 25 Jahren in meiner Experimentierphase öfter mal Bömbchen gebaut. Selbstgemischtes Schwarzpulver in 1Zoll-Wasserrohr, ein Stück Widerstandsdraht (vom alten defekten Bügeleisen) ans Ende eines langen Kabels gepfriemelt, diesen Widerstandsdraht ins Schwarzpulver gesteckt und das ganze dann oben mit Gips vergossen. Gezündet habe ich das Ganze an einer Autobatterie. Hat immer ganz gut gerummst.

Zitat:
Das sage nicht nur ich, so steht es u.a. auch in allen Werkstatthandbüchern von VAG.


Das glaube ich gerne. Die Hersteller wollen alle Eventualitäten ausschließen um im Falle eines Falles keine Verantwortung übernehmen zu müssen. Passiert es tatsächlich mal, dass ein Airbag auslöst, dann finden die Hersteller IMMER irgendeinen Fehler, irgend eine nicht beachtete Arbeitsvorschrift, mit der man begründen kann, warum der Monteur selbst schuld ist.

Ich glaube, die ganze Airbag-Montiererei ist im Normalfall längst nicht so schlimm, wie man denkt. Bei den meisten Autos kann man einfach den Stecker vom Airbag abziehen und dranstecken, wann und so oft man will, ob mit oder ohne Batterie, mit oder ohne Zündung - völlig egal.

Das Problem ist nur die Komplexität des Gesamtsystems, wo mehrere Umstände, die einzeln alle ungefährlich sind, zusammenkommen können und dann völlig überraschende Ereignisse auslösen können und die Tatsache, dass es viele Hersteller von Airbags und Steuergeräten in unterschiedlichen Generationen gibt, die sehr unterschiedliche Auslöseparameter und Schutzschaltungen und sogar Funktionsprinzipien haben können. Also müsste man um Sicher zu gehen immer vom schlimmsten Fall ausgehen.

Wo ich ein echtes Problem sehe: Elektrostatik: Wenn ich bedenke, wie oft ich beim Aussteigen aus meinen Autos schon eine geschossen bekam, so dass sogar kleine Blitze zu sehen waren, so glaube ich, dass die Energie, die dabei in mir steckte, ausreichen würde, um jeden Zünder der Welt auszulösen.
Also eine Berührung des Plus-Kontaktes des Airbags oder das Kabel durchknipsen mit nicht isolierter Zange müsste bei ordentlicher Aufladung fast schon zwingend zur Auslösung führen.
Oder noch was ganz Blödes: Wenn man die Batterie falsch herum anklemmen würde (was beim Polo 6N mechanisch problemlos machbar ist) könnte das bei einigen alten Steuergeräten zum durchschalten der Endstufentransisoren führen und damit den Airbag auslösen. Müsste man bei einem älteren Modell, das eh in den Schrott geht mal ausprobieren.

Noch ein Video, das zeigt, wie unbedacht manche mit Airbags umgehen:



Zitat:

Der Airbag wird ja nicht durch sich erwärmende Drähte gezündet, sondern durch die Pyropatronen.


Wie wird den diese Pyropatrone den gezündet? Mit einer sogenannten Zündpille in Fachkreisen Brückenzünder genannt.
Dort ist ein Konstantandraht enthalten von ca. 2mm länge und einem Widerstand von 200 Ohm/m. Dieser fängt an zu glühen bei Spannung und löst einen Primären Zündsatz aus. Dieser besitzt eine höhere Wärmeenergie als der Glühdraht selbst. Nachfolgend wird durch die Energie der Sekundäre feststofftreibsatz gezündet, der dann den Airbag aufpumpt.

Zitat:
Typische Stoffe, die Bestandteil der Anzündsätze Ä sein können, sind z.B. Kaliumchlorat, Kaliumperchlorat, Bleinitroresorcinat. Die Zündtemperaturen der inneren Anzündsätze liegen zwischen 170C° und ca. 300C° . Die äußeren Anzündsätze bestehen vorwiegend aus Metallen bzw. deren Oxiden, z.B. Bleioxid Bariumoxid, Titan, Magnesium, Aluminium. Die Zündtemperaturen der Tauchsätze B sind relativ unbedeutend flur den Anzündmechanismus sie liegen höher als die der TauchsätzeA. Die Verbrennungstemperaturen überschreiten meist 1000C. Die Kurzzeitigkeit des Aufheizvorganges erfordert eine deutlich höhere Glühdrahttemperatur als theoretisch erforderlich, wohl über 500C


Der Feststoffzündsatz besteht beim Polo aus Natriumacid.

hier zwei Fotos, einmal der Aufbau eines Brückenzünders und der des Airbags.

Hier alles von VW direkt zum Airbag
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  • Aufbau eines Brücken
    Aufbau eines Brücken
    airbag.JPG
    airbag.JPG

  • gelöschtes Mitglied

      Zitat:

      Das ist ungefähr so logisch, als wenn ein Milchmädchen sagen würde, Benzinmotoren werden nicht durch Funken gezündet, sondern durch die Zündkerzen.


      Ich war gestern lange Unterwegs, bin noch nicht richtig wach.
      Ich habe das so gemeint, dass der Airbag und das Gas darin nicht von dem Draht, sondern von der Pyropatrone gezündet wird.
      Die Pyropatrone selbst wird natürlich mit einer Erwärmeorrichtung aktiviert, die die Chemischen Initialzünd "Tabletten" aktivieren. Diese wiederrum zünden das Gas im Airbag, so war das gemeint.


      Das mit der Batterie ist ne andere Sache, ich würd mich grundsätzlich an die Einbauhinweise halten, vielleicht gehts auch anders, aber ich gehe da lieber auf Nummer sicher.

      Die Zündung des Airbags selsbt wird übrigens von einem Steuergerät übernommen, dass die Initialspannung gibt. Um eine Funktion auch bei schwacher Boardspannung, oder sogar bei ausgeschaltener Zündung zu gewährleisten, werden Kondensatoren eingesetzt, die eine Zündspannung von 35-40V garantieren (speichern) und diese solltest du durch Spannungsspitzen / Kurzschluss etc nicht manipulieren.


      Grüße



      DlChris89
      • Themenstarter

      so also der fehlercode lautet 024C


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