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Antwort auf durchrostung am Tankstutzen.....

# - heute - 02:42:06Naja wie man so eine Abschnittsreparatur macht, kann ich euch als Karosseriebauer sagen.
- verrostet Stelle blank schleifen bis wieder "gesundes" Blech kommt. Sollten schon ca +/- 2cm sein
- hoffen das das Repblech noch gross genug ist
- Beim Repblech die 4 Ecken abrunden. Kann man Freihand machen. Ist später beim schweißen besser als 90° Ecken
- Repblech auf die Stelle halten und mit einer Anreißnadel den Kanten entlang anreißen.
- altes Blech entlang der angerissenen Linie raustrennen. Lieber etwas weiter innen raustrennen und dann passend schleifen.
- Die Kanten der alten Seitenwand ca 1cm blank schleifen. Auch die Kanten vom Repblech. Dann mit Silikonentferner/Aceton entfetten
- Beim Repblech auch auf der Innenseite die Kanten blank schleifen, mit Silikonentferner/Aceton entfetten und mit einer Schweißgrundierung beschichten. Das ist wichtig, da sonst die "normale" Grundierung an der späteren Schweißnaht "verbrennt" und wieder eine potentielle Roststelle entsteht.
- Jetzt kommt der schwierige Teil, dass schweißen. Gerade bei einer Seitenwand. Um ehrlich zu sein, würde ich es lassen, wenn man keine oder nur wenig Erfahrung beim schweißen hat. Grund ist, wenn man zuviel Hitze ins Blech bringt verzieht sich die ganze Seitenwand und man hat fast eine Wellblechhütte
- Wenn man sich es doch zutraut, dann gibt es verschiedene Möglichkeiten, wie man am besten schweißt. Ich persönlich würde an Stellen wie der Seitenwand (überall wo eine grosse und gerade Blechfläche ohne eine Sicke oder Kante ist) folgende Schweißverfahren anwenden. Entweder Autogen oder TIG/WIG. Grund ist ganz einfach. Bei diesen Verfahren kann die Schweißnaht noch bearbeitet werden. Heißt ich kann die Schweißnaht und das Blech direkt daneben mit einem Hammer und Gegenhalter spannen. Beim schweißen bzw durch die Hitze wird das Blech eingezogen und durch das spannen wieder in Form getrieben. Das ist beim MIG Schutzgasschweißen nicht möglich.
- Aber egal mit welchem Schweißverfahren ihr arbeitet. Wichtig ist das ihr euch Zeit nehmt beim schweißen. Ich würde es im "Pilgerschrittverfahren" schweißen. Das heisst erstmal das Repblech reinpunkten. Sicher mal an 4 Punkten (12 Uhr, 3 Uhr, 6 Uhr und 9 Uhr). Wenn ihr noch nicht so fit seid, dann ruhig an mehr Stellen. Und immer schön auskühlen lassen und wenn nötig direkt mit einem Hammer und Gegenhalter den Schweißpunkt spannen (Das geht aber eben nur wenn man Autogen oder TIG/WIG verwendet). Dann zum eigentlich Pilgerschrittverfahren. Beim Pilger werden die Hefter genau in der Reihenfolge gesetzt wie geschweisst wird, d.h. 12 Uhr, 1 Uhr, 2 Uhr usw. Geschweisst wird dann von 1Uhr nach 12 Uhr, von 2 Uhr nach 1 Uhr usw., immer vom kalten Hefter zur abkühlenden Schweissnaht. Auch dann wenn nötig immer wieder direkt spannen.
- Wenn alles verschweißt ist, die Naht glätten
- Blech von aussen wieder entfetten, grundieren und lackieren.
- Als letztes innen alles schön mit Hohlraumschutz (Wachs oder was ihr halt so habt) versiegeln.

Hoffe ich habe jetzt keinen wichtigen Punkt vergessen.

Gruss Mike