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Achsvermessung - Werte - Nachlauf

Tinakart
  • Themenstarter
Tinakart's

Hallo,
bei meinem Polo 6N2 Bj. 2001 stand nach einem Radlagerwechsel rechts vorne das Lenkrad ziemlich schief. Jetzt wurde eine Achsvermessung durchgeführt, um das Lenkrad gerade zu stellen und die Spur einzustellen. Nachdem ich mir das Vermessungsprotokoll angesehen habe, ist mir aufgefallen, dass einige Werte trotzdem nicht im Sollbereich liegen und vor allem der Nachlauf total verstellt ist (vorher links: 1°31' rechts: 1°21', nachher links -1°31' rechts 0°43'.) Vor allem den Minus-Wert finde ich seltsam. Weiß vielleicht jemand, wie das zustande kommt und wie sich das eventuell beim Fahren auswirkt? Kann man das so lassen oder sollte man das reklamieren? Und wie kommt das überhaupt zustande, ich habe gelesen, dass der Nachlauf eigentlich gar nicht verstellt werden kann? Also, Fragen über Fragen von einer total Ahnungslosen. Es wäre super und echt nett, wenn mir hier vielleicht jemand ein paar davon beantworten könnte. Das Vermessungsprotokoll habe ich mal angehängt.



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Bin mir nicht ganz sicher, aber theoretisch müsste der Nachlaufwinkel davon abhängen, wie weit das Federbein eingefedert ist. Je weiter eingefedert, umso größer der Nachlaufwinkel. Wenn die Vorderräder nun leicht unterschiedlich eingefedert sind, dann hat man ruckzuck ein Grad Unterschied.

Das wichtigste ist ja die Spur. Wenn die richtig eingestellt ist, ist der Reifenverschleiß schon mal gering. Das zweitwichtigste ist der Sturz, denn der entscheidet ob das Auto geradeaus läuft.

Der Nachlaufwinkel ist glaub ich nur für die Richtungsstabilität da. Viel bedeutet stabiler Geradeauslauf, dafür wird das Auto aber auch träger, kurvenunwilliger - weniger Nachlauf umgekehrt.

Wie fährt sich das Auto denn? Wenn es sich gut fährt, dann würde ich es einfach so lassen.


Die wichtigen Werte für ein gleichmässiges Abfahren der Reifen sind Spur und Sturz, und die hat die Werkstatt korrigiert.

Nachlauf ergibt sich im großen und ganzen aus der Achskonstruktion und kann bein 6N bestenfalls über das untere Kugelgelenk "verbessert" werden.
Zieht das Auto beim Fahren auf ne Seite?, dafür ist der Nachlauf zuständig und wie sich das Lenkrad nach der Kurve wieder von selbst zurückstellt.

An der Hinterachse kannst beim 6N nix einstellen



Tinakart
  • Themenstarter
Tinakart's

Vielen Dank für die Antworten. Das Auto fährt sich gut und ich habe bis jetzt kein Verziehen bemerkt. (Bin allerdings seit der Vermessung noch nicht soviel gefahren) Ich war einfach verunsichert, was die Werte betrifft (und wie schon gesagt ziemlich ahnungslos) und je mehr ich dazu gegoogelt habe, umso unsicherer war ich! Deshalb danke nochmal für die Infos! Ich denke, dann kann ich es ja so lassen und demnächst beruhigt in Urlaub fahren


Auf jeden Fall. Genieße deinen Urlaub.

Aber stecke dir vorsichtshalber noch ne Ersatz-Zündspule ein, weil nach Murphys Gesetz geht die garantiert genau da kaputt, wo du es absolut gar nicht gebrauchen kannst.


Zurück zum Fahrwerk: Weil ich zeitweise extreeem viel gefahren bin und von daher öfter mal was hatte, habe ich mir irgendwann mal eine Trackrite gekauft. Damit kann man die Spur genau genug einstellen, dass kein Verschleiß auftaucht. Sturz geht damit allerdings nicht. Wenn mein Auto mal nach links oder rechts gezogen hat, habe ich einfach den Sturz geändert, bis es gepasst hat. Das geht aber nur minimal, weil es eigentlich nicht vorgesehen ist. Die drei Schrauben vom Traggelenk und die zwei am Stoßdämpfer haben minimal Spiel, aber bisher hat es immer gereicht, dass die Karre perfekt geradeaus gefahren ist. Um die Nachlaufwinkel habe ich mich nie gekümmert. Durch die Tieferlegung (H&R-Cupkit 35mm) wird der Winkel eh viel zu groß sein.


@ Römer Karl

ich musste erst mal googeln was ein Trackrite ist...

Soll falsche Spureinstellung erkennen durch einfaches überrollen?

Da nehme ich lieber ne alte Spureinstellstange aus den 70ern... das ist genauer...

Und was Sturz und Nachlauf betrifft:
Der Nachlauf "stellt" das Lenkrad wieder gerade, nicht der Sturz;
Wenn das Auto auf eine Seite zieht, liegt das in erster Linie am Nachlauf.
Viel Nachlauf (ähnlich einer Choppergabel gegenüber ner normalem Gabel) bewirkt hohe Rückstellkräfte, bei den Keilvormfahrwerken geht davon viel verloren, weil der Nachlauf abnimmt.

Sturz ist das wie weit der Reifen oben raus oder rein steht bei Stellung "geradeaus". Steht der Reifen oben weiter drin als unten = negariver Sturz; siehts aus wie beim Goggo = positiver Sturz


Danke Grandpa für deine andere Meinung.Werde mich noch mal schlauer machen. Ich lerne ja immer gerne dazu. Die Trakrite finde ich genial. Würde ich mir jederzeit wieder kaufen.


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