Der Golf 3 SDI 1,9 meines Bruders von Baujahr 96 springt ganz plötzlich nicht mehr an. Der Fehlerspeicher liefert einen Fehler "Kraftstofftemperaturgeber Kurzschluss nach Plus" In dem Messwertblöcken wird als Kraftstofftemperatur der unplausible Wert -5.6°C angezeigt.
Ich habe an den entsprechenden Pins einen Widerstand von 3,2 KOhm parallel angeschlossen, so dass ein plausibler Wert von um die 20°C in den Messwertblöcken angezeigt wird und der Fehler im Fehlerspeicher nicht mehr auftaucht. Trotzdem springt der Motor einfach nicht an.
Deshalb würde ich gerne grundsätzlich verstehen, wie dieser Motor genau funktioniert.
Ich weiß folgendes:
Es ist ein Dieselmotor mit Verteilereinspritzpumpe
Der Motor hat eine Drosselklappe, einen Luftmassenmesser und ein Steuergerät
Das Auto hat eine Wegfahrsperre
Der Motor wird per Leerlaufabschaltventil abgeschaltet,
An der Verteilereinspritzpumpe ist von vorne ein schwarzes Modul angebaut, das wohl mehrere mechatronische Bauteile enthält. Unter anderem den Kraftstofftemperaturgeber, der bei diesem Auto schon mal falsche Werte liefert.
Das Auto hat Glühkerzen, die aber zum Teil anscheinend defekt sind. Habe die vom ersten und vom zweiten Zylinder gemessen und sind hochohmig, also im Megaohm bereich. Die Glühkerzen werden von einem speziellen Relais vermutlich direkt vom Motorsteuergerät angeschlossen und sind über eine 80A Sicherung abgesichert. Sicherung und Relais sind in Ordnung.
Die Einspritzdüsen scheinen noch vom 'alten Schlag' zu sein, also keine elektronischen, sondern solche, die sich bei einem bestimmten Druck öffnen.
Luftmassenmesser und Drosselklappe dienen vermutlich der Schadstoffoptimierung.
Das Kraftstoffsystem hatte Luft enthalten. Dieses haben wir durch 'Orgeln' soweit entlüftet. Zumindest spritz Kraftstoff aus den Einspritzdüsen oben, wenn man die Überwurfmuttern lockert.
Es riecht auch am Auspuff nach verbrannten Abgasen, wenn auch sehr schwach.
Meine Fragen:
Wie wird bei diesem Motor der Förderbeginn und die Einspritzmenge geregelt? Geht das schon elektronisch oder ist das noch mechanisch? Vermuitlich ersteres, denn sonst würde der Luftmassenmesser und die Drosselklappe ja keinen Sinn machen.
Wie funktioniert die Wegfahrsperre bei diesem Motor? Schaltet diese einfach das Abschaltventil nicht ein oder wird auch in der Einspritzpumpe etwas verändert oder abgeschaltet?
Wie würde sich bei diesem Motor ein Problem mit der Wegfahrsperre äußern? Müsste der Motor wie bei unseren Polos kurz ganz normal anspringen und wieder ausgehen ? Oder geht bei diesem Auto gar nichts?
Danke schon mal für eure Antworten. Würde mich auch über Teil antworten freuen.
Viele Grüße
Karl
Öffnet sich die "Drosselklappe" beim startversuch?
Nein. Tote Hose. So wie es aussieht wird sie ja mit Unterdruck geöffnet. Bzw Sollte dies tun. Aber ich habe keinen Verdacht geschöpft weil beim Orgeln ja noch kaum Unterdruck vorhanden ist.
Ich kenne das so, das die immer offen ist und nur zum abstellen geschlossen wird. Müsste denk ich per Federkraft öffnen. Kenne das zumindest vom Lupo so. Da sind die gern mal festgefroren bei extremfrost und gingen von allein nicht auf und die Bude ging nicht an.
Ja, die Drosselklappe arbeitet gegen eine Federkraft, nur war mich nicht klar, ob sie mit Unterdruck geöffnet oder geschlossen wird.
Ich hätte angenommen, dass diese DK irgendwie mit dem AGR zusammen spielt.
Auf jeden Fall tut sich beim Startversuch des Motors nichts an der DK.
