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Zuckerwasser im Tank

Karl-Alfred Römer
  • Themenstarter
Karl-Alfred Römer's Polo 6N

Hallo zusammen,

ich habe nun neuerdings eine ganz neue Erfahrung gemacht, nämlich, wie ein Polo 6N1 mit Zuckerwasser im Tank fährt: Zieht zunehmend immer schlechter bis er dann langsam aber sicher abstirbt.

Zuerst dachte ich, meine Kraftstoffpumpe wäre wieder defekt. Ich hatte nämlich vor nem guten halben Jahr eine falsch gelieferte umgefriemelt, bis sie passte und dachte, dass das eventuell nicht lange halten würde. Für den Fall hatte ich mir auch schon eine gebrauchte bei Ebay besorgt und ins Regal gelegt.

Vorgestern bin ich in einem Nachbarort (bin also noch 4Km gekommen) wegen des Problems liegen geblieben, mein Bruder hat mich gestern nachhause geschleppt und heute wollte ich mich an die Reparatur machen.

Erst mal habe ich die Pumpe optisch begutachtet. Nichts auffälliges zu sehen außer etwas grauem Dreck am Filter. Insbesondere die umgefriemelten Schläuche waren noch tadellos. Keine Risse, keine Löcher. Habe sie dann nochmal eingebaut und geschaut, wie viel sie denn noch so liefert. Und zu meiner Überraschung lieferte sie noch 'volles Rohr' . Als nächstes habe ich kontrolliert, wie viel Sprit aus dem Rücklauf zurück kommt. Auch hier kam noch etwas, wenn auch deutlich weniger als direkt aus dem Vorlauf. Der Kraftstoffdruck sollte also reichen, sofern der Kraftstoffdruckregler keine Macke hätte.

Erst mal schien alles normal. Als ich mir den Becher mit dem herausgepumpten Sprit wieder in den Tank kippen wollte, merkte ich, dass der Sprit nicht wie gewöhnlich transparent gelblich war, sondern eher etwas milchig und dass sich deutlich etwas abgesetzt hatte. Zunächst wusste ich aber nicht was. Sah wässrig aus.

Ich habe dann ein altes großes Einmachglas genommen und es mit der Spritpumpe über einen Schlauch gefüllt. Lach ein paar Minuten ergab sich das Bild 1.
Also erst mal den Tank komplett leer gepumpt in einen großen Kanister. Anschließend frisches Benzin eingefüllt und die Leitungen und das Rail zu den Einspritzdüsen gespült. Nach ca 1 Minute Orgeln sprang die Kiste dann auch wieder an und lief zunehmend wieder sauber durch.
Beim Einfüllen des frischen Benzins bemerkte ich dass im Tankeinfüllstutzen etwas zuckriges drin war, was man im dritten Bild sehen kann. Habe mit einem Teelöffel eine Probe genommen. (Bild 2) Ich bin nicht 100% sicher, aber es sieht schon schwer nach Zucker aus. Die zweite Flüssigkeit im Glas wird dann wohl Wasser sein. Also wurde wohl Zuckerwasser eingefüllt und ein Rest des Zuckers ist im Einfüllstutzen liegen geblieben.

Mein Auto läuft zwar nun wieder, aber ich rechne damit, dass noch genügend Zuckerwasser im Tank ist. Werde den Tank also ausbauen und spülen müssen. :(



Wasser im Tank (1 vo
Wasser im Tank (1 vo
Wasser im Tank (1 vo
Wasser im Tank (1 vo
Wasser im Tank (1 vo
Wasser im Tank (1 vo

Da wollte dir wohl einer ein Motorschaden bescheren.
Gibt schon kranke Leute.

MfG


Du scheinst nette Nachbarn zu haben

Ist dein Tankdeckel oder die Klappe nicht verschlossen?



Erstmal alles Gute zum Geburtstag..

Hattest du deinen Tankdeckel abgeschlossen oder war der offen?
Bist in letzter Zeit vielleicht irgendjemandem auf die Füße getreten?

Ansonsten würde ich auf einen Streich von irgendwelchen halbstarken Spritzern tippen, sodass das nicht wieder vorkommt..

Dass der Tank zu Spülen nun ausgebaut werden muss, ist natürlich ärgerlich, aber ich würde es wohl auch so machen, um einfach sicher zu sein, dass der Mist raus ist..


Karl-Alfred Römer
  • Themenstarter
Karl-Alfred Römer's Polo 6N

Nein, das waren zu 99% keine 'netten' Nachbarn, denn meine Nachbarn sind wirklich alle im grünen Bereich.

Es war zu 99% eine durchgedrehte Exfreundin. Beweisen kann ich aber nichts. Aber wenn sie abend um 20 Uhr durch die Hintertür ins Haus kommt und im dunklen Hausflur vor meiner Küchentür steht, wo ich sie zufällig entdeckte, weil ich noch mal kurz raus wollte und sie für 2 Minuten reinkommen will um alles zu erklären, sie sich beiläufig noch wundert, wo mein Auto steht, weil sie es nicht gesehen haben will (obwohl es genau da stand, wo es immer steht) und ne Stunde später das Problem zum ersten Mal auftritt...

Ich denke, wenn ich die Kiste in die Werkstatt hätte fahren müssen, wäre es ein Totalschaden. Gott sei Dank kenne ich mein Auto in und auswendig.

Und was den Tankdeckel betrifft. Den hatte ich tatsächlich nicht abgeschlossen, weil der mir mal irgendwann vor 10 Jahren festgefroren war.


Uff!

Was 'ne Story!


LG

Flo


PS: Doppelten Glückwunsch!


Karl-Alfred Römer
  • Themenstarter
Karl-Alfred Römer's Polo 6N

Ja wird schon. Den Tank hatte ich vor 5 Jahren schon mal raus im Rahmen einer größeren Entrostungs- und Konservierungsmaßnahme des Unterbodens. Ich weiß noch, dass es irgendwie kompliziert war, den Tankstutzen von der Karosserie zu trennen, habe aber leider vergessen, wie das noch mal ging. Weiß das vielleicht zufällig jemand hier im Thread? Wenn nicht, mache ich die Tage nen neuen Thread mit diesem Thema auf.


Ja eindeutig Zucker im Tank. Hatte ein eifersüchtiger Ex meiner damaligen Freundin mir auch mal in meinen Motorrad Tank gefüllt . Den konnte man, wenn man es wusste mit einem Schraubendreher einfach aufschließen... Zum Glück habe ich noch vorher Zuckerreste gesehen. Beweisen konnte ich es ihm rechtlich auch nicht, allerdings deutlich machen das er es nicht nochmal macht.
In deinem Fall bei einer Frau na klar doof. Da hilft dann nur neuer Tank Deckel und den alten bis dahin irgendwie mit einer Tinte behandeln die schwer wieder abgeht und du beim nächsten Tanken na klar Handschuhe trägst. Dann hättest wenigstens einen Beweis, wenn sie nochmal dabei geht...


Karl-Alfred Römer
  • Themenstarter
Karl-Alfred Römer's Polo 6N

Habe mir das mit dem Tank ausbauen noch mal überlegt, nachdem ich heute Mittag geschaut habe, wie aufwendig das ist. Sieht fast so aus, als ob man dazu die Hinterachse ausbauen müsste. Ist mir dann bei dem Sauwetter doch etwas zu heftig.
Vor 5 Jahren hatte ich den zwar schon mal raus, aber da war auch unter dem Auto schon alles ab, so dass es damals keine große Sache war.

Statt des Ausbaues des Tanks habe ich jede Menge Sprit mit der Kraftstoffpumpe in Becher gepumpt, Becher auf Wasseranteil kontrolliert, dann die Linke Seite aufgebockt und noch mal abgepumpt, rechte Seite, vorne, hinten aufgebockt. Zuletzt war immer noch minimal Wasser im Becher (sagen wir mal 2-3 ml Wasser pro viertel Liter Sprit, wobei man aber dazu sagen muss, dass das Sprit-Wassergemisch komischerweise stark vermischt aus dem Schlauch kam und sich das Wasser erst nach ein oder zwei Minuten komplett abgesetzt hat. Wenn das Zeug so gut durchmischt ist, dann würde sich das Benzin-Luftgemisch trotz des Wassers nur geringfügig ändern. Habe es dann mal riskiert in die nächstgelegene Kleinstadt Wittlich zum Einkaufen zu fahren. (Hin und zurück etwa 30Km) Manchmal hatte ich das Gefühl, dass die Zugkraft etwas ungleichmäßig war, aber sonst alles wieder im grünen Bereich.
Der Motor läuft jetzt, nach der Fahrt auch im Leerlauf wieder perfekt rund.



Üble Sache!

Was ist mit den Zuckerkristallen an der Einspritzdüse? Ich würde die Düse reinigen und das System mit samt allen Schläuchen durchspülen indem Du die Benzinpumpe laufen lässt und vorne am Motor den Schlauch in einen Eimer leitest. Danach das Benzin filtern und wieder einfüllen + den Benzinfilter wechseln.


Wenn Du E10 tankst (was ich immer mache), dann hast Du die Chance, daß das Ethanol, wenn auch ein mäßiges Lösungsmittel für Zucker, da noch einiges aufnimmt. Eine Ethanol-Beimengung rauf auf bis zu 35% Ethanolanteil sollte locker gehen.

Ethanol hat übrigens die nette Eigenschaft, verkokte Einspritzventile zu reinigen. Und es putzt den Tank, was dann als schwarzer Schnodder im Benzinfilter landet. Der sollte nach einer Füllung mit "E35" getauscht werden, so meine Erfahrung.
- Nach der Kur würde ich sowieso den Kraftstoffilter wechseln, wer weiß, was da noch drin hängt.

Mit etwas Glück ist das System dann sogar sauberer als vorher und Du hast echt Dusel gehabt.


LG

Flo


Karl-Alfred Römer
  • Themenstarter
Karl-Alfred Römer's Polo 6N

Danke Fjord,

das mit dem Ethanol ist eine gute Idee. Werde das und den danach nötigen Spritfilterwechsel noch machen, damit wieder alles 100%ig ist.

Habe heute meinen Tank mit der bordeigenen Spritpumpe noch mal komplett leer gepumpt. Komplett bedeutet aber, dass immer noch etwa 2 Liter drin bleiben. Die habe ich mit einem Schlauch und Schwerkraft noch größtenteils ausgesaugt bekommen. Den letzten Rest habe ich mit Zewa-Papiertüchern ausgewischt. Allerdings sind noch Reste von Zucker am Boden geblieben. Teilweise in Form von kleinen Platten und teilweise einzelne Inseln von Körnern. Die habe ich mit etwas kochendem Wasser aufgelöst und wieder mit Zewa ausgewischt. Nach dem durchspülen der Leitungen mit Benzin und nachtanken von frischem Benzin habe ich eine Propefahrt gemacht, bei der der Motor wieder genauso gut lief wie früher. Sauberer Leerlauf, Motor sehr leise, normaler Anzug (wie es beim 50PS halt so ist).

Aber das mit dem Ethanol und dem Spritfilter mache ich auf jeden Fall noch.


Wei sich die Lösungsfähigkeit von Zucker in Ethanol exakt verhält, wenn noch Benzin dabei ist, weißt Du spätestens dann, wenn Du mal am Küchentisch eine Probe von dem Prozedere machst, also Zucker ansetzen und dann ein Benzin-/ Ethanolgemisch dazugeben.


LG


Flo


Karl-Alfred Römer
  • Themenstarter
Karl-Alfred Römer's Polo 6N

Werde ich ausprobieren. Habe ja jetzt ungefähr 50 Liter Benzin-Zuckerwassergemisch (oben leicht trübes Benzin und unten Zuckerwasserbrühe) hier rumstehen.


Zitat:

Manchmal hatte ich das Gefühl, dass die Zugkraft etwas ungleichmäßig war, aber sonst alles wieder im grünen Bereich.

Kam mir in den Sinn: Karamell ^^
Ich hätte das Zeug auf dem Löffel angezunden und beobachtet, ob es kurz vorm schwarz werden den typischen Geruch entwickelt.

Zitat:
Spritfilter

Den zu tauschen kann eigentlich fast nie schaden denke ich mal

Hat sie dir wenigstens ein weiteres (sinnvolles) Geburtstagsgeschenk da gelassen?


Karl-Alfred Römer
  • Themenstarter
Karl-Alfred Römer's Polo 6N

Geburtstagsgeschenk nicht. Nur den kleinen Eisbär mit Mütze, den ich ihr mal geschenkt habe, hat sie zerrissen und in einer Tüte an meine Haustüre gehangen - am gleichen Abend, an dem das Auto zum ersten mal Schluckauf mit gelegentlichen Motorabstellern hatte. Ich hatte da aber schon Karamellgeruch im Abgas und mehr sichtbaren Dampf im Abgas. Beim ersten Versuch war sie mit dem Zuckerwasser aber noch etwas zu sparsam. Die volle Dröhnung kam aber erst eine Woche später, nachdem ich bei einem Versöhnungsversuch ihrerseits kurz bei ihre geparkt hatte und sie plötzlich ungewöhnlich lange aufs Klo musste.

Habe den Löffel mit dem Zucker noch hier. Aber ich bin mir auch ohne den Flammtest zu gefühlten 99% sicher, dass es Zucker ist. Zumindest sieht es wie Zucker aus, ist wasserlöslich und jeder bessere Laie, besonders böse Frauen, wissen, dass man damit Motoren ruinieren kann.

Aber NICHT wenn der Motor MIR gehört!


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