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5. Gang fliegt unregelmäßig raus

LadyOpheila
  • Themenstarter
LadyOpheila's Polo 6N

Huhu,

bei meinem Polo 6N (Baujah 1994) springt in unregelmäßigen Abständen der 5. Gang raus. Meistens auf langen Autobahnstrecken, aber nicht bei jeder langen Fahrt. Es kündigt sich mit einem 'Klacken' an und kurz danach fängt es an, das der 5. Gang regelmäßig raus fliegt.. teilweise im Sekundentakt. Erst nach einer Ruhepause ist es erstmal wieder in Ordnung,.. bis es irgendwann wieder von vorne los geht. Die anderen Gänge funktionieren ohne Probleme.
Hatte schon ein wenig im Forum gesucht und dort wurde als erster Lösungsvorschlag der Ölstand genannt - der ist okay, habe ich gerade kontrolliert.

Irgendwelche Idee, was das Problem ist? :/
(Falls ihr weitere Angaben braucht kriegt ihr die natürlich nachgeliefert)

Vielen Dank schonmal



Wenn der Ölstand ok ist, dann muss mal der Deckel ab und die Teile vom 5ten Gang überpüfen. Denke unsere Getriebespezielisten werden sich zu Wort melden


5 Gang einstellen



Das Einstellen vom 5. Gang geht ohne das man das Getriebe ausbauen muss.
Am besten du lässt den Motor mithilfe einer Motorbrücke auf der Fahrerseite ein Stück runter.

Das einstellen selbst ist ziemlich einfach.
[Dieser Link ist nur für Mitglieder sichtbar

  • hat dazu mal ein Video gemacht.

    Du musst das Getriebeöl ablassen, den Getriebedeckel abmachen und dann kannst du schon den 5. Gang sehen.
    An der Schaltgabel siehst du dann eine Schraube mit Kugelkopf. An der kannst du die Schaltgabel abbauen und dann später den 5. gang einstellen.

    Wenn du es richtig machen willst, baust du erstmal die Schaltgabel ab um das Gewinde von Schraube und Loch vom Getriebeöl zu reinigen.
    Denn beim wieder einbauen, setzt man ein ölbeständiges Schraubensicherungsmittel ein, damit sich da nichts lösen kann.

    Zum Ausbau legst du den 5. Gang ein und schraubst die Kugelkopfschraube ab.
    Dann kannst du die Schiebemuffe von der Schaltnabe runterziehen.
    Nimm die Schiebemuffe von der Schaltgabel ab und dann kannst du die Schaltgabel von der Schaltstange abnehmen.
    Jetzt säuberst du gründlich die Gewinde von Loch und Schraube und baust es in umgekehrter Reihenfolge wieder zusammen. Aber mit der Schraubensicherung auf dem Gewinde der Schraube.

    Das Einstellen geht so:
    0) in den Leerlauf schalten.
    1) Die Kontermutter an der Schraube lösen.
    2) Die Kugelkopfschraube so verdrehen, dass die Schiebemuffe bündig mit der Schaltnabe abschließt.
    3) 5. Gang einlegen.
    4) Kugelkopfschraube soweit hineindrehen bis die Schaltgabel in der rille der Schiebemuffe kein Speil mehr aufweist.
    5) Kugelkopfschraube ein Stückchen wieder herausdrehen, sodass die Schaltgabel wieder ein ganz leichtes Spiel in der Rille hat. (ca. 1/8 Umdrehung)
    6) Die Kontermutter festziehen ohne, dass ich die Kugelkopfschraube mitdreht.
    7) In den Leerlauf schalten: Jetzt muss sich der Synchronring bewegen lassen.

    Die Schaltgabel wirst du erkennen
    Die Schiebemuffe ist der Metallring der von der Schaltgabel hin und her bewegt wird, wenn du schaltest.
    Die Schaltnabe ist das Zahnrad auf dem sich die Schiebemuffe bewegen kann.
    Der Synchronring ist der dünne Ring, der zwischen Schaltnabe und Gangrad liegt.
    Außerdem ist der der einzige Ring der nicht silbrig grau, sondern messingfarben, ist.

    Hier das Video:


  • LadyOpheila
    • Themenstarter
    LadyOpheila's Polo 6N

    Super, vielen Dank erstmal, wird die Tage in Angriff genommen.

    Nur aus Neugier: wie kommt es, das das Problem nicht jedes mal auftritt?


    Wenn du schon dabei bist, kannst du deinem Getriebe auch frisches Öl spendieren.
    Das gibts bei VW für unter 10€/L (glaub ich). Du benötigst 2,7 oder 3,1 L je nach Getriebe-Kennbuchstabe. Den findest du meistens im Kofferraum in der Reserveradmulde auf einem Aufkleber oder im Bordbuch, wenn du das noch haben solltest. Der steht auch auf dem Getriebe selber, aber das kann man wahrscheinlich nicht mehr lesen, weil das Getriebe über die Jahre oxidiert ist.

    Die Ablass- und Einfüllschraube werden beide mit 25 Nm angezogen.
    Halte dich an diese Angabe! Die Schrauben sind konisch geschnitten damit sie selbst abdichten. Aber du könntest (genug Gewalt vorausgesetzt ) damit dein Getriebegehäuse aufbrechen.

    Zitat:

    Nur aus Neugier: wie kommt es, das das Problem nicht jedes mal auftritt?

    Das ist eine gute Frage. Ich vermute, dass es etwas Erschütterungen zu tun hat.
    Die Schiebemuffe wird wahrscheinlich etwas zu viel Spiel auf der Schaltgabel haben.
    Vielleicht gibt es da eine Frequenz bei der sich die Schiebemuffe aufschaukelt bis sie genug Energie hat um sich zu lösen. Vielleicht spielen da auch Fahrzeugneigung und Fliehkräfte in Kurvenfahrten mit rein, oder Turbulenzen im Getriebeöl. Wahrscheinlich ist es eine Kombination aus all diesen Faktoren und ein paar weiteren, an die ich nicht gedacht habe .


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