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Bei der HU Bremswirkung hinten zu schwach - Ursache?

Polobear
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Polobear's

Hallo liebe Polofreunde,

war heute mit dem Polo (6N2 1.0) zur HU vorgefahren, direkt am Anfang ist dem Prüfer aufgefallen, dass die hinteren beiden Trommelbremsen zu schwach bremsen (2. Achse 50 50). Vorderbremse und Handbremse sind in Ordnung. Habe daraufhin die Prüfung abgebrochen.

Was könnte denn an der Bremse defekt sein? Könnte es z.B. der Bremskraftregler sein?

Ich möchte eigentlich wieder zur HU um einen Bericht über vorhandene Mängel haben, denkt ihr das wegen schwache Hinterradbremsen der Polo sofort stillgelegt wird oder später noch zur Nachprüfung fahren kann?

Viele Dank



Dein Polo hat doch sicherlich einen lastabhängigen Bremskraftregler an der Hinterachse...

Da würde ich mal ansetzen...

Diesen entweder also entweder gänging machen oder mal hinten entlüften...


Ja, die trommelgebremsten haben so einen, mal überprüfen ob der Regler arbeitet oder eingestellt werden muss. Ist der tiefer gelegt?



Polobear
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Polobear's

Der Polo hat kein ABS und es gibt keine ABS Tacholeuchte, es war ein Reimport aus Polo.


Zitat:

berprüfen ob der Regler arbeitet oder eingestellt werden muss. Ist der tiefer gelegt?


Das Auto wurde nicht tiefer gelegt. Vor zwei Jahren hatte der HU Prüfer den Regler mit einem Schraubenzieher gängig gemacht.


Zitat:
Dein Polo hat doch sicherlich einen lastabhängigen Bremskraftregler an der Hinterachse...

Da würde ich mal ansetzen...

Diesen entweder also entweder gänging machen oder mal hinten entlüften...


Kann es überhaupt am Bremskraftregler liegen? Ohne Beladung sollte der doch normal bremsen, erst mit Zuladung sollten die Bremsen noch stärker greifen.


Zitat:

Kann es überhaupt am Bremskraftregler liegen? Ohne Beladung sollte der doch normal bremsen, erst mit Zuladung sollten die Bremsen noch stärker greifen.

Wie der Name schon sagt, soll der regeln...
da es beidseitig hinten zu wenig ist, spricht für den Regler und da er vor zwei Jahren auch schon gangbar gemacht werden musste...
Das mit dem Schraubenzieheer ist ja nicht von Dauer, ein Neuer würde sehr wahrscheinlich kein Luxus sein..., oder mal die Anlenkung entrosten und gut fetten...


Zitat:

Vor zwei Jahren hatte der HU Prüfer den Regler mit einem Schraubenzieher gängig gemacht.

Das heißt ja aber nicht, dass damit die Ursache ein für alle mal behoben ist.

Wenn dieser festhängt, deutet das darauf hin, dass er vermutlich selten belastet wird und somit auch jederzeit immer wieder festgammeln kann. Und zwei Jahre sind eine lange Zeit zum gammeln.

Du kannst natürlich versuchen, diesen auch mit einem Schraubenzieher wieder gängig zu machen. ob das aber hilft, wirst du erst wieder auf dem Bremsenprüfstand an Hand der Werte merken.

Wann hast du denn zuletzt deine Bremsflüssigkeit gewechselt? Da diese hygroskopisch ist, sollte man diese alle paar Jahre austauschen. Sollte diese also schon jahrelang in Gebrauch sein, wäre das die ideale Gelegenheit, auch gleich den LBR zu wechseln.

Das ist in der Regel kein Hexenwerk und kann man bequem zu zweit machen.


Polobear
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Polobear's

Viele Dank für die Antworten.

Ich habe ein Bild gemacht, ist das auf dem Bild der Bremskraftregler?

Ich wollte morgen wieder zur HU fahren und einen Bericht über vorhandene Mängel erstellen lassen, denkt ihr das wegen schwache Hinterradbremsen (50 50) der Polo sofort stillgelegt wird oder später noch zur Nachprüfung fahren kann?


20190907_185555.jpg
20190907_185555.jpg

Sagen wir mal so, ich hab das inzwischen schon öfter gehört, daß gerade bei älteren Fahrzeugen (ohne ABS) die Bremswirkung auf der HA bemägelt wurde. Es gibt wohl inzwischen Vorgaben, daß die Bremswirkung hinten in einem gewissen Verhältnis zu vorne stehen muss.
Ob das aber alle Fahrzeuge von "annodazumal" serienmässig erfüllten?


Polobear
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Polobear's

Kann es auch sein, dass die beiden Bremszylinder hinten defekt sind?



Zitat:

Kann es auch sein, dass die beiden Bremszylinder hinten defekt sind?

Das sollte natürlich geklärt werden..., halte ich eher für unwahrscheinlich


Also da die Handbremse ja vernünftig arbeitet, können es nur Bremskraftregler, Radbremszylinder oder zugequollene Bremsschläuche sein.

Gruß Basti


Fassen wir mal zusammen ...

Du fährst zu TÜV, brichst die HU allerdings ab, weil die Bremswerte zu niedrig sind ... lässt dir dann hier im Forum erklären, was die Ursache dafür sein könnte, fährst dann allerdings - ohne auch nur etwas geändert zu haben - wieder zum TÜV und hoffst nun, dass die Bremswerte in Ordnung sind?

Sorry, aber dieser Logik kann ich nicht ganz folgen...

Grundsätzlich fährt man beim TÜV immer besser, wenn man VORHER bekannte Mängel beseitigt und dann vorstellig wird.

Alleine schon deswegen, weil auch mehrere geringfügige Mängel (defekte Beleuchtung, fehlendes Wischwasser, nicht selbstständig aufrollender Sicherheitsgurt, defekte Scheibenwischergummi, Motor mit ölanhaftungen, etc.) in ihrer Summe ausschlaggebend sind ob man besteht oder durchfällt...


Polobear
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Polobear's

Ich werde mal die Trommel abnehmen und drüber schauen ob alles in Ordnung ist:

Ist die Vorgehensweise richtig?:
Handbremse lösen
ersten Gang einlegen
Rad abmontieren
durch ein Loch in Metallteil hochdrücken
eine Schraube rausdrehen und Trommel abnehmen

Muss ich das hochgedrückte Metallteil wieder nach unterdrücken bevor ich die Trommel wieder anbringe?


Guck doch erst mal ob der Regler sich bewegen lässt. Der schaut auf dem Foto ja noch ganz ok aus. Wenn da aber die Welle fest ist (Da erkennt man Rost) arbeitet er nicht mehr. Mach den doch mal gangbar und dann auch gleich fetten/ölen damit der nicht sofort wieder fest ist.

Warum willst du die Trommeln runter nehmen wenn das mit dem Regler viel leichter zu testen ist. Wenn er sich per Hand leicht bewegen lässt wird's daran wohl nicht liegen aber wenn der vor zwei Jahren schon fest war....


Polobear
  • Themenstarter
Polobear's

Zitat:

Guck doch erst mal ob der Regler sich bewegen lässt. Der schaut auf dem Foto ja noch ganz ok aus. Wenn da aber die Welle fest ist (Da erkennt man Rost) arbeitet er nicht mehr. Mach den doch mal gangbar und dann auch gleich fetten/ölen damit der nicht sofort wieder fest ist.

Warum willst du die Trommeln runter nehmen wenn das mit dem Regler viel leichter zu testen ist. Wenn er sich per Hand leicht bewegen lässt wird's daran wohl nicht liegen aber wenn der vor zwei Jahren schon fest war....



Habe schon ein bisschen WD40 daraufgespürt.

Wie mache ich denn den Regeler wieder gangbar? Einfach eine Schraubenzieher in die Feder (blau) rauf und runter bewegen?

Wie teste ich es ob der wieder funktioniert? Einfach den Regler (gelb) nach oben drücken ob gucken ob der sich bewegt?

Vielen Dank im Vorraus


20190908_155755 - Ko
20190908_155755 - Ko

Kurzform: BKR gangbar machen, neue Flüssigkeit, ggf. Trommeln innen säubern.

Langform:

Hab ich selber erst aktuell beim Arosa 6H1 der Holden gemacht (da aber inkl. neue Bremsleitungen hinten außen neu selber gebogen - war nicht schwer, aber ich brauch da immer so lange wenn ich es vorsichtig und richtig machen mag ).

---

Für ein paar Tage im Alltag täglich einen Sprühstoß Rostlöser drauf, v.a. auf die Welle (rotes Viereck). Dann:
BKR Einstellung (Langloch, blau markiert von dir) merken und abschrauben.
BKR ein paar Mal bewegen und vorsichtig reinigen/entrosten bei der Welle (rotes Viereck)
Welle dezent Schmieren (Kriechöl kommt schnell rein, aber auch schnell wieder raus, Fett ist langsamer aber haltbarer).
BKR in der "gewünschten" Position wieder fixieren (blaues Langloch).

"Gewünscht" heißt hier natürlich korrekt von der Fachwerkstatt eingestellt mit korrekter Druckverteilung v/h
Zu wenig = er bremst zu lasch hinten, längerer Bremsweg.
Zu viel = er überbremst hinten ggf. und spätestens im Winter und dir haut das Heck ab beim Bremsen.

Mein technisches Verständnis hat es auch ohne Manometerkonstruktion hin gebracht, eine sinnvolle Einstellung zu finden mit der der Prüfer sein "ok" gegeben hat ohne dass das Heck fliegt. Bremst besser als ab Werk
Wer sich nicht vom "ohne Fachwerkstatt daheim rum pfuschen" abhalten lassen mag (so wie ich z.B.) sollte das neu eingestellte Bremsverhalten zumindest auf möglichst rutschigem Untergrund testen - am besten natürlich auf Eis als Untergrund. Er sollte auch bei leerem Kofferraum nicht ausbrechen beim Bremsen in Kurven.

Hol dir auch mal z.B. mit einer Spritze etwas Bremsflüssigkeit aus dem Behälter. Wenn die eher gelblich als kristallklar ist:
Neue Bremsflüssigkeit; 0,5-1L reicht eigentlich locker zum spülen und neu befüllen aller 4 Ecken. Hol dir einen Schlauch, der auf den Entlüftungsnippel passt, einen zweiten Mann/Frau/Divers zum entlüften und such dir die passende Anleitung hier im Forum raus. Dabei das Pedal nicht komplett durchtreten und immer schön schauen dass der Behälter/Reservoir nicht leer läuft.
Freundins 6H1 hatte nach knapp 13 Jahren ohne viel Extraliebe in etwa uringelbe Bremsflüssigkeit, da hat sich der Wechsel schon gelohnt
Hab viel zu viel gespült und trotzdem weit unter 1L gebraucht fürs komplette System. die restlichen 4 Liter wandern also in Polo, Scirocco und Yamaha wenn ich mal wieder Bock auf Schrauben hab

---

Ich habe ihre Trommeln auch einfach gleich auf gemacht. Schon zu oft beim alten 6N gemacht, geht aber eh ambulant, schnell und verhältnismäßig einfach

Den Nachstellkeil musst du theoretisch nur hochdrücken, wenn die Trommel nicht mit der Hand runter geht, was aber bei nicht neuen Bremstrommeln meist eh der Fall sein sollte.
Dann alles vorsichtig reinigen (und schauen, ob der Bremszylinder schon unter den beiden Manschetten sifft). Bremsstaub nicht wegblasen/einatmen , besser wegwischen.
Kein Öl/Fett auf die Beläge bringen; Bremsenreiniger ist da generell ganz hilfreich und kostet wenig.
Bremsbeläge sollten nicht allzu sehr gebrochen sein, je intakter, je besser
(Hand-)Drahtbürste ist auch praktisch fürs grobe.

Beim Zusammenbau drarauf achten, dass die Welle ohne Dreckbröckel ist, genug Fett bei den Lagern hat (aber nicht zu viel, tropft sonst auf die Beläge) und die Einstellmutter sich gerade noch so verschieben lässt. Die Trommel am besten beim einstellen schnell drehen lassen (sollte eh leichtgängig sein, aber ohne seitliches Spiel/Wackeln). Unter die Kappe darf kräftig Fett rein, falls vorhanden.
Nachstellkeil so weit es wie möglich geht runter ziehen durch eines der Löcher, damit die Backen wieder schön nah dran sind an der Trommel. Wenn nichts mehr nachzustellen ist, hilft leider nur eine neue Trommel mit mehr Fleisch dran


P.S.: Deine Bremsschläuche Hinterachse sind auch schon porös. Müssen noch nicht getauscht werden (hast ja 2 Bremskreise ), sollten aber wenn mal Gelegenheit da ist.
Wenn du die aber anlangst, kann es sein, dass du zumindest die 2 äußeren Bremsleitungen hinten auch machen darfst (plus die innere rechte), da bei denen die Überwurfmutter meist so festgegammelt ist, dass du die Leitungen einfach mit kaputtdrehst beim abschrauben.
Neue Leitungen zum selber biegen gabs für den 6H1 alle 8 Stück für knapp 55€, eine Biegehilfszange für 9€, die 4 Schläuche inkl. Hohlschrauben und Dichtungen vorne für knapp 27€. Flüssigkeit 5kg für 18€.
Für 100-150€, ausreichend Zeit und das nötige technische Verständnis/Sorgfalt hast du also deine Leitungen und Schläuche neu und neues Blut fließt durch die Adern.

Falls du es dir aber nicht komplett zutraust, lass es lieber machen in der Werkstatt sind zwar 2 separate Bremskreise, aber wenn du beide gleichzeitig "verkackst", hilft dir die Trennung auch nicht weiter


Ich hätte einfach Rostlöser an die Welle (roter Kasten) gesprüht und dann dort wo die Feder dran ist hoch und runter bewegt, bis er leichtgängig ist. Zwischendurch wieder rostlöser an die Welle, damit spült man den losen Rost ja weg. Wenn es sich leicht bewegen lässt mit einem Sprühfett oder Kettenspray gefettet. Vor dem Fetten vlt. noch mit Bremsenreiniger den restlichen Rost weggespült.


Polobear
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Polobear's

Vielen Dank für die ausführlichen Informationen

Zuerst wollte ich mal den Regeler testen und habe es reichlich mit WD40 benetzt. Sollte der Motor beim hoch und runter bewegen des Regelers an sein? Der Regeler lässt sich beim ausgeschalteten Motor nur minimal 1-2mm nach oben drücken. Dabei weiss ich nicht, ob sich die Welle mit bewegt oder ich nur das Metallteil verbiege.

Anbei ein Video, bei dem der Polo mit ausgeschaltetem Motor hoch und runter bewegt wurde.
Das passiert irgendwie nichts.
[Dieser Link ist nur für Mitglieder sichtbar


  • Auf dem "Wackelvideo" kann man ja kaum was vernüftiges erkennen.
    Wie wäre es nicht das Auto zu "wackeln" sondern direkt am Hebel Hand anzulegen?

    Wenn sich der Hebel mit Hand oder Zange bewegen lässt ist das schon mal gut; es könnte dann aber immer noch sein, daß der innen fest ist; also da wo man nicht hinsieht.


    Polobear
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    Polobear's

    Zitat:

    Wie wäre es nicht das Auto zu "wackeln" sondern direkt am Hebel Hand anzulegen?


    Ich habe mal versucht den Hebel mit der Hand nach oben zu drücken. Der lässt sich nur ca. 1-3 mm nach oben drücken. Ich werde mal beim Bremsenprüfstand kurz prüfen ob sich was geändert hat.


    Zitat:

    Der lässt sich nur ca. 1-3 mm nach oben drücken

    zumindest ist er dann nicht fest!
    Die Frage ist dann, ob der "Kolben" im Regler darauf reagiert...


    Du kannst auch die Schraube an der Feder lösen, dann kannst du ihn stärker bewegen und merkst ob er schwergängig ist. So musst ja immer an der Feder zerren. Aber vorher markieren oder ausmessen wo die Schraube war.


    Polobear
    • Themenstarter
    Polobear's

    War gerade heute bei der HU und hatte bestanden mit 90 90 auf der Hinterachse. Hatte vorher den Bremskraftverstärker mit WD40 richtig benetzt, gängig gemacht und die Bremsen richtig warm gefahren.

    Danke nochmals für die Tipps, habe mir die Arbeit mit der Trommelbremse gespart


    Danke fürs Feedback! Du solltest den Regler jetzt noch mit einem Kriechfett behandeln damit er auch gangbar bleibt. Ich würde da einfach Kettenspray nehmen. Das kriecht zumindest.


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