Hallo zusammen,
ich hoffe, dass Ihr mir helfen könnt.
Der Polo 6N (75 PS AEE) von meinem Nachbarn springt nicht mehr an. Da er sehr an dem Auto hängt (war ein Geschenk seiner verstorbenen Schwester) würde ich ihm gerne helfen.
Der Wagen ging im Stand langsam aus und startet seitdem nicht mehr.
Der Wagen hat einen starken Zündfunken an der Spule (es wurde auch versuchshalber eine brandneue eingebaut). Auch an den Zündkerzen gibt es einen einwandfreien Zündfunken (auch der Verteiler wurde schon gegen einen brandneuen getauscht).
Die Benzinpumpe läuft und es kommt Benzin oben am Rail an, wenn man den Schlauch abzieht.
Auch die Kompression ist auf allen Zylindern einwandfrei.
Der Zahnriemen steht auch absolut richtig.
Der Temperatursensor wurde schon testweise abgezogen.
Auch der Auspuff ist komplett frei (baut ordentlich Druck auf, wenn man die Hand drauf hält, während man versucht zu starten).
Im Motorsteuergerät sind keine Fehler hinterlegt. Sowohl Motor-, als auch Wegfahrsperrensteuergerät wurden schon mit VCDS-Lite zurückgesetzt.
Auch das typische kurze Anspringen bei einem Fehler in der Wegfahrsperre bleibt aus.
Auch mit Startpilot tut sich überhaupt nichts.
Komisch ist nur, dass er anspringen will, wenn ich alle Stecker der Einspritzdüsen abziehe. Aber auch hier macht der Startpilot keinen Unterschied.
Ich hoffe, dass Ihr mir helfen könnt. Ich möchte den Wagen noch nicht aufgeben.
Viele Grüße
Michael
Zitat:
Komisch ist nur, dass er anspringen will, wenn ich alle Stecker der Einspritzdüsen abziehe.
Wenn ich mit angeschlossenen Einspritzdüsen probiere zu starten, dreht der Anlasser den Motor, ohne dass irgendwas passiert. Wenn ich die Einspritzdüsen aber abziehe, die Drosselklappe voll öffne und probiere zu starten, stottert er ein wenig.
Zündzeitpunkt stimmt (soweit ich das nur durch das Drehen des Anlassers beurteilen kann)
Luftfilter dicht ?
Wie sieht der Saugrohrdrucksensor aus - evtl. verrußt oder verölt ?
Sind die Kerzen nach einigen Startversuchen mit angeschlossenen Einspritzdüsen denn nass oder trocken ?
Der Luftfilter sieht aus wie neu. Auch ohne Luftfilterkasten ergibt sich das gleiche Bild.
Der Saugrohrdrucksensor sieht auch noch ziemlich gut aus. Müsste er hier nicht theoretisch sogar ohne starten und stottern?
Die Kerzen sind nach einigen Startversuchen tatsächlich nass. Man riecht es dann auch entsprechend.
Das liest sich so, als ob der DKP den Geist aufgegeben hat.
Funke ist (zum richtigen Zeitpunkt?) da. Sprit bekommt er auch.
Hatte ähnliches bei einem 6k.
DKP gewechselt und der Eimer ist wieder astrein gelaufen.
Muss ja bei dir nicht sein. War eben nur ein Gedanke gerade.
Der Drosselklappenpoti zeigt in VCDS plausible Werte an, welche sich auch beim Tritt auf das Gaspedal verändern.
Was mir gerade eingefallen ist, dass in VCDS die Motorlast (Engine Load) bei knapp 78 % steht. Hier weiß ich nicht, ob das bei nicht laufendem Motor normal ist.
78% bei Leerlauf ist deutlich zu hoch; weiß es zwar nicht genau bei dem Motor aber im Leerlauf mehr wie 10% sollten es wohl nicht sein
Naja, er ist ja nichtmal im Leerlauf. Bei diesem Wert ist er aus.
Bei Motorstillstand gibts keine Last. 
Last im Leerlauf Sollwert 18.0...28.0 % (MWB 003 Feld 2)
Saugrohrdruck im Leerlauf Sollwert 37...90 entspricht 260...500 mbar (MWB 000 Feld 5)
Ich habe jetzt nochmal alles ausgelesen und geprüft. Saugrohrdruck stimmt auch. Die Wegfahrsperre kann ich auch ausschließen. Wenn ich den Sensorring abziehe und probiere zu starten, legt er im Motorsteuergerät den Fehler "Steuergerät gesperrt" ab.
Was mir noch aufgefallen ist, ist dass er ein wenig zuckt, wenn ich bei voll durchgetretenem Gaspedal etwa ne Minute den Anlasser orgeln lasse. Er stinkt dann auch enorm nach Benzin.
Ich würde einfach mal grundlegende Dinge, wie Kabel/Stecker/Sicherungen/Unterdruckschläuche kontrollieren/durchmessen.
Und dann ggf. noch so Standarddinge, wie DK-Reinigung/neu anlernen, Lambda-Sonde abklemmen, Kat kontrollieren, auf Nebenluft prüfen oder ggf. mal das Steuergerät zerlegen und auf kalte Lötstellen untersuchen oder mal nach verbranntem schnüffeln... ggf. das STG einfach mal auf Verdacht tauschen.
Vielleicht kannst du dir ja auch eines von einem Community-Mitglied leihen bzw. von dessen Polo Teile quertauschen - dazu müsste man allerdings wissen, woher du kommst.
Die grundlegenden Dinge habe ich schon überprüft (Stecker überprüft und auch nach Oxidation geschaut, Unterdruckschläuche geprüft, Sicherungen gemessen).
Drosselklappe reinigen und neu anlernen habe ich auch schon probiert.
Auch mit abgezogener Lambdasonde tut sich nichts.
Am Steuergerät konnte ich bisher nur den Geruch und den Stecker überprüfen. Zum Quertausch fehlt mir leider ein zweites Steuergerät.
Falls mir jemand weiterhelfen kann, ich komme aus Berlin (Tegel).
Ich möchte mich auch an dieser Stelle bei allen bedanken, die mir versuchen zu helfen, das Auto wieder auf die Straße zu bekommen.
Eventuell der Motor des Leerlaufstellers, der Probleme macht?
[Dieser Link ist nur für Mitglieder sichtbar
Hast du denn die Steuerzeit mal kontrolliert? Nicht dass Zahnriemen übergesprungen ist.
Langsam gehen mir die Ideen aus (so Dinge, wie Wasserschlag/krumme Ventile durch defekte Zylinderkopfdichtung, würde ich jetzt erst mal ausschliessen)
Mach mal über Nacht die Kerzen raus und orgle etwas mit dem Anlasser (Hallgeber abstecken); so hat das ev. zu viel Benzin die Chance sich zu verflüchtigen, falls es dann daran liegt.
Das mit dem DK-Poti wurde ja noch nicht abschließend ausgeschlossen?
Wenn ich nichts überlesen habe, wurde der Bereich Einspritzung noch gar nicht systematisch überprüft,
weder elektrisch noch kraftstoffmäßig.
Stimmt der Widerstand der Einspritzventile (ESV) zwischen den Kontakten ?
Sollwert: 14...17 Ohm
Leitungen zwischen MSTG und den Steckern der ESV auf Unterbrechung prüfen.
Stecker Zyl. 1, Kontakt 2+Pin 7 MSTG
Stecker Zyl. 2, Kontakt 2+Pin 6 MSTG
Stecker Zyl. 3, Kontakt 2+Pin 28 MSTG
Stecker Zyl. 4, Kontakt 2+Pin 4 MSTG
Kontakte der runden 28-fach Steckverbindung am Motor auf Korrosion prüfen.
(Pins 17 und 21 - 24 versorgen die ESV)
Liegen an den Kontakten 1 (rot) der Stecker 12V an ?
(Die ESV werden vom Kraftstoffpumpenrelais mit Spannung versorgt.)
Diodenprüflampe an die Kontakte der Stecker anschließen und den Anlasser betätigen.
Die Leuchtdiode muss flackern.
Stimmt der Kraftstoffdruck ?
Funktioniert der Kraftstoffdruckregler, d.h. bei abgezogenem Unterdruckschlauch 3,0 bar ?
Wurde das Strahlbild der Ventile bei ausgebautem Kraftstoffverteiler schon mal begutachtet?
Hat jetzt ein wenig gedauert, bis ich alles so durchmessen konnte.
Der Widerstand der Einspritzventile ist in Ordnung.
Auch die Verbindungen zwischen Motorsteuergerät und Einspritzventilen passen.
Im Mehrfachstecker ist keine Korrosion vorhanden. Der sieht innen aus wie neu.
Das Einzige, was ich nicht messen kann, ist der Kraftstoffdruck. Dafür fehlt mir das Equipment (bin auch nur Hobbyschrauber).
Was mir aber aufgefallen ist, dass das Rail beim Drehen des Schlüssels aus Zündung rauscht.
Außerdem bin ich einen kleinen Schritt weiter.
Kann mir jemand sagen, wozu der Stecker auf dem Bild ist? Wenn ich mehrmals die Zündung an und aus mache, ohne in die Startposition zu drehen und dann diesen Stecker abziehe, springt er für ca. 10 Sekunden an (er läuft zwar extrem schlecht und stottert, aber er springt dann immerhin an).
Der 4-fach Stecker unten am Getriebe dürfte für die Lambdasonde sein, deren Heizung zusammen mit den Einspritzventilen auf Sicherung 8 liegt.
Der Stecker ist eigentlich 4-Polig (aber nur 2 Kabel belegt) und sitzt neben dem Temperatursensor. Ist das trotzdem Lambda?
Eine Lambdasonde hat eigentlich immer 4 Adern (2 Geber + 2 Hzg.).
Außerdem ist es total unüblich für 2 Adern einen 4-fach Stecker zu verbauen.
Zitat:
Auch mit abgezogener Lambdasonde tut sich nichts.
Es sind tatsächlich zwei Adern mit direktem Gegenstück. Die Farben sind rot und weiß/braun.
Den Stecker der Lambda hab ich von der Lambdasonde zurück verfolgt direkt unten am Getriebe abgezogen
Das Baujahr ist 1998. Ist nen normaler 6n mit 1,6 Liter Motor (75 PS) und Kennbuchstaben AEE (selbst abgelesen).
Die Kabel vom Temperatursensor gehen tatsächlich unter dem Schlauch Richtung MStG. Sieht nur auf dem Foto so aus, als ob sie im Stopfen verschwinden.
Im stromlaufplan muss man unterscheiden Stecker am getriebe (lambda) und am Motor
Das ist der für T4/2 Br/ws für Kühlmittelmangel und T4/1 Rot plus für Einspritzventile
T4/3 ist X-kontakt was aber in Stecker endet genau so T4/4 vom MSG.
Danke - hab's gefunden (SLP Nr. 25/7). Was für eine chaotische Kabelführung, die Gebermasse vom KI für den Temp.sensor G2 und den Geber f. Kühlmittelmangel G32 mit der Stromversorgung für die ESV in einem Stecker zusammen zu wursteln.
T4/3 kommt aber von Kl. 15
