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Polo 6N Bj. 2000 Radnabe hinten

new_user5
  • Themenstarter

Hallo!

Ich habe seit einiger Zeit ein immer lauter werdendes Geräusch aus Richtung Hinterachse, mittlerweile tritt es bei allen Geschwindigkeiten auf. Ich habe das rechte Radlager in Verdacht (Reifen ausgeschlossen), deswegen würde ich das gerne austauschen.
Fragen:
1. Ist eine selbstsichernde Mutter anstelle der Kronenmutter immer ein Zeichen dafür, dass die komplette Radnabe gewechselt werden muss? (wegen Teilekauf)
2. Gibt's irgendwo eine detaillierte Anleitung? Mich interessiert insbesondere das Anzugsmoment
3. Müssen die Lager zusätzlich mit Fett geschmiert werden oder reicht das vom Lagerhersteller eingebrachte Fett aus?

Danke!




Genau so ist es -komplette Nabe wechseln-

Fetten mußt da nichst mehr !


Ist das Hinterradlager und Nabengedöhns beim alten Polo so extrem anders aufgebaut als beim 6N? Ich habe das beim 6N, Fiesta und dem Golf meines Bruders schon paar mal gemacht. Beim 6N und dem Golf lief das folgendermaßen:

- Abdeckkappe runter hebeln
- Kronenmutter (oder Selbstsichernde) lösen.
- Anlaufscheibe raus
- Bremstrommel abziehen (Falls das schwer geht, weil sich die Bremsbacken verkeilt haben, die Handbremsnachstellung lockern)
- Radlager mit Dorn aus der Trommel treiben
- Auf dem Achsstummel verbliebene Radlagerteile runterhebeln
- neues Radlager gut fetten und in die Bremstrommel eintreiben.
- nochmal gut Fett rein und Simmering drauf
- Bremstrommel auf den Achstummel schieben
- nochmal gut fett rein
- Anlaufscheibe einsetzen
- Kronenmutter (oder selbstsichernde) so weit fest ziehen, dass sich die Anlaufscheibe noch gerade so mit einem Schraubenzieher bewegen lässt.
- Nochmal fett rein.
- Fett in die Abdeckkappe
- Abdeckkappe aufsetzen und mit sanften Hammerschlägen gleichmäßig eintreiben.

Sehr wichtig: Immer schön sauber arbeiten. Wenn Sand oder harter Schmutz ins Lager kommt, hält es nicht besonders lange.



Beim 6N2 ist das völlig anders.

Da ist der Achszapfen, dadrauf kommt das Radlager (Kompaktlager) welches mit der Radnabe fest verpresst ist, und wird mit einer Mutter fest (genauen Wert weiß ich gerade nicht, auf jedenfall ordentlich) angezogen.

Im Prinzip wie vorne.

Ich find das System auch besser. Kein Fettgeschmiere, kein rumgefriemel und kein Lagereingestelle wie mit dem alten Scheiß.
Lager mit Nabe drauf, anziehen, Bremsscheibe drauf und Abfahrt


Ah! Wieder was dazu gelernt. Ich dachte, die Technik vom 6N wäre ein uralter VW-Standard. Warum hat VW das beim 6N geändert? Bestimmt weil es billiger in der Herstellung ist.


Beim 6N2! nicht beim 6N1


Das Teil wird ja als 4-Loch und 5-Loch Nabe im gesamten Konzern verbaut. Bestimmt billiger und im Werk viel schneller zu montieren.


Weiß garnicht, wie ich drauf kam, aber irgendwie war ich der Meinung, der Threadersteller hätte einen Polo 2 und bei dem wäre das 'moderne' von dir beschriebene einfachere System eingebaut, wo man nicht mehr mit Fett rummachen müsste.


Schöner is das System schon, aber auch wesentlich teurer bei defekt! Und irgendwie auch nicht so haltbar! Bei unserem Lupo (48.000km gelaufen) nur Federn und orginal Felgen drauf, macht das rechte Lager schon Geräusche...

Anzugsmoment müßten 175Nm sein!



Es fährt sich aber irgendwie auch etwas besser so ganz ohne Spiel. Das hab ich jedenfalls direkt nach der Umrüstung bemerkt. Obwohl das Spiel vorher nicht viel war...


Zitat:

Schöner is das System schon, aber auch wesentlich teurer bei defekt! Und irgendwie auch nicht so haltbar!


Teurer auf jeden Fall. Aber weniger haltbar wundert mich. Ich dachte, das neue System wäre vom Werk aus alles optimal aufeinander abgestimmt und montiert, optimal gefettet und eingestellt, während man bei der alten Lösung doch noch einige Möglichkeiten hat, etwas falsch zu machen. Wahrscheinlich hast einfach nur ein Montagsradlager erwischt. Oder dein Drehmo geht falsch.

Zitat:
Es fährt sich aber irgendwie auch etwas besser so ganz ohne Spiel. Das hab ich jedenfalls direkt nach der Umrüstung bemerkt. Obwohl das Spiel vorher nicht viel war...


Du meinst, dein Rad hätte vorher mit dem alten System Spiel gehabt? Ich finde die Anleitung, wie die Kronenmutter angezogen wird, so dass man die Anlaufscheibe mit einem Schraubenzieher noch leicht hin und herschieben kann auch irgendwie übervorsichtig. Ich habe die Kronenmutter immer soweit nachgezogen, bis ich auch bei kräftigem Wackeln und nach Drehen lassen des Rades geradeso kein Spiel mehr im Rad spüren konnte und dann abgesichert. Dabei konnte ich die Anlaufscheibe nicht mehr mit dem Schraubenzieher hin und herschieben, es sei denn, ich habe ihn irgendwo abgestützt. (also entgegen der ausdrücklichen Empfehlung abgestützt) Die Druckkraft kann aber trotzdem nicht sehr groß gewesen sein. Auf jeden Fall deutlich geringer als die mit Vorspannung eingequetschten Kegelrollenlager im Getriebe.


Zitat:

Teurer auf jeden Fall. Aber weniger haltbar wundert mich. Ich dachte, das neue System wäre vom Werk aus alles optimal aufeinander abgestimmt und montiert, optimal gefettet und eingestellt, während man bei der alten Lösung doch noch einige Möglichkeiten hat, etwas falsch zu machen. Wahrscheinlich hast einfach nur ein Montagsradlager erwischt. Oder dein Drehmo geht falsch.


Nee meiner dann nicht sondern der im VW-Werk! Hab nichts an den Lagern gewechselt! Aber ein"Montagslager" wäre ne Möglichkeit!


Sieht wirklich nach Montagsradlager aus. Bei meinem Fiesta 1,8D hat das Radlager vorne links das komplette Autoleben von 445TKM gehalten. Das Radlager vorne Rechts habe ich in der gleichen Zeit 2x erneuert, also im Durchschnitt 150TKM pro Radlager. Die hinteren Radlager habe ich jeweils einmal erneuert. Es gibt also scheinbar starke Serienstreuungen in der Lagerqualität.

Als ich den Fiesta geschlachtet habe, ist mir allerdings aufgefallen, dass das 445TKM Radlager ganz minimal Spiel hatte. Die Nabe (bzw das Lager) hat auch ein kleines bisschen gerauscht, wenn man sie mit der Hand gedreht hat. Komischerweise habe ich aber trotzdem nie die typischen Brummgeräusche gehört. Ist mir irgendwie rätselhaft.


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