Die Reserven des Turboladers sind bei jedem Fahrzeug unterschiedlich. Das kann man nicht verallgemeinern.
Der Overboost in meinem Audi z.B. erhöht bei schneller Betätigung des Gaspedals den Ladedruck um 0,25 bar im mittleren Drehzahlbereich. Nicht nur 2 Sekunden, viel länger.
Das meine ich aber nicht. Ich bin nicht in den 70ern und Ladedruckregelungen sind mir schon bekannt.
Fakt ist, dass der Luftmassendurchsatz mit steigender Motordrehzahl steigt. Demzufolge muss auch die Drehzahl des ATL größer werden, wenn der Ladedruck gleich bleiben soll.
Hat man einen linearen Ladedruckverlauf, dann überdreht man entweder den Turbolader oder hat eine Luftpumpe, weil im mittleren Drehzahlbereich unheimlich viel Drehmoment verschenkt wird.
Hier die Drehzahl-Ladedruck-Daten von meinem Audi (original, ohne OB):
1000 U/min - 1,09 bar
2000 U/min - 2,02 bar
3000 U/min - 1,83 bar
4000 U/min - 1,77 bar
5000 U/min - 1,63 bar
6000 U/min - 1,43 bar (Nenndrehzahl)
7000 U/min - 1,17 bar
MfG
Ich behaupte mal, daß bei deinem Audi entweder der Ladedruckverlauf so einprogrammiert ist um die Abgastemperaturen zu senken ( Stichwort Abgasgegendruck), oder daß der Lader ab Werk zu klein gewählt ist um ein gutes Ansprechverhalten bei niedrigen Drehzahlen zu gewährleisten.
Trotzdem behaupte ich jetzt mal, daß dieser Bereich nicht an der Leistungsgrenze des Laders liegt, sondern ein Tribut an die billigen Werkstoffe ist, die mittlerweile in den Motoren verbaut werden. Inzwischen wird nämlich mehr auf den Preis als auf die Haltbarkeit geachtet.
Wieder ein Beispiel:
Calibra Turbo: Schmiedekolben
Astra G: Gußkolben plus kleinerer Turbolader (K04)
Lebenserwartung Calibra Turbo: Über 300 tkm
Lebenserwartung Astra Turbo: 200 tkm
Billige Werkstoffe? Also bitte, das war 94 und die Technik stammt aus den späten 80ern (von der Zündanlage mal abgesehen). Da wurden schon noch standfeste Materialien gewählt. In meinem Profil ist ein Bild der Zylinderlaufbuchsen nach 260 000 km, kein Verschleiß.
Die Leistungsgrenze des Laders ist noch lange nicht erreicht. Der Lader ist auch nicht "zu klein". Er sollte für die damalige Zeit gutes Ansprechverhalten ermöglichen. Die begrenzten Wirkungsgrade der alten G-Verdichter wurden mit dem K24-7000 dem Stand der Technik entsprechend schon gut ausgenutzt. Natürlich kann man mit einem "größeren Lader" wesentlich mehr Leistung erzielen, aber auch da gibt es eine Drehzahlgrenze (560 m/s am Verdichterumfang laut Borg-Warner).
Der Ladedruck muss in jedem Fall in hohen Drehzahlen abfallen! Das ist einfache Physik und da lässt sich nichts dran ändern. Die Abgastemperaturen spielen da eine untergeordnete Rolle.
Hier die Ladedrücke des originalen K24-7000, wenn man ihn an der Grenze bewegt:
1000 U/min - 1,09 bar
2000 U/min - 2,02 bar
3000 U/min - 2,42 bar
4000 U/min - 2,45 bar
5000 U/min - 2,09 bar
6000 U/min - 1,82 bar
7000 U/min - 1,3 bar
Und hier noch die Daten des Motors nach einigen Umbauarbeiten und mit einem K24-7200 Lader mit K26 Kontur 1 Läufer und 3371O-Verdichter. Turbinenhalsquerschnitt ist 8-10 cm². (Die Daten stammen nicht von mir)
1000 U/min - Ölaustrittgefahr durch Verdichter
2000 U/min - "
3000 U/min - 1,7 bar
4000 U/min - 2,62 bar
5000 U/min - 3,47 bar
6000 U/min - 3,3 bar
7000 U/min - 3,0 bar
7500 U/min - 2,42 bar
Die Ladedrücke entsprechen der Belastungsgrenze des ATL. Dieser Motor bringt ca. 500 PS und hat ein riesiges Turboloch. Trotzdem muss der Ladedruck in hohen Drehzahlen bei einer vernünftigen Abstimmung abfallen. Sonst wird der ATL in kürzester Zeit zerstört.
Ich glaube wir sind ganz schön weit vom Thema abgeschweift.
MfG
So habe festgestellt das ich beim wechseln der Zündkappe die Reihenfolge etwas verwechselt habe
Fehler gefunden und dann ist er gestartet - bis heute -
wieder das selbe Problem
einfach aus und nicht wieder an
Zitat:
Der Ladedruck muss in jedem Fall in hohen Drehzahlen abfallen! Das ist einfache Physik und da lässt sich nichts dran ändern. Die Abgastemperaturen spielen da eine untergeordnete Rolle.
Ich glaube wir sind ganz schön weit vom Thema abgeschweift.
Zitat:
Warum sollte es nicht physikalisch möglich sein diese 0,8 bar über den gesamten Drehzahlbereich bis zum Begrenzer zu halten?
An den Themeneröffner:
Die gleichen Symptome hatte ich vor kurzem auch bei meinem AAU. Nachdem ich die Einspritzung getauscht habe läuft er wieder 1A.
Gruß
Frank