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Generaldebatte: 1. Hilfe am Unfallort

BaZo
  • Themenstarter
BaZo's Polo 6R

Moin PT'ler/innen,


ich als leidenschaftlicher Motorrad & Polofahrer stelle mir (vermutlich auch wegen dem Zunehmen alter und der (wahrscheinlich) daher kommenden Weisheit oder Weitsicht (wie man möchte) stelle mir oft die Frage: Wenn ich jetzt verunglücke, würde mir eine/r helfen?

Bei allen Beteuerungen und Umfragen hört man ach so oft: Ja klar sofort. Statistiken belegen aber das Gegenteil.

Noch schlechter schneiden Motorradfahrer ab. Die werden sogar noch mal um ein vielfaches mehr (um es böse auszudrücken) "Ignoriert" aus angst etwas falsch zu machen....

Ich persönlich habe mich bereits mehrmals "erneut" zu einem 1. Hilfetraining eingeschrieben um einfach helfen zu können. Darüber hinaus habe ich mich auch bereits 2x an einem 1. Hilfetraining speziell für Motorradfahrer (zu deutsch: Krad-Fahrer) teilgenommen.

Hand aufs Herz und absolute Ehrlichkeit (hier soll und wird NIEMANDEM ein Strick daraus gedreht): Wer würde aus Angst etwas Falsch zu machen einfach "weiter fahren" und vielleicht "nur" den Rettungsdienst bzw. die Polizei rufen?

Wer war denn schon mal in einer Situation und musste helfen bzw. hat helfen können?

Haltet mich ruhig für verrückt, das bin ich, aber manche Menschen, und zu denen gehöre ich irgendwie, machen sich ernsthaft nen Kopf über so was...

Grüße und danke für alle Post's die da so kommen werden.

Um mit gutem Beispiel voran zu gehen werde ich mit einem eigenen Erlebnisbericht beginnen:

Vor einigen Jahren (2001 oder 2002 das weiß ich nicht mehr genau) wurde ich Zeuge davon wie ein älterer Herr (zum Glück an einer roten Ampel!) hinter seinem Lenkrad zusammensackte und das Auto zu rollen begann. Damals waren die tollen "ich sperr das Auto bei 1,7263581824 km/h das Auto automatisch ab" Funktionen noch nicht wirklich weit verbreitet.... (Kann heute echt "lebensbedrohlich" werden wenn man genauer drüber nachdenkt). Ich habe also die Beifahrertüre geöffnet, nach der Bandbremse gegriffen diese Angezogen und direkt auch die Zündung aus und den Warnblinker angeschaltet.

Der Herr selbst hatte einen Krampfanfall und ich habe dann lediglich dafür gesorgt das er sich nicht unnötig verletzt. (Hatte als Zivi einen speziellen Zusatzlehrgang für Personen die zu epileptischen Anfällen neigen). Inzwischen herbei gelaufene Passanten und 2 Schwestern aus einem anliegenden Altersheim (Seniorenresidenz) meinten dann an sich was gutes zu tu wollen und dem Herrn einen "Keil" in den Mund zu stecken. Schroff wie ich bin, habe ich dann nur halb gebrüllt ob sie denn irre sind und sich die Finger abbeißen lassen wollen...

Ja was ich denn wolle der gute könnte sich ja die Zunge abbeißen. (Man erinnere sich an meinen Zusatzlehrgang der garantiert nicht so lange her war wie deren letzter der bestimmt aus dem Jahre 1317 stammte. Hierbei sollte ergänzend erwähnt werden, das es unwahrscheinlicher ist, das sich eine Krampfende Person die Zunge abbeißt, als das dem Helfenden schwere Verletzungen an den Fingern zugefügt werden...)
Ich bat dann darum das doch endlich jemand mal den Rettungswagen rufen möge (die Passanten haben nur gegafft).

Nachdem der gute Herr dann aufgehört hatte zu krampfen war er recht Orientierungslos (ich kannte das schon aus meiner Zivizeit) und fragte" Was ist passiert Mami?" (Auch das ist eher Typisch). Die beiden Schwestern und ich haben ihm dann aus dem Auto geholfen, auf den Boden gelegt und ihm gut zugeredet. (Was man halt so gegen einen Schock auch so tut.... Beine hoch legen, etwas zu trinken geben).

Knapp 5 Minuten später kam der Rettungswagen dann endlich. Der Herr war inzwischen auch schon wieder deutlich klarer, ansprechbar und nur etwa verwirrt was denn passiert sei.

Alles in allem ist das natürlich nicht mit einem ernstzunehmenden schweren Unfall zu vergleichen, nichts desto trotz hätte es ja auch ein Infarkt sein können.

Was ich damit letztendlich zum Ausdruck bringen will: Ich habe bereits schon einmal NICHT weggesehen, und ich bin mir sicher das ich es wieder tun würde, das NICHT wegsehen. Denn für mich persönlich ist nur nichts tun, nicht helfen ist schlimmer als der versuch und das wissen nicht alles mir mögliche getan zu haben.


grüße


BaZo



und entschuldigt diesen sehr langen Post von mir



Ich hatte das im Jahre 2004/2005 als ich "doof wie ich bin" der Meinung war einen "Sicherrungskasten Deckel" (dieses Durchsichtige Plastikteil das über dem Sicherungskasten sitzt) mal eben bei Kisow zu holen.

ich bin also nicht wie gewohnt von der A7 auf die A23 gefahren (wie mein heimweg eigentlich war), sondern bin auf der A7 geblieben, um die Abfahrt Norderstedt (Kisow) zu nehmen.

Dann, etwa 50 Meter vor mir fing ein Auto an zu schlingern, krachte in das Fahrzeug neben ihm, der drehte sich, und donnerte ebenfalls in 2 Fahrzeuge...

Endstand waren 11 Fahrzeuge die sich "getroffen" hatten.
Direkt vor mir, nach meiner Vollbremsung blieben noch etwa 1 meter platz.
Uffff!

Ich Warnblinker an, und raus "Wusch" son arsch knallt mit ca. 50 an mir Vorbei.

dann beim ersten Unfallfahrzeug angekommen, gefragt ob alles Ok sei, und zum nächsten, auch alles Ok.
So langsam kamen alle Unfallbeteiligten aus ihren Fahrzeugen gestiegen, und es ging allen, bis auf Blaue Flecke Schürfwunden etc. gut, Glück gehabt.

Schockiernd fand ich, das nur ich und 5 andere Verkehrsteilnehmer angehalten sind, der Rest hat sich zwischen denn Fahrzeugen durchgeschlängelt. Und ich glaube ich wurde 2 mal fast angefahren, weiss ich aber auch nicht mehr so genau.

Dann 2012 in hamburg, ich mit meinem Firmenwagen unterwegs, steht an einer 4 Spurigen Strasse ein Mercedes (Bj ca.1998) vorne einen Halben Meter kürzer. Kein Fahrer oder sonstiges zu sehen, einfach nur dieses Auto.

Alle Autos schlängelten sich also an diesem Fahrzeug vorbei, vor mir so ein Baumarkt-LKW (Ladefläche und Kran), ca. 200m Weiter steht ein BMW E46 hinten ca. nen halben Meter kürzer... Plötzlich macht der LKW nen Schlenker und ich sehe vor mir einen Orientierungslosen älteren mann (ca. 55 ) Am Kopf Blutüberströmt auf der Fahrbahn laufen.
Ich rangefahren mir meinem Sprinter (gaaaaanz wichtig)
denn mann von der Strasse geholt und 110 gewählt.

Nun Taucht der erste Bulle an der Unfallstelle mit Motorrad auf und sagt zu mir "Ich nehme an sie sind Schuld". Ich sage Nein, kuck mal da hinten, steht noch nen Auto, ich bin nur Ersthelfer.
Dann Taucht der nächste Streifenwagen auf, eine Polizistin Steigt aus, Spricht mich an und sagt:"Typisch Sprinterfahrer, wie haben sie das denn geschafft". In dem Moment dachte ich"Warum hast du angehalten".

2 Wochen Später habe ich in der Firma eine Große Tafel Merci bekommen, der BMW fahrer hatte sich die Firmenaufschrift meines Sprinters gemerkt.


Ich halte generell immer an, obwohl mir selbst aufgefallen ist, das ich bei einem mal erstmal 50meter weiter gefahren bin, bis ich realisiert habe, das dort ein Mensch ist der meine Hilfe braucht.


BaZo
  • Themenstarter
BaZo's Polo 6R

Tolle Sache, und Respekt!


Ja, der gute Herr aus meinem Vorkommniss, kam dann auch zu mir ins Geschäft und hat sich herzlichst bedankt mit einer Flasche Wein bedankt.


Schade nur das ich keinen Alk trinke, aber die Geste an sich ist mehr wert als deren Inhalt!


Und du hast recht. Es ist beängstigend wie viele Leute einfach nichts tun und weiter gehen/weiter fahren. Oder schlimmer noch: Einfach dabeistehen und nix tun außer gaffen und alles besser wissen.



Ich finde es gut, dass auch andere Junge Leute außer mir sich Gedanken über sowas machen.

Meine Erfahrung ist Erste Hilfe funktioniert nicht - wenn schon bei Kleinigkeiten die Empathie versagt - erst gestern am Bahnhof war wieder so eine Situation: Eine Junge Frau schleppt sich an Ihrem Drahtesel ab den Sie die Treppen runter durch die Unterführung bringen will - alle Passagiere des Zuges laufen einfach an Ihr durch obwohl jeder sieht, dass Sie sich fast einen abbricht um das Rad und sich selbst heil die Treppe runter zu bekommen.

Ihr hättet mal sehen sollen wie die sich gefreut hat als ich hingegangen bin und gefragt hab ob Ich Ihr das Rad tragen soll.




Wirklich erste Hilfe musste ich noch keine leisten - nur einmal stand ein Auto mit zwei alten Damen drin komisch am Wegesrand - und die eine saß etwas abgeknickt drin, so dass ich mal anhielt und nachfragte ob denn alles ok sei.

Wie sich rausstellte musste Ich nicht helfen - aber über den Hinweiß zum Ziel waren Sie dankbar.


Ich selbst war aber einmal in einer Situation in der Ich dachte: Hoffentlich passiert mir mal nicht was schlimmeres.

Es war vor ungefähr 8 Jahren als ich und meine Freundin mit Ihrer 125er unterwegs waren (Sie Sozia, ich Fahrer) - mitten in der Stadt schoss uns ein Autofahrer der links abbiegen wollte ab, anscheinend hat Ihn die Sonne geblendet und er hat nichts gesehen (ja genau, und dann fährt man halt mal los) worauf er halt mal losgefahren ist - blöderweiße waren wir in dem moment genau vor Ihm.

Naja das Ende vom Lied - Freundin, Ich und Motorrad liegen mitten in der Stadt. Gefühlte 20 Schaulustige stehen rum und kucken doof. Nicht einer ist gekommen und hat gefragt ob alles ok ist, geschweige denn die Polizei gerufen.

Nöö ich konnte meine Knochen selbst sortieren, nach meiner Freundin schauen und die Polizei rufen.

Bis auf Prellungen, ein kaputtes Moped und eine Wut im Bauch hatten wir nichts - aber diese Erfahrung hat uns gereicht.


Dass größte Problem was die meisten haben ist wahrscheinlich die Angst mehr schaden anzurichten als zu helfen.
Bsp. man kommt an nen unfallort, Auto frontal an nen Baum gefahren, Fahrer noch im auto ohne bewusstsein.
Im erste hilfe kurs lernt man ja : Opfer rausholen aus dem auto wenn möglich.
Also tür auf gurt lösen und Opfer rausziehen und draussen dann Stabile seitenlage.
Und plötzlich macht es nurnoch kurz KNACK im genick und dass wars.
Ich hab in meiner zeit bei der jugendfeuerwehr schon n paar EHK mitgemacht und meistens waren da mehrere mit genau dieser Angst dabei.
Ist auch verständlich iwie aber sowas weiß man vorher leider nie.....


BaZo
  • Themenstarter
BaZo's Polo 6R

Zitat:

Dass größte Problem was die meisten haben ist wahrscheinlich die Angst mehr schaden anzurichten als zu helfen.



Und genau da hat aber jeder beim erste Hilfekurs eigentlich beigebracht bekommen:


Wenn etwas passiert, ist man auf keinen Fall schuld, und wenn der (schwer)Verletzte trotz eingreifen Stirbt, dann waren die Verletzungen i.d.R. so schwer das einfach nichts zu Retten war.

Wenn der (schwer)Verletzte hingegen überlebt, weil man eingegriffen hat, dann gibt es nur Gewinner!

Wie ich schon erwähnt habe, und es auch weiterhin tun werde: Helfen und wissen das mir mögliche getan zu haben als mit dem Gefühl leben müssen; Hätte die Person überlebt wenn ich gehandelt hätte...?


Viel schlimmer ist es tatsächlich wenn es um Motorradfahrer geht. Die Leute haben so angst davor was sie erwarten könnte.... Ich erinnere mich an einen älteren Mann (mitte 40 vieleicht) der bei einem Motorradunfall von einem Polizisten gefragt wurde warum er denn dem Biker den Helm nicht abgenommen habe (Stabile Seitenlage, Atemwegsprüfung etc.)... Die Schockierende Antwort war:

Ja was mach ich den wenn dem sein Schädel geplatzt ist?

Ich als Motorradfahrer war relativ Fassungslos....


Morgen, finde das Thema ganz Interessant. Ich selber Habe noch nicht helfen Müssen, aber ich habe mal ein Fahrzeug mit meinem Autofeuerlöscher vor größerem Schaden bewahrt.

Ich hatte selbst mal einen Autounfall, wo ich mich 3 oder 4x Überschlug (da es anfang 2007 war und ich Frisch meinen Lappen hatte, kann ich mich nicht mehr genau erinnern).

Ausreichend befahrene straße wo Genug autos hätten anhalten können, ich durfte mich selbst aus meinem Honda Civic Coupé schälen und alles selbst rufen, obwohl hinter mir 2 autos gefahren sind.


BaZo
  • Themenstarter
BaZo's Polo 6R

Zitat:

Ausreichend befahrene straße wo Genug autos hätten anhalten können, ich durfte mich selbst aus meinem Honda Civic Coupé schälen und alles selbst rufen, obwohl hinter mir 2 autos gefahren sind.


Das gibt einem doch ein tolles Gefühl und vertrauen nicht war?


Als ich den ersten Satz gemacht habe, wurde alles schwarz, als ich Aufwachte lag mein Schönes Coupé auf der Fahrerseite halblinks auf dem Dach und ich könnte durch die Beifahrertür den Himmel sehen.

Ich weiß nicht Wann, und wie ich Da hingekommen bin sondern nur das ich selbst Ausstieg aus der Beifahrerseite und erstmal fassungslos da stand, auto hat Gequalmt, GFK Teile lagen umher und ein Bild der reinen zerstörung.

Nichts und Niemand kam mal zu mir und Hat gefragt obs mir gut geht. Die Polizei die am Unfallort dann eintraf hat mich Gefragt ob ich selbst ausstieg.

Ich hab kurz und Knapp nur geantwortet JA.

Darauf gabs dann nur



Heikles Thema.

Ich bin auch eher der Typ der nicht zögert und sofort Handelt.

Wobei mir sowas noch nicht wirklich vorgekommen ist.

Aber einmal sahe ich welche die dabei waren eine Glühbirne zu wechseln, hab dann angehalten und dene beim Wechsel geholfen, jedoch ist das wieder ein anderes Thema.

Ich finde aber wie Mole schon schrieb dass von anderen wenig beisein zu finden ist, da kann man schon gerne mal allein da stehen.


MfG


Ganz im ernst bei solchen Menschen die einfach weiterfahren , könnte ich ausrasten ! Das ist das allerletzte was man machen kann ! Wenn man angst hat kann man wenigstens die Polizei oder den Notarzt anrufen, da kann man wenigstens ein bisschen helfen !


Ich habe schon etliche Situation durch, vom Überschlagenem Auto im Kreisel bis hin zum Auffahrunfall.

Das heftigste war, als vor 2 Jahren dieser heftige Winter mit dem extremem Schneefällen war. Vor mir fuhr ein Polo 9N in einen Kreisel rein, dann auf einmal kam das Heck quer und er versuchte noch alles damit er nicht ausbricht, aber leider falsch gehandeln indem er voll auf die Bremse trat. Nach dem schlimmen Fehler knallte das Auto mit circa 30/40 Km in den "leichten" Graben und überschlug sich 2 mal , anschließend lag er auf der Beifahrertür.

Sofort angehalten, hingerannt , Notarzt gerufen und versucht so weit wie möglich alles zu regeln. Das schlimmste war, dass das Auto auf der Seite lag. Also ich wie ein bekloppter rumgehampelt das einer anhält, aber fehlanzeige ( kennzeichen habe ich mir gemerkt und die Leute haben eine Anzeige bekommen), dann endlich hielt ein älterer Mann mit seiner Frau an. Welche sich dann um die Betreuung kümmerten. In der Zeit sicherte ich den Unfall ab.

Ich hatte das glück das meine Freunde nur circa 300-400M weit weg auf einem Parkplatz standen, ich rief sie schnell an das sie so schnell es geht zum Kreisel kommen. Keine Minute Später standen sie mit mir am Kreisel. Wir sofort ans Auto und haben es wieder auf die Räder gekippt. Der Junge und seine Freundin hatten nur ein Schock und leichte Verletztungen...

Ich habe noch nie einen Menschen sich so freuen sehen, die beiden haben uns alle dann sogar noch zum Essen eingeladen, welches wir aber nicht annehmen konnten ,weil sowas einfach nur selbstverständlich für uns ist. Aber er bestand drauf...


Ich kann nur an die Vernunft appelieren, dass die Menschen anhalten und helfen..


Ja da haste schon recht aber ich sag mal so: wenn du versucht hast jemandem zu helfen und der stirbt weil du ihn iwie falsch bewegt hast lässt dass glaub ich kaum jemanden kalt.
Schuld bist du dann nicht is kla aber trotzdem
so denken halt die meisten leute....
So habe ich in meiner feuerwehrzeit dass halt so mitbekommen Wenn ICH jemandem helfen kann tu ichs auch


gelöschtes Mitglied

    Ich habe durfte bisher 4 mal als Ersthelfer dienen.

    3 Mal mit gutem Ende einmal leider nicht, eine Erfahrung die ich mit keinem teilen möchte, würde es aber immer wieder Aussteigen.

    Durch meine berufliche Laufbahn hatte ich das Glück viel in Sachen Ersthelfer und auch Bergung zu lernen, was mir persönlich dabei viel geholfen hat. Ich war jedesmal über mich selbst erstaunt, wie ruhig und sachlich ich in solchen Situationen war.

    Das Thema Motoradfahrer ist natürlich so eine Sondersituation, da man bei vielen Ersthilfemaßnahmen besser zu zweit ist, aber es gibt einfach Situationen wo man eben nicht zu zweit ist, das stellt man sich doch die Frage , was kann ich tun, aber weiterfahren ist dabei sicherlich keine Lösung und einfach nur dumm.. um es mal so auszudrücken.

    Ich muss auch sagen, das ich auch schon froh war, das ich immer einen Pulverlöscher im Fahrzeug habe, den brauchte ich auch schon.

    Bedankt hat sich bei mir von den Unfallopfern nie einer, aber ehrlich gesagt ist mir das auch nicht wichtig, ich würde es immer wieder tun.

    Vielleicht kommt es mir auch zu gute, das ich im Motorsport sehr aktiv bin, da wird man mit solchen Situationen öfter kontaktiert, da ist es wichtig, ruhig zu bleiben und sich zu besinnen, was zu tun ist.


    Mal interessant zu lesen hier.
    Also ich könnt jetzt auch paar schöne Geschichten erzählen, da ich ja auch ne Ausbildung im Rettungsdienst abgeschlossen habe, aber das würde den Rahmen sprengen.
    3 tote habe ich zu beklagen, was meine Situationen betrifft. Davon ein MotorradFahrer, der gerade mal 21 War und mit geklauter Kiste vom Bruder unterwegs. Was soll man dazu sagen
    Auch wenn man Angst hat, was falsch zu machen, kann man trotzdem einfach den Notruf wählen und gut.


    Ich war bislang noch nie in der Situation helfen zu müssen oder auf Hilfe angewiesen zu sein.

    Ich wäre nur fast mal in ein totes Reh gefahren, welche nahe der Mittellinie lag. Da habe ich dann aber nur die Polizei gerufen. Straße war rechts und links beplankt und dann noch Rushhour. Ich verstehe auch nicht warum man als Unfallverursacher da einfach weiter fährt...

    Bei Unfällen ist es oft auch so dass man nicht anhält, wenn dort schon andere Autos angehalten haben. Wenn ich als erster an eine Unfallstelle kommen würde, würde ich denke ich auch anhalten. Allerdings sage ich mir bei manchen Leuten "Wenn du an dem nächsten Baum klebst halt ich höchstens an und lache dich aus!".

    Die Angst durchs Helfen die Verletzungen zu verschlimmern ist definitiv einer der Hauptgründe wesshalb niemand hilft. Ich habe auch gelernt, dass man immer helfen muss, und wenn das Genick gebrochen ist kann man da auch nicht noch mehr kaputt machen. Die Stabileseitenlage wird ja auch kaum noch unterrichtet, weil viele Leute nicht mehr wissen wie sie geht und dann lieber nichts machen. Dabei ist es im Grunde total egal wie der Verunfallte auf der Seite liegt, hauptsache er kann nicht an Erbrochenem oder Blut ersticken.


    Zitat:

    kann man da auch nicht noch mehr kaputt machen.


    Der Spruch meines erste Hilfe Ausbilders hat sich bei mir eingeprägt.

    Zitat:
    Da kann man nichts Kaputt machen, Kaputt ist er/sie schon.


    gelöschtes Mitglied

      Grundsätzlich anhalten ,wenn mir was merkwürdig vorkommt, tue ich immer. mit dem guten gedanken das alles in ordnung ist, weiter zu fahren, ist schon eine menge wert.

      der wille zu helfen ist immer da. es auch zu können, das ist es ja was angst macht.

      will sich jeder hinstellen und behaupten er kann das alles sehen, was man so bei schlimmen unfällen sieht? ich kann das nicht. das gebe ich auch offen zu.

      ich würde immer anhalten und immer den rettungsdienst usw rufen. sollte ich aber den verdacht haben alles matsche dann sehe ich eher zu, mehr leute anzuhalten. immer in der hoffnung jemand sieht nach.

      ich würde sicherlich zusammen brechen. allein der gedanke daran ist schon fürchterlich.

      ich wurde selber schon von einen golf mit 60km/h vom moped geholt. schön seitlich rein. viel weis ich nicht mehr. sah nur golf kommen und dann war ich wieder da, als rettungswagen da war. wer da rum stand und geholfen hat, keine ahnung. nur das die olle tussi noch immer angeschnallt im golf saß, das habe ich mit bekommen.


      BaZo
      • Themenstarter
      BaZo's Polo 6R

      Eigentlich muss man ja im großen und ganzen fast drauf hoffen direkt den Löffel abzugeben als darauf zu hoffen das einem geholfen wird......


      Ich finde es gut das ichbins240481 zu gibt das er es selbst nicht kann, soviel Ehrlichkeit sich selbst gegenüber muss man nämlich auch erst einmal haben. Immerhin ist das kein leichtes Thema.

      LordVader, stimmt, die meisten halten dann schon nicht mehr an, wenn jemand bei steht. Aber auch ich habe da gelernt: Lieber nochmal anhalten und fragen ob man Hilfe braucht als hinter her zu erfahren: Das waren Gaffer oder Leute die in totaler Schock starre nur noch als deko rumstanden.

      Und ja der Spruch gilt nun mal einfach: Wenn er/sie "kaputt" ist, dann ist es so. Und wenn er/sie das nicht ist und am Leben bleibt bis der Notarzt kommt, hat er/sie wenigstens eine echte Chance.


      ich würde anhalten , allein aus dem grund das ich auch gerne möchte das einer anhält wenn ich mal was habe


      BaZo
      • Themenstarter
      BaZo's Polo 6R

      Zitat:

      ich würde anhalten , allein aus dem grund das ich auch gerne möchte das einer anhält wenn ich mal was habe


      Will denn das nicht jeder?

      Aber wird nicht allgemein mit zweierlei Maas gerechnet... das was man will und das was man bereit ist zu tun? Das ist ja das schlimme daran...


      Ich stand vor Jahren mit nem Kumpel in der Kölner Ubahn.Der Bahnhof war recht voller menschen , es war ein Samstag nachmittag.so 20 meter von uns weg stand eine alte Dame.Ich habe durch Zufall beobachtet wie die alte Frau auf einmal zusammensackte und auf dem Boden des bahnhofs lag.Es haben bestimmt 100 leute gegafft aber niemand hat die anstand gemacht hilfe zu rufen.mein Kumpel und ich sind wirklich sofort dahin gerannt um zu helfen.während mein kumpel eine stabile seitenlage machte habe ich wie am spiess geschrien das jemand nen notarzt ruft.wirklich kein einziger mensch hat sein handy rausgeholt um den notarzt zu rufen.ich hatte glück das eine notfallsäule vor ort war und so konnte ich hilfe rufen.nach ca 5 minuten traf dann ein rettungswagen ein.eine einzige frau 8krankenschwester) half uns dann bis der notarzt kam.ich bin heute noch geschockt über diese hilflosigkeit.wir kamen uns wirklich so hilflos vor weil keiner von uns wirklich wußte was los ist.


      dann erzähle ich auch mal ne kleine Geschichte
      als ich letztes jahr im winter unterwegs war habe ich aufeinmal ein Paar mitten auf einer Landstraße gesehen die da in nicht gerade warmen Klamotten standen und ca 1m neben ihnen 2 reifenspuren die eine Böschung runter gingen.
      jeder ist vorbei gefahren da dachte ich mir "ne du bist sozial und fragst mal ob alles okay ist" gesagt getan.
      die haben mir dann erzählt das er die kontrolle verloren hat und die dann darunter gerutscht sind.
      aber ihnen nix passiert ist.
      ich habe auch sofort mal gefragt ob die auf wen warten, da hat der typ mir gesagt das er nen Kollegen angerufen hat der die holen wollte aber der jetzt schon 30min unterwes sei.
      kurzer hand habe ich die dann nach hause gefahren

      die beiden haben sich sehr bei mir bedankt

      ich bin froh das ich noch keinen unfall mit Personen schaden hatte


      ich hab schon öfter angehalten. Aber es war nie Was schlimmeres .

      Meine Mutter ist mal angehalten , ein Auto mit 4 Polen in der kurve abgegangen . Alle tot einer ohne Kopf .
      Da hatte die schwer dran zu kauen


      Morgens im dunkeln auf der Fahrt zur Arbeit , fuhr mal ein Motorradfahrer vor mir her. Bei uns gibt es eine Brücke die ist aber wie ein "Berg" aufgebaut . Der Motorradfahrer fuhr ungefähr 120 Meter vor mir über die Kuppe so das ich ihn 3-4 Sekunden garnicht mehr sehen konnte . Als ich dann über die Kuppe kam sah ich den Motorradfahrer aber immernoch nicht.

      Der musste aber zeitlich gesehen noch im Sichtfeld sein ,auch wenn er teoretisch Vollgas gegeben hätte . Das kam mir komisch vor also fuhr ich langsamer und suchte einfach nach " irgendwas" . Bin sogar nochmal umgedreht und suchte den Strassenrand ab . Da sah ich ein Licht schwach leuchten . Die arme Sau hat es über die Leitplanke geschossen , weil er auf Rollsplitt ausgerutscht war .

      Ich bin ausgestiegen und unten im Graben neben der Brücke lag das Motorrad mit Standlicht an .und der Fahrer mit einem gebrochenem Bein . Wäre ich nicht umgedreht hätte ihn da unten so schnell niemand gefunden .

      Ich selber bin auch einmal mit dem Moped überfahren worden . Als ich abbiegen wollte . Überholte jemand von hinten und traf mich voll in die Seite. 30 Leute am Strassenrand aber keine Sau hat mir auf die Beine geholfen .

      Als ob jeder auf den anderen warten würde .

      Je mehr Leute da sind , desto höher die Wahrscheinlichkeit das du verreckst. :(


      Zitat:

      Je mehr Leute da sind , desto höher die Wahrscheinlichkeit das du verreckst.


      Genau das haben se auch schonmal im TV getestet, da wo wenig oder nur ein Mensch war wurde geholfen, Da wo Viele Menschen waren nicht.

      Der Psychologe meinte dann das wäre das man sich in der Menge nicht Verantwortlich fühlen würde, da ja auch kein anderer Hilft.

      Ich denke das Phenomen war auch bei PolocruisinGTI`s fall so.


      Mir ist letztes Wochenende etwas passiert wofür ich mich immer noch schäme. Die Story hat zwar nichts mit erste Hilfe zu tun aber mit Zivilcourage.
      Ich war letztes Wochenende auf der Veterama in Hockenheim als plötzlich in der Boxengasse eine Tür aufgerissen wurde und ein junger Mann herausrannte. Dicht hinter ihm rannte ein älterer Mann und schrie wie verrückt: Haltet ihn auf.
      Ich stand mit meinem Vater da und der Typ rannte direkt an uns vorbei. Ich hätte nur einen Schritt vorwärts machen müssen oder ihm meinen Regenschirm zwischen die Beine werfen müssen um den Dieb aufzuhalten. Ich war in dem Moment ziemlich irritiert und habe leider nicht reagiert wie übrigens auch alle anderen Besucher. Zum glück hat der Dieb bei seiner Flucht sein Handy verloren und wird somit hoffentlich erwischt.
      Im nachhinein schäme ich mich dafür das ich einfach zugesehen habe und nichts gemacht habe.

      Zum Thema erste Hilfe, ich musste zum Glück noch niemandem helfen, würde aber jederzeit anhalten wenn jemand in Not wäre. Ich habe das Glück das ich alle 2 Jahre einen erste Hilfe Kurs inkl. AED Kurs von meiner Firma bezahlt bekomme, wäre das nicht so würde ich das aus eigener Tasche bezahlen. Ich finde es wichtig die erste Hilfe Kenntnisse regelmäßig aufzufrischen und hoffe das auch andere Menschen so denken sodass mir im Fall eines Unfalls auch geholfen werden kann.


      gelöschtes Mitglied

        ich denke manche müssen erstmal selbst auf hilfe angewiesen sein bevor sie in notsituationen anderen helfen
        mir ist mal ein van mit 70+ kmh in die seite gekracht. glücklicherweise wurde aber niemand verletzt. der fahrer und ich standen also an der viel befahrenen straße und warteten auf die polizei
        ich war selber überrascht wieviele autofahrer trotzdem hielten und ihre hilfe anboten. das kannte ich zum beispiel aus dem TV ganz anders und es gab mir das gefühl, dass man im notfall doch mit schneller hilfe rechnen kann
        ich gebe zu wäre dieser unfall nicht passiert, würde ich wahrscheinlich wie einige auch erst zögern oder einfach weiterfahren
        aber seit diesem tag denke ich da ganz anders und würde wohl im notfall anders reagieren


        Habs gefunden, in dem Bericht geht es um Ersthilfe und Zivilcourage, Teilweise etwas Langatmig, ich denke aber das es niemandem Schadet, sich das einmal anzusehen.





        gelöschtes Mitglied

          Ich hatte vor Jahren auch schon das "Vergnügen" Ersthelfer zu sein..Ich war froh, dass ich 2 Freunde im Auto hatte, sonst hätte ich nicht viel mehr machen können als den Notruf zu wählen, da ich kein Blut sehen kann..

          Wir sind eines Abends auf dem Weg nach Hause gefahren und haben einen Umweg über die Dörfer genommen..Es hätte ja sein können, dass man doch noch jemanden trifft..
          Auf einmal sagt einer meiner Freunde, dass da was auf dem Feld liegt..Ich hätte es von allein nicht mal gesehen..Aber da waren tatsächlich noch 2 leicht glimmende Standlichter zu sehen..

          Wir haben sofort angehalten, um nachzusehen, was da los ist..Also die Taschenlampe geschnappt und auf's Feld gelaufen..Als ich dort einen Toyota Corolla auf dem Dach liegen sah, wählte ich sofort den Notruf, während meine Freunde schon zum Auto stürmten..
          Im Auto war niemand zu finden, also haben wir die Umgebung abgesucht..10 Meter vom Wrack entfernt lag der Fahrer..Er stand völlig unter Schock und redete wirres Zeug..
          Aber auf einmal rief er immer und immer wieder einen Namen..Uns war klar, dass da noch jemand liegen musste, aber wir konnten niemanden finden..
          In der Zwischenzeit hielt noch ein junges Pärchen an, um zu helfen..5 weitere Autos fuhren vorbei..

          Als wir den beiden die Sachlage schilderten, fanden wir zufällig den Beifahrer..Nur ein Stück von seinem Schuh war zu sehen..Er wurde beim Überschlag aus dem Auto geschleudert und das Auto ist auf ihm gelandet..
          Ich und meine Freunde haben sofort versucht das Auto ein wenig anzuheben, was uns auch gelang..Das Pärchen zog den Beifahrer unter dem Auto hervor..
          Leider kam jede Hilfe zu spät.. :(

          Das traurige an der Geschichte ist, dass beide wohl nur leicht verletzt aus dem Auto hätten kommen können, wenn sie denn angeschnallt gewesen waren..
          Was mich persönlich aber am meisten gestört hat ist, dass ein älteres Ehepaar die ganze Zeit am Straßenrand stand um zu glotzen und zu meckern..Die haben allen Ernstes behauptet, dass wir gegen den Toyota ein Rennen gefahren sind, und das sogar zur Polizei.. Die beiden waren die einzigen, die den Unfall hätten verhindern können, wenn sie die Polizei gleich angerufen hätten, als sie merkten, dass da Rennen gefahren wurden..Laut deren Aussage sind die nämlich schon eine Stunde vor dem Unfall dort Rennen gefahren..
          Sie sagten der Polizei, dass eine kleine dunkle Limousine beteiligt war..
          Somit war meine Aussage wieder glaubhaft, dass ich und meine Freunde nur Ersthelfer waren..

          Im Nachhinein wurde uns zugetragen, dass der Fahrer reichlich Alkohol und Drogen im Blut hatte..

          Ich war danach so fertig, dass ich nicht mal mehr Auto fahren wollte..Einer meiner Freunde musste mein Auto nach Hause fahren..Ehrlich gesagt, ist mir jetzt nach dem Beschreiben des Geschehens auch schon wieder reichlich unwohl.. :(


          Was die Moral von der Geschichte ist, ist dass jeder helfen muss, ob er will oder nicht..Man muss ja nur 110 oder 112 wählen und hat seine Pflicht schon getan..Jedenfalls ist das das Mindeste, was man tun kann und sollte..
          Ich gebe ehrlich zu, dass ich auch nicht mehr hätte machen können, wenn ich da allein gewesen wäre..Ich hätte mich wohl gleich ungewollt neben den Verletzten gelegt..


          Zitat:

          Zivilcourage


          Saß vor 2 Wochen mit meiner Holden beim Augenarzt, weil ich sie fahren musste..Da kam plötzlich eine Frau mit offensichtlicher Gehbehinderung und einem Rollator..Sie wollte nach Hause und ich sah das..Also stand ich ungefragt auf und trug ihr den Rollator die Treppe hinunter..Auf halben Weg zurück kam dann schon die Frau..Den Rest der Treppe half ich ihr dann auch noch..
          Aber manchen Leuten scheint es Schmerzen zu bereiten, wenn sie helfen könnten..Für mich ist das unverständlich..
          Wenn ich in ein Geschäft gehe und sehe, dass der jenige hinter mir auch da rein möchte, dann halte ich die Tür offen, bis derjenige da ist..

          Das mögen für manche Kleinigkeiten sein, aber demjenigen dem man hilft, kann es das Leben arg erleichtern..Da sollte man mal drüber nachdenken..


          Amen..


          hatte auch mal son erlebnis der dritten art. bin zum scglagzeugunterricht gefahren, ist am arsch der welt direkt in der nähe von sonem puff. ich fahr auf den parkplatz und seh nicht richtig, da hat son spacko seine alte über die motorhaube gelehnt und drischt auf die ein wie skn bekloppter.

          zum glück war der so im eifer auf die am einkloppen dass der nicht gecheckt hat dass ich ausgestiegen bin. hab ihn dann mit ordebtlich karacho innen busch getreten damit die arme frau wenigstens ins auto kann.

          hab mich dann auch direkt wieder ins auto gesetzt, abgeschlossen und um die ecke gefahren. leider keim handy mitgehabt deshalb musste ich erst reinrenne um nen telefon zu haben, als ich wieder draussen war warn beide autos weg.

          das beste ist: aufm weg mach drinnen hab ich 3 leute angesprochen ob ich von ihrem handy die polizei rufen könnte oder sie selbst. antwort war: keine zeit oder hab ich nicht dabei.


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