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G40 Motor Kühlwasserverlust Kompression stimmt Schlacke in Ölwannenentlüftung

Zitat:

Die Hersteller haben Daten, welche Kompressionswerte ein Motor haben muss, und wo die Verschleißgrenze erreicht ist. Daran orientiert man sich; punkt!


Dem kann ich mich zu gefühlten 98% anschließen.


Was die Selbst-NUR-Kolbenringwechselei betrifft:

Sooooo lange wie die Originalmotoren halten die professionell überholten Motoren auch nicht. Die Profi-Überholer haben zwar das Knowhow und das nötige Spezialwerkzeug, andererseits muss da alles schnell gehen - am besten im Akkord. Da wird dann sicherlich auch hie und da mal gemurkst oder 5 mal gerade sein gelassen. (speziell wenn man wegen 0,1mm einen Block nochmal ganz neu ausbohren müsste) Wenn 95% der Motoren die Gewährleistungsphase überleben, sind die ja schon zufrieden.

Das Spiel zwischen Kolben und Zylinder müsste man mal grundsätzlich und ganz genau untersuchen. Viele 1,4 Liter Polomotoren klappern ka seit 100000Km vor sich hin - wer weiß wie groß das Kolbenspiel bei denen ist - und halten und laufen trotzdem.

Ich bin jetzt nicht der supererfahrene Motortechniker, aber ich würde es notfalls auch zunächst nur mit neuen Kolbenringen versuchen, FALLS das Problem wirklich was mit der kompression zutun HÄTTE.

Edit: Habe gerade mal in deinen Link hinein geschaut Grandpa, aber da lese ich keine defintive Erklärung. Nur ein Plaudereri mit dem Versuch, zu verstehen, wie das mit den Verdichtungen und Kompressionen so ist.


Hätte man einen absolut dichten Motor, bei dem die Kompressionswärme vollständig und sofort vom Motor aufgenommen würde, und hätte man einen Füllungsgrad von 1 (Drosselklappe voll auf und sehr niedrige Drehzahlen) dann hätte ein Motor mit der Verdichtung von 10:1 auch eine Kompression von 10.


Beim Kompression-Messen passieren aber mehrere verfälschende und variierende Dinge:
1. Füllungsgrad nicht 1 sondern weniger. (meistens ist sogar die Drosselklappe beim Kompression messen auf Standgas, also fast ganz geschlossen.
-> weniger Kompression

2. Ein Teil des zusammengepressten Gases entweicht durch Undichtigkeiten im Kolbenring oder Ventil -> weniger Kompression

3. Die zusammengepresste Luft erwärmt sich beim Komprimieren, nach der oben bereits genannen Formel (Kompressionsverhältnis^1,4) -> Deutliche Erhöhung der Kompression. So kann ein 10:1 Motor theoretisch bis zu 25 Bar erreichen.

4. Ein Teil der Kompressionswärme wird von den Zylinderwänden aufgenommen
-> Weniger Kompression.

Außerdem spielt noch eine große Rolle, wie schnell der Anlasser beim Orgeln dreht.
Je langsamer, umso mehr Luft kann durch die Undichtigkeiten entweichen und umso mehr Wärme geht in den Motor über -> weniger Kompression.

Je wärmer der Motor beim Messen, umso weniger Wärme geht in den Motor über, umso höher die Kompression. Aber gleichzeitig wird die Füllung schlechter, weil die Luft beim Einströmen vom warmen Motor wieder etwas vorgewärmt wird und dadurch wieder weniger Dichte hat.

Ich denke wegen all dieser Faktoren kann man ganz schlecht sagen, dass ein Motor eine bestimmte Kompression haben muss und wenn er die hat, dann ist er gut, ansonsten schlecht. Und deshalb gibt es so eine weiten Bereich.

Und deshalb sollte man sich am ehesten an den Werten der Hersteller orientieren.



Ja, dort hab ich mal einen Beitrag verfasst, bezüglich der Zusammenhänge, die ja sehr komplex sind, und man mit geeigneten Gehirnschmalz auch errechnen könnte.

bezüglich Erwärmung der Luft beim Kompressionsmessung: spielt natürlich eine Rolle, aber m. M. nicht so viel; bei einem kalten Benzin-Motor liegen die Werte nur 1 -2 bar niedriger als warm.

Mein Beitrag damals sollte zur Disskussion anregen...

weil die Theorie was anderes vermuten lässt als es in der Praxis aussieht.

Das Beispiel war ja, daß in der Praxis höhere Kompressionswerte raus kommen als das Verdichtungsverhältnis vermuten lässt, obwohl noch die Dicht-Verluste... dazukommen!

Bei einem Sauger 100% Füllungsgrad (noch dazu bei Anlasserdrehzahl) zu erreichen, ist theoretisch gar nicht möglich (Spülverluste, Dichtverluste, Verluste im Ventil und Ansaugbereich usw.)....

Ich beschäftige mich "hobbymässig" auch noch mit kleinen 2-Taktern (50ccm+), bohre Zylinder auf, lasse neu Beschichten, Hohnen, Tuning usw. Gerade bei so kleinen Hubräumen merkt man zu hohes Kolbenspiel extrem. Und natürlich Verschleißen Zylinderlaufbahnen nicht gleichmäßig. Meist bauchig, im Kolbenringbereich mehr als darunter; auch am OT hinterlassen Kolbenringe ihre "Auswaschungen"; das alles macht ein Innenmesstaster "sichtbar"


Ich will ja nicht sagen, dass du Unrecht hast. Klar ist eine gut gemachte professionelle Motorüberholung deutlich besser, als ein selbstgemachter Austausch der Kolbenringe.
Aber ein Selbstaustausch der Kolbenringe ist meiner Ansicht nach vom Preis-Leistungsverhältnis weeeeeesentlich besser, als den Motor komplett machen zu lassen. Ersteres kosten nenn Hunni, letzteres mal eben das 20-fache. Ersteres ist vermutlich besser als sein Ruf, letzteres wohl meistens nicht so gut, wie man erwartet.

In meinem zweiten Fiesta 1,8D z.B. war ein professionell überholter Motor drin, der trotz vernünftiger Fahrweise nach 20000Km mehr Öl als Benzin verbrannte. Die Garantie Gewährleistung war da aber schon vorbei.

Bei meinem ersten Fiesta 1,8D, den ich 160000Km gefahren hatte, war das Anspringverhalten bei Kaltstarts ziemlich schlecht. Man musste lange orgeln. Ursache war angeblich Zwickelverschleiß, also der von dir genannte Verschleiß in der Zylinderwand im OT.
Hatte damals auch überlegt, mir einen AT-Motor einbauen zu lassen. Als Notlösung habe ich mich aber dann für eine dünne Leitung vom Innenraum in den Ansaugtrackt eingebaut und vor dem Motorstart einen Schuss Startpilot eingespritzt. Soll ja nicht gut für den Motor sein, aber es hat geholfen und quasi nichts gekostet.

Mein dritter Fiesta 1,8D, mit dem ich 320 000Km gefahren bin, sprang zum Schluss zwar auch nicht mehr superfreudig an (mit 445TKm), aber er hätte sicher noch die 500 oder 600TKm geschafft. Letzterer war ein Facelift mit einem komplett anderen Motor, der von dem Zwickelverschleiß angeblich nicht mehr in dem Maße betroffen war.

Meinen 6N1 fahre ich jetzt seit 201 TKm und der hat in der Hinsicht wohl kein Problem, ist aber auch ein Benziner, der nicht so auf die Kompression angewiesen ist.



DavesG45
  • Themenstarter
DavesG45's Polo 86C

Also dass der Verschleiß in mitten der Kolbenlauffläche am höchsten ist, ist ja relativ logisch weil der Kolben dort seine schnellste resultierende Geschwindigkeit hat. (rein Physikalisch)

Ich habe gestern noch einmal die Emulsions-bildung in der Entlüftung nachgeschaut und es war lange nicht so viel und zum Kühlwasserstand...
Ist es möglich dass durch die plötzliche Kälte, das Volumen des Kühlwassers so geschrumpft ist?
Weil ich habe dass Wass zudem im Warmen Motorzustand nachgefüllt sodass ein enormer Temperaturunterschied eine solche Volumenveränderung verursacht haben könnte ?!

Und zum Thema Drehzahlbegrenzer... kann man dass grundsätzlich über die Software machen mit einem neuen Chip oder sowas ?
Mit freundlichen Grüßen,
Dave


Zitat:

Also dass der Verschleiß in mitten der Kolbenlauffläche am höchsten ist, ist ja relativ logisch weil der Kolben dort seine schnellste resultierende Geschwindigkeit hat. (rein Physikalisch)


Das stimmt nur halb.
Im oberen Totpunkt klappen die Kolbenringe ein bisschen um und verkanten sich minimal, so dass dort auch eine kleine Ausbauchung ist, OBWOHL der Kolben dort fast keine Geschwindigkeit mehr hat.
[Dieser Link ist nur für Mitglieder sichtbar


  • Das hat Grandpa oben auch bereits geschrieben glaube ich.


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