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Rost bei meinem 2F: Eure Einschätzung?

Morgoth81
  • Themenstarter
Morgoth81's Polo 2F

Hallo zusammen!

Ich bin wahrscheinlich nicht der Einzige, der mit Rost zu kämpfen hat und das auch nicht zum ersten mal. Aber irgendwie habe ich den Eindruck, daß inzwischen niemand mehr bereit ist, was an meinem Auto zu machen.

Der Laden, wo ich Anfang des Jahres dieses vielleicht 15 cm lange (doppelte) Schwellerblech hab einschweißen lassen, scheint keinen Bock mehr auf weitere Aufträge zu haben: Den Chef bekomme ich seit Wochen nicht mehr zu Gesicht, abgegebene Photos mit meiner Nummer führten ebensowenig zu einem Rückruf wie eine E-Mail, wo ich die Photos noch mal hochgeladen habe.

Ihr könnt euch ja mal selbst ein Bild machen:[Dieser Link ist nur für Mitglieder sichtbar

  • . Und da ist ja sogar noch eine nagelneue Tür dabei, die lackiert werden muß, was ja eher eine Standard-Arbeit ist. Trotzdem will es wohl keiner machen.

    Und heute morgen kam eine Antwort auf meine Mail an einen anderen Laden, wo ich um Einschätzung und Terminvereinbarung gebeten hatte lediglich mit dem Hinweis zurück, daß man sich da im deutlich vierstelligen Bereich bewegen müsse (was auch immer das heißt). Kein Rückruf wegen Termin, wie von mir erbeten. Auch der Hinweis, daß ich das Auto als Young-/Oldtimer erhalten möchte, scheint nicht wirklich was gebracht haben.

    Ich bin in einem Dilema: Einerseits weiß ich, daß mir das niemand für 100 € repariert, aber alle gehen davon aus, daß ich sicher nicht mehr als das in das Auto stecken werde - was nicht stimmt. Andererseits will ich nicht zu sehr auf die Young-/Oldtimer-Schiene gehen, weil man dann bei den ganzen "Künstlern" landet, die nur Krankenwagen aus den 50ern für 5-stellige Summen restaurieren möchten.

    Die Karosseriebau-Zunft scheint sich irgendwie nur noch mit zwei Sachen beschäftigen zu wollen: Türen ausbeulen und direkt mit der Versicherung abrechnen einerseits und 50 Jahre alte Jaguars komplett restaurieren. Auch wenn man sich die Internetseiten anschaut, wird dort im Leistungskatalog tunlichst das Wort Rost vermieden, es geht immer nur um Unfälle.

    Sorry für den Roman, aber ich bin gerade frustriert .
    Was würdet Ihr an meiner Stelle machen (Bilder siehe Link oben im Text)? Kennt vielleicht jemand eine gute Adresse im Großraum Rheingau / MZ / WI / F / OF / KH / EMS, notfalls auch KO ?
    Und hat vielleicht jemand Erfahrungen mit diesen Classic Competence Zentren von VW gemacht (denke da z.B. an das in Hofheim)?

    Gruß,
    Raphael



  • Wenn das Rosttechnisch alles ist, sehe ich kein allzu großes Problem das zu reparieren. Jemand der schweißen kann vorausgesetzt.


    Morgoth81
    • Themenstarter
    Morgoth81's Polo 2F

    Es sind sonst eher kleine Stellen. So von außen sieht man fast nichts, etwas am Unterboden und eine kleine Ecke an Front und Heckscheibe. Wobei eine neue Hecklappe ja auch recht erschwinglich ist. Das wäre alles schon machbar.

    Das große Problem ist eben, daß das mit dem Loch und den Radläufen niemand machen will. Also 1000 bis 2000 würde ich ja noch bezahlen, aber wenn da schon jemand mit "deutlich vierstellig" anfängt, kann man das wohl vergessen.

    Für die Sachen auf den Photos plus neue Tür lackieren dachte ich so an etwa 1500 € - ist das halbwegs realistisch von mir?



    Geh mal in richtige Lackierereien oder Karosseriebauer. Die machen dir bestimmt realistische Angebote. Würde mit sowas nicht in eine normale Werkstatt gehen.


    Morgoth81
    • Themenstarter
    Morgoth81's Polo 2F

    Zitat:

    Geh mal in richtige Lackierereien oder Karosseriebauer.

    War ich ja! Aber wenn die was von einem alten Polo hören, bügeln die das gleich ab oder melden sich nicht zurück :(


    Die denken vermutlich "Ach Gott so ein armer Schlucker mit Polo, der will und kann eh nichts ausgeben."
    Ich würde da aber auch zu Karosseriebaubetrieben gehen da die auf jeden Fall geübt sind in Blecharbeiten. Am besten ist es vermutlich wenn du dort mit dem Polo hin fährst damit sie das gleich angucken können und auch merken dass du durchaus bereit bist es zu bezahlen.


    Ich habe mit dem Polo immer positive Erfahrungen in Werkstätten gemacht. Die fanden den immer toll. Bin aber selten. Mache alles selber außer eben solche Sachen wie du gerade vor hast ...


    Hi, wie wäre es in Ausland zu machen ? Mit einer Urlaubsreise verbunden wird es sich mehr als lohnen, zB in meinem Heimatland kostet einen ganzen Unterboden schweißen/ konservieren an einem Golf 2 der ganz durchrostet ist weniger als 1000€. Das was du da hast würde höchstens ~300€ kosten wenn überhaupt inkl lackieren.. Bei mir hat es ganzen Polo lackieren inkl. Tür repariren/ ausbeulen (wegen Unfall Schäden) 500€ gekostet.. Inkl. Farbe nach lacknummer zusammenmischen). Und dort freuen die meisten sich gerade über alte Autos, erstens gibt es da sehr viele davon, und zweitens ist es einfacher die zu repariren ( im algemeinem).


    Auf einen gut restaurierten 50er Jahre Jaguar kann ein Karosseriebauer/Restaurateur stolz sein und er muss auch kein Mitleid mit den zahlenden Besitzern haben, wenn er die Rechnung schreibt. Und Mitleid ist auch Leid.

    Beim Polo ist es exakt anders herum.

    Um deine kleinen Schäden nachhaltig zu reparieren OHNE Lackierarbeiten gehen bestimmt 10 -15 Arbeitsstunden drauf. Auch wenn das Material so gut wie nichts kostet bist du ganz schnell bei 1000-1500€ alleine für die Schweißarbeiten. Dazu kommen noch Roststellen, von denen DU noch gar nichts weißt, die Karosseriebauer aber schon ahnen. Dann noch Lackierung und Versiegelung...
    Ich würde sowas auch nicht anfassen, sofern es nicht mein eigenes Auto wäre.

    Ich würde die Schweißarbeiten an deiner Stelle selbst in die Hand nehmen. Hier im Forum gab es kürzlich fast den gleichen Fall wie bei dir. Derjenige hat die Schweißarbeiten besser hinbekommen, als es die meisten Karosseriebauer machen würden. Ich gucke gleich mal, ob ich den Thread noch finde.

    Hier ist der Thread: https://www.polotreff.de/forum/t/245479



    Ich würde persönlich mal mit dem Polo bei einem
    Lackierer in Erscheinung treten.
    Allein nur auf Fotos zu Antworten ist nicht einfach.
    Ich bekomme jeden Tag solche Anfragen per Mail da sieht man auf den Fotos manchmal gar nicht was für ein Fahrzeug das genau ist.

    Wenn du dem Lackierer vor Ort schilderst was du genau möchtest, ob Reperaturblech Original oder Zubehör.
    Ob Teillackierung oder Komplett der zu reparierenden Stellen dann kann man auch über einen Preis reden.


    1: Werkstätten wollen die Sachlage in Natura sehen nicht auf Bildern...; also hinfahren und mit den Leuten reden!

    2: Ich bin fast sicher, daß da beim Rost wegschelifen an den Radläufen ev. mehr kommt als wie das jetzt so aussieht. Wenn´s dumm läuft, sind noch Radläufe einschweißen fällig. Und wenn man nicht nur Bleche drüber "bügelt" sondern die alten raustrennt, könnte drunter noch mehr Arbeit zum Vorschein koimmen...

    3: ordenliche Arbeit kostet! Ich kann das schnell machen (etwas Rost weg, daß ich schweißen kann und Blech drüber), sieht nachher gut aus, aber unten drunter rostets halt weiter...; oder Bleche austrennen, sauber entrosten, vorarbeiten und neue Bleche so einfügen, wie es gehört; das ist halt zeitaufwendiger...

    Idelalerweise leihst Du dir mal ein Schutzgasschweißgerät und übst mal fleissig..., ist nicht so schwer


    Morgoth81
    • Themenstarter
    Morgoth81's Polo 2F

    Erst mal vielen Dank für die ganzen Antworten!

    Zum Thema "in natura ansehen": Hab ich ja versucht. Mehrfach. War nie jemand da, der entscheiden und Angebote machen konnte. Den Laden hab ich abgeschrieben, obwohl er Anfang des Jahres sehr gute Arbeit gemacht hatte.

    War heute woanders und der meinte - nach viel Überzeugungsarbeit - daß er mir ein Angebot für hinten schweißen und die neue Tür lackieren fertig macht, aber die Radläufe hinten soll ich lieber selbst blank schleifen, höchstens noch Brantho korrux nitrofest (er nannte es "roten Rostschutz") drauf, Karrosseriedichtmasse innen drauf und dann Hammerite (!). Nach 2-3 Jahren müßte ich das dann aber wieder machen. Na doll. Er hat sich auch sehr negativ über die hier existierenden Einschweißbleche geäußert, würden verziehen und so.

    Ein Schweißgerät steht bei meinen Eltern rum, das ist aber so eins wo man die Masseklemme ans Metall macht und das andere eine sich abnutzende Elektrode ist, weiß nicht, wie das heißt. Fülldraht und Schutzgas ist es wohl nicht. Wäre sowas für den Anfang auch ok oder sollte ich das lieber bleiben lassen und Fülldraht- / Schutzgas -Geräte nehmen? Hab bisher nur einmal eine Schweißnaht von einem Rasentraktor-Anhänger verstärkt, das war es dann aber mit meinen Kenntnissen.

    @Römer Karl
    Danke für den Link! Das Ergebnis dieses Schweiß-Anfängers ist wirklich beeindruckend. Wenn es ein Loch wäre, wo ich einfach ein gerades Blech drauf machen könnte, ok, das würde ich einfach mal probieren. Aber diese komische Form an der Ecke, das bekomme ich doch nie hin :-
    Und danke für die "Hausnummer" bezüglich der Schweißarbeiten, sowas hatte ich auch geschätzt - allerdings mit Lackierung. Da lag ich also etwas zu niedrig.

    @Weißpolo13,6v?
    Das ist eine gut Idee! Ich wollte eh mal nach Bayern zum Korrosionschutz-Depot, um mich objektiv beraten zu lassen. Vielleicht hat der ja auch "Connections", ist ja von dort nicht mehr weit nach Tschechien.

    Noch mal lieben Dank an alle für die rege Beteiligung und die guten Ideen! Ich warte jetzt mal das Angebot ab und laß es wohl zumindest hinten machen.


    Zitat:

    Ein Schweißgerät steht bei meinen Eltern rum, das ist aber so eins wo man die Masseklemme ans Metall macht und das andere eine sich abnutzende Elektrode ist, weiß nicht, wie das heißt


    wie der Name schon vermuten lässt: Elektrodenschweißgerät.
    Und nein, für dünne Bleche nicht zu empfehlen! Zudem muss man ständig die Schlacke abklofen, das haut wieder Dellen rein.


    Also ich spreche jetzt mal als Karosseriebauer. Anhand von Fotos kann man nie sagen was sowas kosten wird. Wenn man jetzt alle Stellen mal bis aufs Blech blank schleift an denen Rost zu sehen ist, dann wird zu 100% mehr Rost zum Vorschein kommen. Was dann? So eine Sache KANN ein Fass ohne Boden werden. Wenn du jetzt zum Beispiel in meine Karosserie Werkstatt kommen würdest, würde ich dir auch sagen, dass es wirtschaftlich keinen Sinn macht. Und mit 2000 Euro kommst du sowieso nicht hin. Ich müsste alles blank schleifen, Roststellen raus trennen, neue Bleche per Hand anfertigen, die dann einschweißen, Schweißnähte glätten. Alles grundieren. Dann müssen sicher noch kleine Stellen verzinnt/gespachtelt werden. Zum Schluss noch Füller und die eigentliche Lackierung. Selbst wenn man angrenzende Teile nicht beilackiert, kommt man mit deinem Budget nie hin.
    Sorry wenn ich so ehrlich bin, aber ich spreche jetzt aus der Sicht eines Karosseriebauers. So schlimm es ist, aber einen Polo zu restaurieren, lohnt sich nur wenn man es selber machen kann. In anderen Ländern wird es bestimmt billiger gemacht. Aber dann ist die erledigte Arbeit auch billig.
    Zu uns kommen auch öfters mal Leute die ihre älteren Alltagsschätzchen vom Rost befreit haben wollen. Letztens erst wieder einen Kadett E gehabt. Er hatte laut Kunden nur eine kleine Stelle am vorderen linken Dom. Ende vom Lied? Beide Döme vorne komplett durch, Innenkotflügel vorne beide durch, Schweller innen und aussen beide durch um nur mal die grössten Stellen zu nennen. Das Problem ist einfach, dass wir als Karosseriebauer erst genau sagen können was es ungefähr kostet wenn wir den Wagen schon halb zerlegt haben. Und dann gibt es ja auch kein zurück mehr denn die Roststellen liegen dann offen. Und dann wird es meistens so teuer, dass es sich nicht lohnt.
    Auch fragen viele Kunden ob wir das nicht billig machen könnten. Rost raustrennen, Löcher zuspachteln und einfach Farbe drauf? Mache ich nicht. Denn wenn das einer sieht, wird gefragt wer das gemacht hat und dann wird mein Name genannt. Nein Danke. Entweder richtig (=teuer) oder gar nicht.

    Aber mal zurück zu deinem Polo. Kannst mal locker von 30 Stunden Arbeit ausgehen. Kannst ja dann selbst ausrechnen ob sich das lohnt. Also such dir einen der das privat machen kann.

    Gruss Mike


    Das ist ja mal klasse, dass ein Karosseriebauer so richtig aus dem Nähkästchen plaudert. So ungefähr hatte ich mich das auch vorgestellt. Wenn ich bedenke, was ich an meinem Polo vor 7,5 Jahren an Rost freigelegt hatte, der vorher noch nicht mal zu ahnen war...
    Der Fall mit dem Kadett-E ist sicherlich ein Extremfall, aber dieser Typ hatte ja auch schon nach wenigen Jahren erhebliche Rostprobleme. Bei der Bundeswehr damals in Büchel hatte ein paar Unteroffiziere E-Kadetts GSI oder wie die hießen gekauft. Nach zwei drei Jahren waren die Radläufe schon schwerst am gammeln. Unglaublich.
    Aber gerade DIESE Autos, falls sie erst mal irgendwie ins H-Kennzeichen gerettet werden, werden mal richtig wertvoll!

    Clint, würde mich sehr freuen, wenn wir noch öfter von dir hören würden, wenn es um Karosseriearbeiten geht. Wir können bestimmt viel von dir lernen.


    Zitat:

    Aber gerade DIESE Autos, falls sie erst mal irgendwie ins H-Kennzeichen gerettet werden, werden mal richtig wertvoll!

    Das war sogar ein GSI 16V. Also das Modell mit dem größten zu erwartenden Wertzuwachs. Aber lohnt es sich wirtschaftlich? Eher nicht. Solche Autos werden nur etwas wert, wenn sie zu 100% Original sind (was dieser nicht ist) und wenn sie komplett restauriert würden sind. Das heisst komplett entlacken und komplett neu aufbauen. Also innen wie aussen wie neu inkl. der ganzen Komponenten wie Motor usw. Und das wird dann mehr kosten, als die Autos mal wert sein werden. Ist leider so. So eine komplette Restauration lohnt sich erst, wenn die Autos danach +50'000 Wert sind. Und soviel wird ein "Brot und Butter Auto" wie der Kadett, Polo oder andere nie Wert werden. Ausser man kann vieles selber machen, dann lohnt es sich. Solche Autos sind halt keine Wertanlagen.
    Ich gebe meistens den Rat, dass man solche Autos wie eben Polo, Kadett usw einfach soweit erhalten sollte, dass man sie ohne schlechtes Gewissen noch fahren kann. Die nötigsten Sachen machen (lassen) und sich beim fahren an dem Auto erfreuen. Dann sind auch Umbauten und Tuning kein Problem. Etwas anders sehe ich es bei "seltenen" Sondermodellen. Die würde 100% original aufbauen.

    Off-topic: Was gab es eigentlich vom Polo (bis einschließlich des 2f) für seltene Sondermodelle? Würde mich mal reizen so ein Sondermodell original auszubauen. Da ich ja viel selber machen kann, würde es auch nicht den finanziellen Rahmen sprengen Damit dieser Beitrag hier nicht missbraucht wird mache ich dazu vielleicht einen eigenen Beitrag auf wenn es sich lohnt. Oder ihr schreibt mir per PN


    Da kann man diese Seite uneingeschränkt weiter empfehlen:
    [Dieser Link ist nur für Mitglieder sichtbar


  • gute und detailierte Beschreibungen fast aller Modelle, soweit ich lesen konnte


  • Habe gerade mal schnell auf der Seite geguckt. Es gab so viele Sondermodelle?
    Dann mache ich dazu einen eigenen Beitrag auf, damit dieser hier beim eigentlichen Thema bleibt


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