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Polo 6N 1.0 ALL BJ. 98 springt nicht mehr an

kazzan
  • Themenstarter

Hallo Leute,

stehe vor einem seit 2 Tagen und 10 Arbeitsstunden unlösbaren Problem: der Polo meiner Freundin wurde abends abgestellt und springt seit dem nächsten Morgen nicht mehr an...

Zündfunke ist auf allen Kerzen vorhanden, Kompression ist sehr gut, Benzin kommt auch an. Falschluft zieht er keine. Als Fehlercode (kommt immer wieder, obwohl gelöscht) steht der

00533 - Leerlaufregelung - Adaptionsgrenze überschritten

drin. Obwohl gelöscht, steht er direkt nach dem Start"versuch" wieder drin.

Habe die Drosselklappe gereinigt und den MAP Sensor von Öl befreit. Hat beides nichts gebracht.

Der Drosselklappensteller an sich ist OK. Drosselklappe öffnet sich ein kleines Stück, wenn man versucht zu starten.

Hat jemand eine Idee, was ich noch versuchen könnte?

Für eure Antworten schonmal vielen Dank!

Grüße,
kaz



Springt er mit Starthilfespray/Bremsenreiniger an?
Steuerzeiten ok?
Kommt auch ein Funke, wenn du das mittlere Zündkabel am Verteiler abziehst und im Abstand von 1cm gegen Masse hältst?


kazzan
  • Themenstarter

Also ....

- mit Bremsenreiniger hab ich noch nicht probiert, werde ich am Wochenende gleich versuchen.
- Steuerzeiten stimmen, der Riemen ist auch schön straff.
- Der Funke am mittleren Kabel kommt ebenfalls.

Wie gesagt, es verwundert mich wirklich. Kann es sein, dass der Motor einfach "abgesoffen" ist? Denn wenn man in den Brennraum schaut, sieht man einen kleinen Flüssigkeitspegel (Benzin, kein Wasser). Sieht man aber auch nur bei den Kolben, die in der Nähe von OT stehen.

Habe die Kerzen jetzt mal draußen gelassen zum Trocknen der Brennräume. Geht bei diesen Temperaturen elendig langsam ..

Wo ist denn bei der neuen ZE das Benzinpumpenrelais? Habe es nirgendwo finden können und im Internet gibt es auch keine Aussage dazu.

Alternativ muss ich halt jede Einspritzdüse stromlos machen und dann mit eingeschraubten Zündkerzen orgeln lassen. In der Hoffnung, dass die Brennräume benzinleer werden.

Grüße,
kaz



zieh mal den Stecker vom NTC ab.

Dann geht er an.


kazzan
  • Themenstarter

das hatte ich auch versucht, hat leider nicht funktioniert. den map sensor hatte ich auch kurz ab, aber ebenfalls nichts gebracht.


Zitat:

Alternativ muss ich halt jede Einspritzdüse stromlos machen und dann mit eingeschraubten Zündkerzen orgeln lassen. In der Hoffnung, dass die Brennräume benzinleer werden.


Die EV sind auch stromlos, wenn du das besagte KPR abziehst. Leider kann ich dir grad auch nicht sagen wo das bei neuer ZE genau sitzt. Und dann ohne Zündkerzen orgeln lassen, um die Brennräume trocken zu kriegen.

Die Messwertblöcke solltest du mal auslesen, um die Temp.-Fühler zu kontrollieren. Um was für einen Motor handelt es sich eigentlich?


kazzan
  • Themenstarter

Also ich hatte den Stecker jedes Einspritzventils abgezogen und ohne Kerzen lange Zeit orgeln lassen, aber das Benzin ging nicht raus. Hatte dann den Verdacht, dass es kein Benzin ist, sondern Wasser und die Kopfdichtung hinüber ist. Bin mit einem langen Wattestäbchen rein und dem Geruch nach wars (zum Glück) definitiv Benzin. Bin mal gespannt ob es alles weg ist, wenn ich morgen ans Auto kann.

Ist ein 1.0 ALL Motor.

Grüße


Kontrollier mal den Kraftstoffdruckregler an der Einspritzleiste. Wenn die Membran defekt ist, dann kommt Kraftstoff über die Unterdruckleitung in das Saugrohr und der Motor säuft auch ab.
Also Unterdruckleitung abmachen und nachsehen ob Benzin drin ist. Die muss trocken sein.

MfG


Zitat:

Kontrollier mal den Kraftstoffdruckregler an der Einspritzleiste. Wenn die Membran defekt ist, dann kommt Kraftstoff über die Unterdruckleitung in das Saugrohr und der Motor säuft auch ab.
Also Unterdruckleitung abmachen und nachsehen ob Benzin drin ist. Die muss trocken sein.


Sehr guter Lösungsansatz, das ist doch glatt einen Danke-Klick wert.



kazzan
  • Themenstarter

In der Tat ein guter Ansatz, aber leider ist der Druckregler in Ordnung :-(
Das war meine letzte Hoffnung.

Der Startversuch heute mit Bremsenreiniger + abgetrockneten Brennräumen war ebenfalls erfolglos.

Definitiv in Ordnung sind:
Kühlmitteltemperaturgeber, Hall-Geber, Drosselklappenpoti, Drosselklappensteller (Klappe öffnet sich beim Startversuch), Lambdasonde, Ansauglufttemperatursensor. Alle liefern richtige Werte in VAG COM. Den MAP-Sensor kann ich nicht messen, kenne das aber von meinem Corsa, dass der Wagen trotz abgestecktem MAP Sensor anspringt. Zwar bockig, aber er springt an.

Was ich weiterhin nicht messen kann:
Leerlaufschalter (der steht ja auch als Fehlercode im Speicher, siehe Ursprungspost).
Ich frage mich aber, ob ein defekter Leerlaufschalter dafür sorgt, dass der Wagen nicht anspringt.

Mehr Sensoren/Aktoren hat der ALL 1.0 MPI Motor nicht. Kraftstoff kommt überall an, Zündfunken auch, Kompression ist auf allen Zylindern sehr gut, Steuerzeiten stimmen.
Ich würde ja noch sagen Abgasgegendruck zu hoch, weil KAT o.ä. verstopft. Aber der Wagen lief einwandfrei, wurde ohne Mucken abgestellt und am nächsten Morgen: tot. Man merkt auch einen leichten Abgasstrom, wenn man beim Orgeln die Hand an den Auspuff hält.

Der Motor hat 120000 km runter und ist scheckheftgepflegt.

Ich hab schon viel hinbekommen, bin aber mit meinem Latein am Ende :-(

Grüße,
kaz


Ich würde mal die Stroboskoplampe an die Zündkabel hängen und orgeln lassen. Wenn die Lampe blitzt, dann kannst du dir sicher sein, dass auch ein Funke kommt. Wenn sie nicht blitzt, dann ist die Zündspannung zu schwach und der Funke wird "ausgepustet". Zum Beispiel wegen der Zündspule.

Wenn der Motor mechanisch in Ordnung ist, Luft, Kraftstoff und Funke da ist, dann muss er auch anspringen. Ist doch kein Wunschkonzert!

Es werden zwar viele rumheulen wenn ich das sage, aber ich würde versuchen ihn anzuschleppen (natürlich nur wenn ich weiß, dass ein Funke da ist). Wenn er tatsächlich ersoffen ist, dann ist eh schon Benzin im Kat, was ihn jetzt langsam zersetzen will.

Stinkt er denn nach Sprit aus dem Auspuff?

MfG


kazzan
  • Themenstarter

echt guter tip mit der strobolampe.

also, habe jetzt die sachen gemacht:

mit der induktiven stoboskoplampe blitzt es bei jedem kabel, d.h. zündfunke scheint definitiv vorhanden zu sein. der wagen riecht nach dem startversuch auch nach sprit.

wir haben ihn dann versucht zu schleppen, zündung ein und im 2. gang öfters versucht die kupplung langsam kommen zu lassen. ohne erfolg.

habe dann die zündspule mal durchgemessen. die wicklung der primärseite hat 0.5 ohm widerstand, die wicklung der sekundärseite habe ich 2,81 kohm gemessen. laut "so helfe ich mir selbst" buch sollen es 3-4 kohm sein. ist also etwas zu schwach. ob das innerhalb der toleranz liegt oder ein spulenkurzschluss ist, kann ich nicht beurteilen. es sitzt ja auch noch die zündungsendstufe dazwischen.
verteilerkappe, finger und zündkabel sehen allgemein nicht so gut aus.

werde jetzt komplett neue zündspule, verteiler, finger und kabel kaufen. kerzen sind recht neu. was anderes kann es echt nicht mehr sein.

grüße,
kaz


Die Widerstandswerte der Spule sind meiner Meinung nach OK. Auch wenns 0,2kOhm aus der Toleranz ist.

Hast du gleich mal den Zündzeitpunkt grob kontrolliert, wenn du einmal das Strobo dran hattest?


kazzan
  • Themenstarter

hmm das sind natürlich schlechte neuigkeiten. zündzeitpunkt habe ich ehrlich gesagt nicht kontrolliert.

aber wie gesagt. das auto wurde abends abgestellt, ist einwandfrei gelaufen und morgens dann: tot.
der zündverteiler steht auch recht mittig in den langlöchern. wüsste nicht, warum sich der zzp verstellt haben soll.

ich kann mich jedoch an einmal erinnern, als der wagen morgens nur stotternd ansprang, nach ein bisschen gas geben hat er dann 100 km problemlos abgespult.

was auch noch ist: ein krümmerbolzen ist seit längerem abgerissen und da bläst er raus, sollte aber egal sein, weil die lambdaregelung eh erst ab einer gewissen motortemperatur beginnt. der auspuff hat in letzter zeit in höhe des schalthebels auch etwas geröhrt und war etwas lauter. meiner meinung nach aber alles nicht beeinflussende dinge, warum er nicht wenigstens kurz mal anspringt und dann vor mir aus beschissenst läuft

grüße,
kaz


Zitat:

ich kann mich jedoch an einmal erinnern, als der wagen morgens nur stotternd ansprang, nach ein bisschen gas geben hat er dann 100 km problemlos abgespult.


Das wären typische Anzeichen einer defekten Zündspule. Ist die Spule an den Seiten gerissen?
Seltsam ist nur, dass auch bei eingeschraubter Kerze noch Funke da ist. Bei den defekten Zündspulen die ich bis jetzt hatte kam garkein Funke mehr.

Der Krümmerbolzen tut nichts zur Sache. Wie du schon sagst beginnt die Lambdaregelung erst ab einer bestimmten Motortemperatur (ca. 50 grad).

Das Signal des MAP-Sensors würde ich noch messen. Vor allem nachsehen ob sich die Spannung in Abhängigkeit vom Druck ändert.

Und die Versorgungsspannung des Steuergeräts auslesen/messen. Wenn die zu klein wird, dann wird die Einspritzzeit verlängert und der Motor säuft auch ab. Obwohl Spannungsverluste in diesen Niedrigstrombereichen in der Praxis selten vorkommen.

MfG


kazzan
  • Themenstarter

So, der Polo läuft wieder

Es war in der Tat dann doch die Zündspule. Neue eingebaut, läuft.
Alle Messwerte an der Spule waren ok, bis auf den Widerstand der Sekundärseite, der mit 2.8 kOhm etwas zu gering war. (Soll: 3-4 kOhm). Die neue Spule hatte mit dem selben Messgerät ca 3.5 kOhm.

Bin jetzt am überlegen, ob ich noch das restliche Zündgeschirr auswechsele oder es zurücksende. Laufkultur ist top.

VIELEN DANK DS-90 FÜR DEINE HILFE!

Grüße,
kaz


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