vw teilemarkt

Polo 86c AAU Verzweifeln am Leerlauf

almokes
  • Themenstarter
almokes's

Hallo liebe Gemeinde,

ich habe seit einigen Wochen Probleme mit meinem Polo 86c 33 kW G-Kat AAU-Motor BJ 1991 und auch die Google-Suchmaschine oft bemüht und auch schon diverse Dinge ausgetestet.

Zum Problem:
Sobald ich im Leerlauf bin, hat der Motor schwer zu schaffen und läuft sehr unrund. Mittlerweile geht er auch öfter aus, gerade wenn ich kurz an der Kreuzung stehe.
Gas nimmt er gut an und bei höheren Drehzahlen gibt es auch keinerlei Probleme.
Das Problem besteht sowohl im kalten, als auch im warmen Zustand und es verstärkt sich eklatant, wenn ich Last auf die Lichtmaschine bringe (Licht an), was bei dieser Jahreszeit den Weg zur Arbeit zu einer wirklich herausfordernden Aufgabe mit dem Zwischengas macht. Der Zustand tut dem Motor aber nicht gut.

Was ich schon gemacht habe:
- Zündkerzen gewechselt, 2 waren sehr rußig
- Zündverteilerfinger gewechselt
- Zündverteilerkappe erneuert
- Zündkabel gewechselt

- Sichtprüfung Unterdruck und Prüfung mit Bremsenreiniger -> kein Verdacht auf Falschluft
- Zündverteiler gedreht (ZZP verstellt) und mit Stroboskop kontrolliert -> Feststellung, dass der Motor im Leerlauf besser läuft, wenn die Markierung am Nockenwellenrad auf der unteren Seite rechts vom Pfeil (Sollposition) liegt. Wenn nun das Licht angeschaltet wird, wandert die Markierung ca. 1-2 Zacken weiter nach rechts weg von der Sollposition.


Was im warmen Zustand Besserung bringt, aber keine Lösung ist:
- Das Abziehen des Steuerkabels am Magnetventil erhöht die Drehzahl, so dass ich zur Zeit ohne diese Regelung fahre. Wenn ich den Stecker während dem Blitzen wieder reinstecke, bei Licht an, geht die Drehzahl total in den Keller und der Motor geht aus. Der Rote Punkt wandert deutlich ca. 4 Zacken nach rechts bevor der Motor abwinkt.

Wenn ich den blauen Temperatursensor ziehe, habe ich keine Veränderung (einmal hat sich die Drehzahl verbessert). Habe schon einen neuen bestellt.

Habt ihr Tipps, Hinweise oder tolle Ratschläge für mich, wie ich weiter vorgehen kann? - Habe ich etwas wichtiges übersehen, wie kriege ich den Motor wieder vernünftig zum Laufen?

Vorab vielen Dank für eure Rückmeldungen.

Freundliche Grüße,
Martin



Die Zündmarkierung befindet sich auf der Keilriemenscheibe, nicht auf der Nockenwelle!

Hier liegt schon mal der erste Fehler!

Desweiteren ist auch ab und an mal der Leerlaufsteller defekt (das Teil an der Monospritze, wo alle Kabel dran gehen) Irgendwie kann man den auch anlernen


- Fehlerspeicher mal ausgelesen?
- Hast du vor dem Einstellen des Zündzeitpunktes die "L"-Leitung vor "Zündung ein" auf Masse gelegt?
- Mit Magnetventil meinst du das von der Kraftstoffverdunstungsanlage? Bei abgezogenem Stecker ist es offen, Motor bekommt also etwas mehr "Luft". Dass er dann besser läuft passt auch gut zu den rußigen Kerzen (fett)
- Den Drosselklappen (Leerlauf) -steller kann man einstellen: Ganz eingefahren (oberen beiden Kontakte) sollte bei geschlossener Drosselklappe der integrierte schalter schließen (unteren beide Kontakte), wenn man eine 0,5mm Fühlerlehre zwischen Stößel und Anschlag steckt.

Was viele vergessen ist, auch mal die Welle vom Zündverteiler zu testen, ob diese nicht ausgenudelt ist. Sollte kein Spiel in radialer Richtung haben.



Wenn sich aber nichts ändert, wenn du den blauen Fühler abziehst, dann befindest du dich wohlmöglich schon im Notlaufbetrieb... Fehlerspeicher auslesen (lassen) ... vielleicht Lambdasonde...

Ich muss allerdings gestehen, dass ich noch nicht ganz verstanden habe, wo du "abblitzt".

Die Markierung an der Nockenwelle muss mit dem Plastikpfeil am Riemengehäuse fluchten, wobei die Makierung (Kerbe) auf der Riemenscheibe vom Keilriemen mit der rechten Seite (OT) der Nutmakierung fluchten muss. Dann sind die STEUERZEITEN korrekt eingestellt. Das siehst du aber nur, wenn du den Zahnriemenkasten öffnest.

Der Zündzeitpunkt ist die Makierung unten an der Riemenscheibe, wenn angeschlossen an Zylinder 1, die Makierung mit der Linken Seite der Nut fluchtet. Also vor OT.

Was für einen roten Punkt und 4 Zacken siehst du da?


almokes
  • Themenstarter
almokes's

Danke erstmal für eure antworten. Werde die Hinweise die Tage mal prüfen und auch Fehler auslesen lassen und nach dem leerlaufsteller schauen

Die markierung habe ich am Nockenwellen rad entnommen. Wusste nicht dass das falsch ist. Hier ein Foto vom geblitztem zustand. Auf diesem Bild, das ich heute gemacht habe, ist der rote Punkt nur ca. 1 zacke versetzt, weil gerade das Licht aus war und der Stecker am Magnetventil gezogen.

@ paogiak genau das Ventil meine ich. Die Leitung führt zum aktiv Kohle filter und von da aus zum tank.
Das Ventil klackert auch wenn es gesteuert wird, es ist also nicht festgesetzt.
Was ist die L Leitung?Ich melde mich
Gruß Martin


tmp_8381-IMG_2015110
tmp_8381-IMG_2015110

Wie gesagt, diese Makierung hat nichts mit dem Zündzeitpunkt zu tun. Mit diesen stellst du die Steuerzeiten ein. Das heisst, das Zusammenspiel von Nockenwelle bzw Ventile zu der Kolbenbewegung. Das wird nur ein mal eingestellt und gut. Wenn du aber eh den Kasten grade auf hast, kannst du es gleich mit kontrollieren. Nicht dass der Riemen einen Zahn übergesprungen ist...

Oben muss der Punkt mit dem Pfeil fluchten und unten muss die Kerbe auf der Riemenscheibe mit der RECHTEN Seite der Nutmakierung fluchten. (Motor mit 19er Ring unten an Riemenscheibe im Uhrzeigersinn drehen)

Wenn okay, Deckel wieder zu. Wird für Zündzeitpunkt nicht mehr benötigt...


index.jpg
index.jpg
index2.jpg
index2.jpg

Die "K" und "L" leitungen sind die Diagnoseleitungen vom Motorsteuergerät. Die Anschlüsse dafür befinden sich am Armaturenbrett in Höhe von deinem linken Knie im Ablagefach unter einer kleinen Klappe:
http://www.polotreff.de/forum/a/95...0478-jpg.html

Dort sind zwei Steckanschlüsse: Einmal der braunen K und L Stecker und die Stromversorgung (+12v und Masse). Siehe Bild.

Um die digitale Leerlaufstabilisierung des Motorsteuergerätes vorübergehend zu deaktivieren, musst du eine Drahtbrücke zwischen "L" und Masse stecken. Sonst "springt" die Markierung auf der Riemenscheibe hin und her, und du kannst es am Verteiler nicht einstellen. Die Drahtbrücke muss aber schon drin sein, bevor du den Motor startest bzw die Zündung einschaltest!


Bild 1.jpg
Bild 1.jpg
Bild 1a.jpg
Bild 1a.jpg

Und wenn du dann "abblitzt", d.h. den Zündzeitpunkt einstellst, dann unten an der Riemenscheibe. Dabei sollte die Kerbe auf der Riemenscheibe mit der LINKEN Seite der Nutmakierung fluchten. Der Induktivaufnehmer von deiner Pistole wird um das Zündkabel vom ersten Zylinder angeklemmt (also wenn du vor dem Motor stehst, der ganz linke). Dann Verteiler drehen, bis es passt.


index3.jpg
index3.jpg

almokes
  • Themenstarter
almokes's

Danke nochmals, ihr seid echt toll. Meine Zeit hat bisher nicht so viel zugelassen, kommendes Wochenende habe ich aber Zeit, eure Tipps mal zu Herzen zu nehmen.

Was ich allerdings gemacht habe, ist den Fehlerspeicher in der VW-Werkstatt auslesen zu lassen. Ergebnis: Eintrag 0525, Lambdasonde Kurzschluss nach Masse.

Das heißt ich werde hier auch mal die Kabel verfolgen und mit dem Multimeter auf Durchgang prüfen. Falls ich etwas finde, muss man dann den Fehler danach manuell aus dem Speicher löschen, oder wie ist das?

GRüße,
Martin



0525 sollte man löschen lassen, es kann sein das die Monotronic aufgrund des Fehlers in den Notlauf geht.

Generell würde ich mal die Diagnoseleitungen prüfen, Feuchtigkeit ist oft ein Grund für Kriechströme und dadurch werden oftmals Fehler gesetzt die Mechanisch eigentlich gar nicht vorhanden sind.


Das Problem hatte ich bei meinem neulich auch nur das er auch beim konstant halten einer Drehzahl schwanken tat, da kann man echt nerven verlieren^^
Bei mir war die Fehlerursache die Dichtung zwischen Drosselklappe und Ansaugkrümmer, nach austausch dieser Dichtung lief der sofort wieder bei 900 Umdrehungen im standgas.

Zur Lambdasonde, fals du jetzt keine neue hast, zieh den stecker ab, der geht zwar dann in den Notlauf aber er regelt auf einen ersatzwert der Lambda 1 entspricht.
So kannst du erstmal fahren bzw den fehler weiter suchen und beheben, wenn es nicht an der sonde liegt.


almokes
  • Themenstarter
almokes's

Guten Tag zusammen,

ich möchte mich erstmal nochmal für eure Unterstützung bedanken. Es war sehr hilfreich. Leider habe ich es nicht geschafft allen Hinweisen nachzugehen, weswegen ich jetzt auch erst deutlich später wieder hier reagiere.
Das Tolle: Mein Problem ist behoben! Hier kurz die Erklärung was es war, auch für andere, die das gleiche Symptom haben:
Ich war zuerst in einer Werkstatt, die feststellte, dass die Spannung am Steuergerät statt 12 V nur bei 7-8 V lag (Batterie ist aber gut und hat 13,X V). So wie ich es verstanden habe wir diese Spannung verwendet um über die Zündspule die Funken an den Kerzen zu erzeugen.
-> Es wurden die el. Leitungen am Steuergerät neu gemacht, diese waren teilweise sehr korrodiert.

Parallel dazu würde eben die Dichtung unter der Drosselklappe (Ansaugkrümmer) gewechselt.
Das Problem war nun im warmen Zustand behoben. Im kalten Zustand war es besser, aber es bestand nach wie vor: die ersten 3-5 Minuten Fahrt musste ich immer zusätzlich Gas geben damit der Motor nicht ausgeht, auch der Einfluss der Motordrehzahl vom Anschalten von Licht und Lüftung war deutlich merklich.

So bin ich letzte Woche zu einer anderen Werkstatt, welche dann noch den Leerlaufsteller gewechselt hat und diesen neu eingelernt hat (diese hat diesen von einem Schrottplatz geholt, weil Neupreis hoch).

DAS WAR DIE LÖSUNG UND ICH BIN GLÜCKLICH, DASS DAS AUTO WIEDER SCHNURRT. Möglicherweise war auch die Kombination dieser Maßnahme mit der Kontaktoptimierung am Steuergerät und dem Austausch der Ansaugkrümmerdichtung entscheidend. An der Lambda-Sonde wurde nichts gemacht. Der Eintrag ist im Fehlerspeicher auch nicht mehr vorhanden!

Ich denke dieser Leerlaufsteller das Drosselklappenpotentiometer ist, korrigiert mich bitte wenn ich falsch liege.

Also nochmals vielen Dank an alle Helfer.
Endlich wieder Ruhe!
Liebe Grüße


Zitat:

Ich denke dieser Leerlaufsteller das Drosselklappenpotentiometer ist


Nein, das sind zwei Paar "Schuhe",

der DK-Poti ist nur ein "Sensor" der Die Stellung der DK erfassen kann.

Der Drosselklappensteller hat nen E-Motor drin, der die Drosselklappe "nachregeln" kann, also quasi sowas wie ne vereinfachte Ausführung vom E-Gas., halt nur für den Leerlauf


Antworten erstellen

Ähnliche Themen