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Leichtbau: Schweres erleichtern

JackLee
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JackLee's Polo 2F

Der Wagen steht seit einigen Wochen zerlegt im Hof.
Da das Studium wieder läuft, habe ich nun eine ca. 40-60h Woche und mir fehtl die Zeit zum weitermachen...Jede freie Minute verbringe ich eigentlich in der Firma.
Kann gut sein, das es erst in 13Wochen (ende des Semesters) weitergeht



JackLee
  • Themenstarter
JackLee's Polo 2F

Servus,
auch hier lang nix mehr geschrieben..
Da meine Möglichkeiten der Carbon und Glasfaserverarbeitung nun weit genug fortgeschritten ist, werde ich mich nun auch daran trauen die Verkleidungsteile aus CFK/GFK herzustellen (Motorhaube, Kotflügel,Heckklappe, vielleicht auch die Türen).
Wären nochmal 25kg weniger (wenn die Türen original blieben).

Auch werden die Sitze erleichtert (besserer aber dünnwandigerer Stahl) und so Kleinigkeiten verbessert (A-Brett verschlankt, Handbremse aus CFK gebaut, Schaltung umgebaut, usw.)


Ich bin schon auf Bilder gespannt. Interessiert wahrscheinlich auch die meisten hier.



JackLee
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JackLee's Polo 2F

Habe heute mal ein paar Testexemplare vorbereitet.
Es handelt sich um die Radausverkleidungen hinten für Steilhecks. Gabs früher aus ABS als Tuningteil.
Die Dinger sind selten, mein Hallenkollege hatte aber noch ein paar. Also habe ich die Oberfläche überarbeitet (nun feinnarbig, wie die Stoßstangen) und habe nun eine Form erstellt (bzw. damit angefangen).
Wenn das Teil so wird wie ich es erhoffe kann ich mit der Motorhaube weitermachen.



JackLee
  • Themenstarter
JackLee's Polo 2F

Servus,

sonst fertige ja nur Leichtbauteile, Formen eher selten.
Grade eben kam ich in den Genuss wenn man, entgegen seines Bauchgefühls, sagt: "Das bisl Rest aus dem Harzbehälter kann da auch nich rein.." und man füllt den Mischbecher fast bis zum Rand..

Naja, das 400min Harz gelierte bereits nach 35min Durch die Reaktion wurde es im Becher warm, das habe ich einfach zu spät mitbekommen, mist. Nun habe ich nur 3 Lagen Glas überall und 2 Lagen Verstärkung draufbekommen. Ich hoffe das das trotzdem hält, sonst darf ich die Form nochmal abziehen.

Für die Motorhaube muss ich mir ein passenderes Mischgefäß und eine flache Form zum ausgießen des Harzes suchen. Für die knapp 1,5m² brauchts schlanke 6kg Harz. Wenn ich die in nem Eimer anrühre, fängt das Zeug Feuer

Anbei drei Bilder:
Einmal die Modelle mit angeliertem Formenharz, bereit zum laminieren.
Also Harz (zu viel auf einmal..) angerührt und los.
Fein säuberlich mit 95g/m² Glasgewebe (Köper) angefangen damit sich keine Gewebemuster durchdrücken und penibel alle Luftblasen entfernt. Dann drei weitere 145g Gewebe aufgelegt. Bei der letzten Lage merkte ich das das Harz recht plötzlich anfängt "anzuziehen" und zu gelieren.. Also das Harz auf den Formen verteilt und schnell noch 2 Lagen 300g Gewebe auflaminiert. Die Tränkung war aber nicht mehr sonderlich, da das Harz schon zu dick wurde, sollte die Form aber dennoch etwas stabilisieren.
Auf Bild 3 sieht man eine Carbonrahmenreperatur von vor einigen Wochen. Trotz positivlaminieren doch eine etwas andere Qualität


DSC_0080.JPG
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DSC_0081.JPG
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Die Arbeiten mit dem Zeug hasse ich wie die Pest! Vor allem dann die Scheiferei und den Staub. Ich hatte da immer nen Lackieranzug an, aber alles hält der auch nicht ab...


JackLee
  • Themenstarter
JackLee's Polo 2F

Schleifen? Warum?
Wenn das Urmodell eine perfekte Oberfläche hat, dann hat der spätere Abzug eben genau die gleiche Oberfläche. Man kann sogar "Inmould"-lackieren. Hält auch besser als nachträglicher Lack.
Ich finde die Arbeit mit dem Harz eigentlich ne recht saubere Sache. Außer das fertigen der Urmodelle..das ist eklig.


Achtung OT!

Für alle, die mit Faserverbundzeug arbeiten und gute Ergebnisse wollen aber interressant:

Wenn man das Harz vor dem Verarbeiten evakuiert, dann hat es keine Blasen mehr

Falls keine Vakuumpumpe zur Hand tuts auch ein alter Staubsauger:

Einfach den Anrührbehälter in einen größeren stabilen Eimer stellen und einen Deckel mit Loch auflegen. Darüber eine Tüte Stülpen und absaugen.

Das Harzgefäß muss dabei deutlich größer (ca. 10x) sein, als das darin enthaltene Harz. Die enthaltenen Miniluftblasen werden beim Evakuieren ja größer und bilden so Schaum. Die Blasen platzen recht spät, weil das Harz ja zäh ist.

Ein durchsichtiger Deckel hilft, das ganze zu beobachten, bevor es große Sauerei durch Überschäumen gibt.

Deckel und Überbehälter müssen stabil genug sein um das Vakuum auszuhalten!

Und: je besser das Vakuum sein soll, desto besser muss die Tüte natürlich abgedichtet sein!



JackLee
  • Themenstarter
JackLee's Polo 2F

Servus,

ein Exsikkator hat aber auch nicht jeder zuhaus..ne Vakuumpumpe auch nicht.
Ich hab zum Glück beides da (kann auch via Vakuuminfusion Teile herstellen, lohnt aber selten).
Geht aber, für die ohne zuviel Geld für Hardware, auch mit "Entlüfteradditiven" die es z.B. bei R&G gibt.

Und ich hab den ersten Versuch mal entformt. Beide Teile in einer Form zu machen war ein großer Fehler, wenn ich beide einzeln mache wirds erheblich einfacher.. Wird morgen mal gemacht. Mit der Oberflächenqualität bin ich zufrieden. (die leichten schlieren kommen vom Trennmittel, das muss noch abgewaschen werden)



Gruß,
Patrick


DSC_1650[1].JPG
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Von professioneller Ausrüstung habe ich ja absichtlich nicht geredet.
Die Staubsauger - Eimer - Sack - Methode ist eben ein pragmatischer Ansatz mit dem man das Harz von den schlimmsten Blasen befreien kann.
Das wird dann nicht so wie im Exsikkator aussehen, dass die großen Blasen alle schnell platzen und auf einmal alles Glasklar ist.
Der Unterdruck muss eben eine Weile Gehalten werden bis die Blasen alle platzen.
Nur aufpassen dass der Staubi dabei nicht überhitzt.


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