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Nachrüstradio rebootet jedesmal beim Anlassvorgang.

Gubelat
  • Themenstarter
Gubelat's Polo 9N

Hallo Liebes Forum,

Ich mußte mir ne neue Karre suchen weil mein Lupo den Durchfahrversuch eines Golfs nicht überlebte.

Nun habe ich nen Polo 9n Tour gebraucht erstanden.
Da war ein Nachrüstradion verbaut welches aber nicht mehr richtig funktionierte.

Daher habe ich ein Doppeldinradio von Sony nachgerüstet mit Canbusinterface.
Dumm nur, das jenes Radio jedesmal beim Startvorgang neu Bootet.
Ich habe mir bereits geholfen indem ich einen 1,2 Ah Akku hinter dem Canbusinterface Radio paralel zur Starterbatterie angeklemmt habe. Eine Diode verhindert das der Strom zurück zum Starter laufen kann. Funktioniert einwandfrei.

Da diese Lösung mir aber nicht gefällt, würde ich gerne Wissen warum dieser Spannungsabfall
beim Starten stattfindet.

Ist es weil der Anlasser so viel Strom Saugt das das Spennungsnetz der Karre zusammenbricht, oder werden Verbraucher wie Radio beim Start absichtlich über Relais getrennt um genug Energie für den Startvorgang zu haben?

Danke für eure Antworten.



Ein Spannungsabfall im Bordnetz kommt häufig von den hohen Anlassströmen. Das wäre nicht das erste Auto, wo das Radio kurz weggeht, wenn man den Motor anlässt.

Allerdings verfügen Autoradios in der Regel über zwei Plus-Leitungen
- Dauerplus von der Batterie
- Zündungsplus

Ist der Dauerplus aufgelegt, sollten die Einstellungen im Radio auch nach dem Start erhalten bleiben. Vielleicht ist Dein Radio ja nur mit Zündungsplus auf beiden Eingängen bestromt. Dann werden bei jedem Mal Zündung aus die Settings gelöscht. Prüf das mal, ob die Spannungsversorgung korrekt auf das Radio aufgelegt ist.

Weiterhin verfügen Autoradios über Stützkondensatoren, die den Spannungseinbruch beim Starten wegglätten, damit genau das Zurücksetzen nicht passiert. Der könnte natürlich auch hinüber sein, das ist aber ungewöhnlich.


Gubelat
  • Themenstarter
Gubelat's Polo 9N

An meinem Auto liegt nur Dauerplus an. Schaltbares ACC von der Zündung mus über das Canbusinterface generiert werden. Ich habe heute direkt an der Batterie gemessen Die Spannung dort sakt beim Anlassen auf unter 8 Volt ab, vielleicht noch tiefer. Gemessen mit Multimeter. Ich schleppe nicht mein Oszi runter zum Auto um genau zu messen. Das reicht mir als Beweis. Das die Spannung zusammen fällt.

Ich habe gerade 2 Super Kondensator Module aus China geordert, und werde diese statt des 1,2 Ah Akkus verbauen. Mal sehen ob 2 Farad zum Überbrücken ausreichen.

Aber bis die da sind fahre ich mit dem Akku......



Unter 10v beim starten finde ich zuviel.

Evtl liegt es da dran.


8 V, dass das Auto überhaupt noch startet. Da ist vielleicht die Batterie am Ende.


Moin,

hast Du auch bedacht das man bei VW Zündungsplus und Dauerplus tauschen muß ?

Oder verlierst Einstellungen nur beim Startvorgang und nicht beim Schlüssel abziehen ?


Zitat:

Prüf das mal, ob die Spannungsversorgung korrekt auf das Radio aufgelegt ist.

Das war auch meine Intention.


Meiner geht auch ab und an auf 9V runter beim starten und dann geht das Radio halt auch kurz aus und wieder an. Ganz normal. Solange er "problemlos" angelassen werden kann, kein direktes Fehlverhalten.

Dein 2DIN Radio saugt vielleicht einfach mehr Strom als seine Eingangsstufe/Netzteil puffern kann.

Blöde Frage: Wozu brauchst du Musik beim Anlassvorgang? Reicht dir eine Orgel im Motorraum nicht?

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Elektrischer Hintergrund:

Strom geht bei Parallelschaltungen (Anlasser und Radio in dem Fall) auch eher den Weg des geringsten Widerstandes. Dein Anlasser ist fast ein Kurzschluss und dein Radio vermutlich im Vergleich dazu relativ "hochohmig". Als (nicht ganz ernst gemeinter) Workaround könnte funktionieren, dein Radio vor dem Anlassvorgang auf maximale Lautstärke und höchste Displayhelligkeit zu drehen

Deine Lösung mit 1,2Ah Akku davor funktioniert auf Grund der Diode, da während des Anlassens zwar dadurch der kleine vom großen Stromkreis getrennt ist, der Akku aber trotzdem noch selber Spannung erzeugt. Tauscht du diesen jetzt durch "Powercaps" aus, so puffern diese zwar (elendig) lange, aber werden dennoch leerer ohne nachgeladen zu werden. Darum helfen die auch nicht bei generellen Spannungsversorgungsproblemen bei "HiFi Anlagen" (sondern nur zum relativ kurz puffern).
Erst wenn der Anlasser "fertig" ist (und du eh kein Bordspannungsproblem mehr hast) werden die wieder aufgeladen. Wenn bis dahin die Spannung nicht unterhalb des Abschaltwerts deines Radios gefallen ist (vermutlich um die 10V), klappt es zwar, ist aber (v.a. mit 2Farad) mit Kanonen auf Spatzen geschossen.


Darum nochmal die Frage: Dauert der "Bootvorgang" so lange, oder warum stört dich das überhaupt?
(Oder wolltest du wirklich nur den Hintergrund wissen, "warum" das so ist?)

Da 2Farad (zumindest gefühlt) vermutlich vollkommener Overkill (und auf Grund der Energiedichte saugefährlich noch dazu) sind, könntest du auch mal den Strom messen, den dein Radio zieht und dann rückwärts gerechnet deine Kondensatoren sinnvoll auslegen.

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Für mich klingt es aktuell eher so, als ob dein CAN-Bus Interface (welches dir aus der Busaktivität ein künstliches "Zündplus" errät/generiert) beim Anlassen zu wenig Saft hat und dein Radio deshalb kurz kein Zündplus (quasi Kl.15) sieht. Kannst du das nicht mal testweise raus werfen und stattdessen deine Kl.15 wo anders abgreifen? (Manche Zigarettenanzünder je nach Verkabelung oder zur Not am Zündschloss selbst)

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Chemischer Hintergrund:
Dein Akku erzeugt durch chemische Vorgänge eine Spannung (ca. 12,x V im "Leerlauf", wobei hier der elektrische Leerlauf des Akkus und nicht deine Motordrehzahl gemeint ist).
Es werden Elektronen "im Überfluss" umgeschichtet, solange bis sich in Summe eben die ca. 12V ergeben. Diese Elektronen verteilen sich auf deinen "Blei"Platten. Wenn du jetzt den Anlasser betätigst, schließt du deinen Akku quasi über deinen Anlasser kurz (und durch den Elektromagnetismus bzw. Induktion dreht sich der Anlasser und übt mächtig Kraft auf den Motor aus).

Wenn jetzt die "freien" Elektronen auf den Platten im Akku alle abgeflossen sind, stellt sich ein Gleichgewicht ein; die chemische Reaktion setzt weitere Elektronen frei und dein Anlasser "saugt" sie wieder ab. Chemie ist relativ träge im Vergleich zu Strom.

Willst du mehr "Bumms" aus deinem (Bleisäure-)Akku pro Zeit raus holen, so brauchst du - ganz kurz zusammengefasst - mehr "Kraft" in deiner chemischen Reaktion ... da die anderen Faktoren wie Temperatur und "Chemie" schwer beeinflussbar sind, brauchst du also mehr Reaktionsfläche = mehr Plattenfläche = einen "größeren" Akku. Ist indirekt codiert durch den Kaltanlassstrom der drauf steht (z.B. als Wert mal "600 A" in den Pott geworfen).

Wird dein Akku "älter", bröckeln dir einige Plattenstücke runter (durch hohe Ströme und die andauernde mechanische Wechselbeanspruchung im Fahrbetrieb) und du hast weniger Reaktionsfläche zur Verfügung, was deiner Leerlaufspannung egal ist, aber deinen Stromdurchsatz runter setzt.
Auch der Winterbetrieb mit kalten Temperaturen lässt deine Akku-Chemie träger werden. Grob sagt man dass ca. 10K (entspricht auch 10°C auf der Skala, wenn man von Differenzen spricht) Reaktionsgeschwindigkeiten halbieren.
Auch Dinge wie "Säureschichtung" und einzelne Plattenkurzschlüsse (z.B. durch o.g. Brocken) verringern die "Kraft" des Akkus.

Wenn du also jetzt nicht alle 2 Wochen einen neuen Akku kaufen magst oder dir ein "Traktorakku" auch etwas zu groß erscheint, ist es gar kein schlechter Kompromiss beim Anlassen auf die Musik kurz zu verzichten


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