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Linke Antriebswelle hat sich am Getriebe gelöst

Polodreifahrer
  • Themenstarter
Polodreifahrer's Polo 6N2

Moin zusammen,

hatte gestern ne Schreckminute! Bin in der Stadt rechts abgebogen und nach einigen Metern machte es auf einmal ordentlich "Rumpel" auf der linken Antriebsseite, bin sofort vom Gas runter und in eine Seitenstrasse gefahren und habe den Wagen abgestellt. Was ich dann sehen musste, hatte mich geschockt! Die 6 Schrauben der linken Antriebswelle haben sich am Getriebeflansch gelöst und die Welle ist auf den Querlenker herunter gefallen. Zum Glück hatte ich keine hohe Geschwindigkeit drauf! Nicht auszudenken, was dann passiert wäre

Beide neuen Antriebswellen (beide SKF) sind im Zuge der Sanierung / Erneuerung der kompletten Vorderachse eingebaut worden. Anzugsmoment der Schrauben am Flandch: 45 Nm.

Hoffe, dass am Gelenk und am Getriebeflansch nichts kaputt gegangen ist. Sieht äusserlich nicht so aus.

Bild 1 und 2: Zustand nach Abstellen des Fahrzeuges.

Bild 3 und 4: Wieder-Anschrauben der Welle vor Ort.

Hattet Ihr so etwas auch einmal erlebt?

Nun stelle ich mir natürlich die grosse Frage: Woran kann es gelegen haben?!

Es sind die Antriebswellen von SKF VKJC 5045 (Vollwelle, links) und VKJC 5054 (Hohlwelle, rechts).

Die Flansche hatte ich ordentlich gereinigt, entfettet.

Kann es evtl. daran gelegen haben, dass ich die Schrauben mit Silikonschmierstoff bestrichen habe? Sollen die Schrauben besser trocken eingeschraubt und angezogen werden? Quasi ähnlich, wie bei Radschrauben.

Soll man auch nach einiger Strecke (100 km?) die Schrauben erneut anziehen? / Radschrauben ja nach ca. 50 km.

Eine weitere Vermutung habe ich zu der Ausführung der SKF-Wellen. Wie auf Bild 5 zu sehen, haben sie keinen Rand, wie es die Originalwelle am getriebeseitigen Gelenk haben (Bild 6).

Bei der alten hatte ich eine Original-Dichtung eingesetzt, nach Entschluss, doch auch die Antriebswellen zu erneuern, hatte ich dann auch diese Dichtung an den SKF-Wellen angebracht (mit doppelseitigem Klebeband fixiert, das Klebeband sieht man noch an der alten Welle). Da die SKF-Welle jedoch nicht den Rand hat (um wohl die Höhe der Dichtung aufzufangen), kann es sein, dass durch die Dichtung eine Verbindung "Metall an Metall" verhindert / verringert wurde und dadurch die Schrauben nicht den Anzugsmoment richtig "erfahren" haben?

Hat jemand selber SKF-Wellen verbaut? Wird diese evtl. ohne Dichtung, sprich Metall an Metall verbaut?! Leider gibt es bei SKF keine Einbau-Anleitung / Anweisung.

Ich habe heute auch Kontakt mit SKF aufgenommen, ich soll den Fall beim technischen Support per Email mit Fotoanhang (ähnlich, wie ich es hier gerade mache) schildern...

Habe mir jetzt 12 neue Schrauben bestellt (für beide Achsen), da ich erst die alten verwendet hatte, diese wurden jedoch ausführlich gereinigt/abgebürstet.

Werde auch zusätzlich Schnorrscheiben verwenden.

Gewinde und Anlageflächen des Flansches und der Schrauben fettfrei und trocken stellen?!

Nicht die Gummi-Dichtung (siehe Bild 7 in der Mitte) bei den SKF-Wellen verwenden?!

Auch noch mittelfeste Schraubensicherung verwenden? Oder wäre das übertrieben?

Nach ca. 100 km erneut die Schrauben anziehen und regelmässig kontrollieren?

Eure Meinung /Anregungen bidde...



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Oha.

Zitat:

Kann es evtl. daran gelegen haben, dass ich die Schrauben mit Silikonschmierstoff bestrichen habe?

Können vermutlich ja, ob es wirklich so war, kann ich dir aber nicht sagen. Normalerweise führt die zu geringe Flankenreibung eher dazu, dass man die Schraube (bei gleichem Drehmoment!) zu fest dranknallt und sie dann zu sehr gestreckt wird (und ggf. abreissen kann oder das Gewinde arg strapaziert bzw. abreisst).
Aber da Schrauben "nur" mit der Flankenreibung im Gewindeloch halten, kann es schon auch sein dass die bei dem ganzen Gerüttel da unten locker werden im Lauf der Zeit, wenn die "geschmiert" sind.

Bei mir kam aber bisher garantiert auch von dem schwarzen Fettzeug gut was in die 6 Gewinde, ich bin nicht unbedingt der Mensch der alles penibel putzt, wenn es nicht einem technischen oder hygienischen höheren Zweck dient
Und bei mir is bis jetzt auch keine raus gehüpft.

-> Sicher, dass deine 6 Gewinde alle noch gut sind? Ich würde jeweil einzeln eine Schraube rein drehen (ohne Achse) und dann mal kräftig dran ziehen, ob man die mit mittlerer Gewalt aus dem Gewinde gezogen bekommt. Falls alle 6 Gewinde halten, sauber machen, "entfetten" und wieder zusammen bauen (und beobachten).

Zitat:
kann es sein, dass durch die Dichtung eine Verbindung "Metall an Metall" verhindert / verringert wurde und dadurch die Schrauben nicht den Anzugsmoment richtig "erfahren" haben?

Eher "nein", da der klügere zuerst nachgibt und die Dichtung zuerst bis zum geht nicht mehr gequetscht wird, bis genug Anpresskraft da ist, um dein Drehmoment von 45 Nm rundrum zu erreichen.
Was natürlich sein kann ist, dass die Dichtung dennoch eine "übrige" Restelastizität hat und damit das o.g. "Rausnackeln" der Schrauben begünstigen kann (v.a. i.V.m. d. o.g. Silikonzeug).
...ist aber nur "Glaskugel" bis jetzt...

Zitat:
Schnorrscheiben

Den Namen hab ich noch nicht gehört, aber wenn es das ist was ich meine dann "ja, warum nicht".
Würde dem o.g. Nackeln zumindest entgegen wirken (wenn die schön "scharf und bissig" sind).

Zitat:
mittelfeste Schraubensicherung

Ja, warum nicht. Schadet nicht. Sollte dann aber kurz entfettet werden, da der Lack sonst nicht hält.

Zitat:
Soll man auch nach einiger Strecke (100 km?) die Schrauben erneut anziehen? / Radschrauben ja nach ca. 50 km.

Wenn ich ehrlich bin, dann muss ich gestehen, dass ich nicht mal mehr die Radschrauben nachzieh. Die werden bei mir eh i.d.R. 1-2* jährlich auf festen Sitz kontrolliert beim Reifenwechsel.
Bei mir is wohl alles schon so ausgeleiert, dass sich da nichts mehr setzen kann ^^
...aber ok, ich bin auch überpenibel beim Anziehen, da wird direkt vor Ort 2-3mal kontrolliert bevor der Motor das nächste Mal surrt; außerdem "wackel" ich die Räder gleichzeitig beim Reinschrauben der Radschrauben, so dass sich vermutlich da schon alles setzt.

Bitte nicht falsch verstehen, wenn man nicht so langsam ... äh ... hochprofessionell meine ich ... vorgeht beim Schrauben, dann lohnt die Nachkontrolle bestimmt.
In der "ich machs für Geld" Werkstatt kommt es eben schon auf "schnell schnell" an, im Gegensatz zu mir wenn ich selber schraub'. Und Fehler passieren dem Besten, wenn er "schnell schnell" macht. (Selbst mir ^^)

---

Ich würde die Gewinde (im Flansch) testen, "sauber machen", zam schrauben und weiter fahren.
Zahnscheibe rein davor und entfetten+Lack nach den 45 Nm schaden vermutlich nicht.
Falls dir das häufiger vorkommt, bohr deine 6 Schrauben seitlich an und zieh einen Draht durch alle 6 (wenns im Flugzeug hält, kanns im Polo ja vielleicht auch funktionieren )[Dieser Link ist nur für Mitglieder sichtbar


  • Polodreifahrer
    • Themenstarter
    Polodreifahrer's Polo 6N2

    Die Schnorr-Scheiben kann man unter schnorr-group.com sich ansehen. Sind leicht gewölbte Stahl-Scheiben mit zackenartigen Vertiefungen. Einige verbauen auch Nord-Lock-Schrauben, das ist vereinfacht formuliert eine doppelte Schnorr-Scheibe (nord-lock.com). Nimmt aber zu viel von der Gewindelänge weg, m.M.n.

    Bin über einen Anbieter, der für T2/T3-Busse liefert drüber gestolpert. Dort wird auch unsere Flansch-Schraube verbaut.

    Was ich mich frage ist, ob die Dichtung überhaupt bei den SKF-Wellen genauso abdichtet, wie bei der alten mit der Randvertiefung?! Bin auf die Aussagen / Recherchen von Seiten des technischen Supports durch Fa. SKF gespannt...werde selbstverständlich berichten.

    Die Gewinde werde ich prüfen, wenn ich das Getriebe ausgebaut habe, um dessen Undichtigkeit zu reparieren. Eine Schraube liess sich auch etwas schwerer rein schrauben, hoffe, dass das Gewinde der Schraube gelitten hat und nicht das Gewinde des Flansches. Werde ich im ausgebauten Zustand dann ja sehen.

    Werde dabei allerdings nur die Achsen an den Getriebeflaschen lösen. Somit wird der Wieder-Anbau der Welle an die Flansche etwas fummeliger, besonders, wenn auch noch die Schraubensicherung eingesetzt werden soll.

    War schon erschreckend, da man vor Abgehen des Gelenkes / Lösen der Schrauben nichts gehört hatte. Und ich bin eigentlich eher der Typ, der auf die kleinsten Geräusche achtet (Funker-Ohren ).

    Das mit der "Sicherung" durch die Schrauben ist gar nicht mal so dumm, jedoch reicht da die Materiallänge der herausstehenden Schraube nicht



    Also ich habe beim Golf Anfang letzten Jahres neue SKF Wellen verbaut.
    Dichtung habe ich keine dazwischen... war davor bei den alten aber auch nicht.

    Silikon hat an den Schrauben nichts verloren...

    45Nm ist korrekt.
    Musst aber ähnlich wie bei Radschrauben auch über Kreuz anziehen.
    Ich musste bestimmt zwei Mal im Kreis anziehen bis wirklich überall 45Nm anlagen.

    Gruß Basti


    Morgen
    Ich kann mir vorstellen wenn richtig angezogen und die Schrauben sich lösen, da da alt Fett die Ursache sein kann.
    Gruß Dirk


    Ich hab die inner nach gefühl ordentlich fest gezogen und ist nie was locker geworden. Etwas Schraubensicherung könnte dem Schreck vorbeugen...


    Polodreifahrer
    • Themenstarter
    Polodreifahrer's Polo 6N2

    Moin,

    Danke für die Beiträge,

    werde die neuen! Schrauben etc. dann trocken! anschrauben. Flansch wieder ordentlich säubern. Auch am Gelenk (Schrauben-Löcher etc.) wieder alles fettfrei reinigen. Gewindezustand am Flansch vorher prüfen. Ausser, dass ich das Silikon-Fett (Hintergedanke war Korrosionsschutz) genommen hatte, war kein Fett (vom Gelenk etc.) dran. Die Schrauben / Scheiben glänzten auch wieder wie neu

    Hatte auch über Kreuz insgesamt zwei Mal angezogen gehabt.

    Werde Schnorr-Scheiben verwenden.

    Die SKF-Wellen ohne die VW-Dichtung ansetzen. Frage an Polo-Basti: Dichtet es alles gut ab, sprich, dringt kein Fett am Gelenk/Flansch-Bereich raus?

    Kann man die Schraubensicherung (habe die mittelfeste von Elring) auch nach angezogenen Schrauben auf die herausstehenden Gewindestücke aufbringen (siehe Bild 2), quasi als Sicherungs-Lack? Meintest Du das so, Joey? Oder muss man die Sicherung beim Einschrauben auftragen? Ist ja ziemlich dünnflüssig, das Zeug...beim Lenkgetriebe-Zusammenbau hatte es ganz gut geklappt, habe da auch etwas Sicherungsmittel verwendet, da aber in das Axialgelenk-Gewinde verbracht, sonst hätte es sich beim Einschrauben weggedrückt (siehe Bild 1). Übrigens bin ich kein schneller Schrauber, notiere auch bei Drehmomenten die ausgeführte Arbeit (Abhak-Liste), um nichts zu übersehen. Für die profitorientierte Werkstatt bin ich nicht zu gebrauchen .

    Werde danach in mehreren Intervallen nachziehen / Prüfen.

    Hoffe, dass das Gelenk getriebeseitig, der Getriebeflansch und das Getriebe nichts abbekommen haben.

    Wenn man mal so im Netz recherchiert, dann kommt das scheinbar öfter vor, als man denkt. Quer durch die Marken / Modelle. Auch bei / nach Werkstatt-Arbeiten. Viele hatten auch erst viele Kilometer (z.B. Urlaubsfahrt mit 2000km) gefahren und dann ist es im Stadtverkehr abgegangen. Toll ist das ganze nicht!

    Gruß Maik


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    Das Problem was du hier schilderst, hatte ich noch nie. Ok, ich fahr ein 86c 2f, aber das ist mir wirklich noch nie passiert das sich diese Schrauben gelöst haben. Ich habe sie auch immer etwas gefettet und nach Gefühl angezogen.
    Bisher waren die immer bombenfest.

    Vlt waren es auch immer mehr wie 45nm.


    Polodreifahrer
    • Themenstarter
    Polodreifahrer's Polo 6N2

    Gute Frage, hätte es auch nicht für möglich gehalten. Mehr als 45 Nm sollen sie ja nicht angezogen werden. Habe auch einen sehr präzisen Hazet Drehmomentschlüssel (Serie Blau) eingesetzt. Und bin auch zweimal über Kreuz "herumgegangen".

    Wie gesagt, nach dem Vorfall habe ich im Netz recherchiert und bin auf wirklich viele Einträge in verschiedenen Foren verschiedener Marken / Modelle gestossen.

    Kannste ja mal selber recherchieren. Hätte ich auch nicht gedacht gehabt. Sind nicht nur Erfahrungen von Hobby-Schraubern, sondern auch Erlebnisse nach Vergabe von Reparaturaufträgen bei freien und Vertrags-Werkstätten.

    Vielleicht hat jemand Zugriff zu der entsprechenden (aktuellen) VW-Reparaturanleitung? Steht da vielleicht ein höherer Drehmoment-Wert drin?

    Meine Info-Quelle ist das Buch "Polo III - So wird's gemacht". Dort steht: Über Kreuz mit 45 Nm festziehen.

    Habe gerade auch das Buch vom Lupo zur Verfügung. Dort steht sogar nur 40 Nm. Ein paar Seiten weiter bei der Explosionszeichnung der Achswellen wird angegeben: In zwei Stufen anziehen. Erst über Kreuz 10 Nm, dann über Kreuz 40 Nm. Witzig, was?!



    Du machst da ein zu großen Film von. Mach alles sauber und schraubt sie vernünftig fest.


    Und Schrauben sicherung bringt nix außerhalb des gewindes.


    Polodreifahrer
    • Themenstarter
    Polodreifahrer's Polo 6N2

    Moin,

    na ja, "einen zu großen Film davon machen" war nicht meine Absicht! Bin ja froh, dass es nicht bei hohen Geschwindigkeiten passierte!

    Ist ja schön, wenn es scheinbar nie ein Problem bei allen ist, bzw. gewesen ist. Denke aber ein Forum ist ja auch dazu da, dass man solche Vorfälle mal erläutert und darüber informiert. Kann mich nur wiederholen, wenn man recherchiert, dann kam / kommt dies öfter vor als man denkt. Betrifft nicht nur VW, nicht nur spezielle Marken / Modelle. Es geht wohl um die Konstruktion mit den 6 Schrauben am Achswellengelenk getriebeseitig.
    Die Firma, die vor 20.000km das Austauschgetriebe bei mir eingebaut hatte, hatte den Flanschbereich etc. nicht groß gereinigt, die Dichtung befand sich auch mehr im Gelenk als an der Fläche. Schnell, schnell halt. Die hatten wohl die Schrauben richtig dicht geknallt gehabt.

    Viele werden wohl ihre Erfahrungen / Erlebnisse diesbezüglich gar nicht in ein Forum herein schreiben. Somit Dunkelziffer unbekannt...

    Hier mal ein Zitat aus einem Golf1-Forum: "Hatte vorher auch noch nie solche Probleme. Der ADAC-Mensch, der mich nach Hause geschleppt hat meinte aber, dass es ein typisches VW-Problem ist und er es schon öfter hatte".
    Und dieser Golf1-Fahrer hatte auch nach Vorgabe die Schrauben angezogen, Schrauben waren neu. Er hatte sogar erst 9000km gefahren, bevor dann die Antriebsachse (war auch die Fahrerseite) sich gelöst hatte!

    Also, mich beruhigen solche Schilderungen nicht unbedingt. Werde in Zukunft regelmässig bei mir inspizieren / nachziehen.

    Danke für den Hinweis mit der Sicherung. Klinkt auch logisch. Die Sicherung auftragen beim Anbauen wird fummelig, da ich die Achse ja nicht ganz entfernen werde. Schauen wir mal.

    Gruß Maik


    ...wäre es ein gängiges Problem, würde es wohl in jedem Polo-Forum etliche Beiträge dazu geben...

    Wie viele hast du hier gefunden? Und wie lange gibt es den Polo schon? Macht bei hundertausenden gebauten Polos eine Promille-Quote von?

    Alleine die Tatsache, dass die erste Welle 20 Jahre problemlos gehalten hat und sich die neue auf Grund eines fahrlässigen Anfängerfehlers nach kürzester Zeit nun gelöst hat, sollte dir zu denken geben. Nicht die Konstruktion ist das Problem, sondern die Art und Weise, wie sie verbaut wurde. Silikon hat nichts an einer belasteten Schraubverbindung verloren.

    Reinige die Schraubengewinde UND vor allem die Gewinde im Flansch (mit ordentlich Bremsenreiniger und ggf. einem Pfeifenreiniger - dabei auch die Bohrungen in der Welle nicht vergessen) und schraube das ganze wie vorgeschrieben wieder fest. Dann hat sich die Sache erledigt. Solltest du dem Frieden nicht trauen, kontrollierst du die Verschraubungen einfach nach 100km wieder und vergisst dann die ganze Sache.

    Was viele leider immer wieder vergessen, ist die Tatsache, dass Schrauben aus dem Zubehör nicht immer die das halten, was sie versprechen. Und die Tatsache, dass Schrauben oftmals aus lagerhaltungsgründen eingeölt sind und man diese daher mit weniger Drehmoment anziehen muss (was auch die unterschiedlichen Drehmomentwerte erklärt) bzw. diese vor Verwendung entfettet werden sollten, ignorieren auch viele.

    Da braucht man sich dann auch nicht zu wundern, wenn dem einen oder anderen (Hobby)schrauber die Welle um die Ohren fliegt.


    Polodreifahrer
    • Themenstarter
    Polodreifahrer's Polo 6N2

    Moin,

    ich habe nicht davon gesprochen, dass es ein gängiges Problem wäre.

    Ich hatte alles penibel gereinigt gehabt, die alten! (keine irgendwie gearteten Schrauben genommen) Schrauben und Bleche sahen aus wie neu. Ja, auch der Pfeifenreiniger kam zum Einsatz, der Flansch wurde auch fettfrei gereinigt. Es war also an allen Bauteilen kein Schmierfett (das schwarze aus dem Gelenk etc.) mehr dran.

    Ich habe auf Beiträge aus anderen Foren hingewiesen. Ich denke nicht, dass man grundsätzlich diese Foren-Teilnehmer als "fahrlässig" bezeichnen sollte. Das wäre wohl ungerecht, oder? Das System mit den 6 Schrauben wird ja auch bei anderen Modellen verbaut, ob Golf, T-Busse etc. Die dort geschilderten Erfahrungen (auch aus Rückgabe aus Werkstatt-Reparaturen) sind m.M.n. interessant zu erfahren und habe ich hier zur Diskussion gestellt. War vielleicht ein Fehler?

    Bist Du also der Meinung, dass es nur an der Behandlung mit dem Silikonfett gelegen hat? Das wäre natürlich top und würde mich freuen und beruhigen. Das Anziehen hatte ich wie gesagt zweimal über Kreuz mit 45 Nm gemacht. Wenn durch die "Schmierung" das Moment zu gering war, dann wäre es natürlich eine Erklärung.

    Und es wäre natürlich ein Fehler in der Anwendung - Asche auf mein Haupt...


    Ich habe das diverse male schon an meinem vr gemacht, Schrauben ein bisschen sauber gemacht und nach Gefühl festgezogen und immer alles i.o


    Zitat:

    Bist Du also der Meinung, dass es nur an der Behandlung mit dem Silikonfett gelegen hat?

    Probiers aus (alles grob reinigen und wieder rein damit)

    Das mit dem ACADler kann auch davon kommen, dass VW (neben BMW) vermutlich die meist-selber-geschraubte Marke ist in unseren Breitengraden

    Ich halte mich bei den 45Nm nur grob mit "Billigdrehmomentschlüssel" aus dem Baumarkt dran und über Kreuz ist eh eine Philosophie für sich ... immerhin bei den Radschrauben mach ichs überkreuz

    Die "Drahtlösung" ist übrigens nicht fürs hinten rausstehende Gewinde gedacht, sondern für vorne am Schraubenkopf

    Für den Sicherungslack könnte man auch die schraube nur halb rein geben, dann von hinten mit Bremsenreiniger rein gehen zum entfetten und danach auch von hinten einen Tropfen Lack rein, dann fertig rein drehen. Etwas fummelig, könnte aber gehen. Ich überlege gerade, ob ein Tropfen Kleber vorne am (sauberen) Schraubenkopf bzw. dessen Schulter einen ähnlichen Effekt haben könnte.
    Aber mit deinen geschnorrten Scheiben glaube ich bist du eh ganz gut dran.


    Polodreifahrer
    • Themenstarter
    Polodreifahrer's Polo 6N2

    Moin zusammen,

    nur noch einmal zur Info. Ich hatte alles sehr intensiv entfettet gehabt, auch die alten Schrauben / Bleche sahen wieder wie neu aus. Auch die Bohrungen in den neuen Wellen mit Pfeifenreiniger gereinigt etc.

    Als Korrosionsschutz und Montagehilfe hatte ich dünn!, nicht pastös das Liqui Moly Silikonfett auf das Schraubengewinde aufgetragen. Also nicht irgendein Silikon, konnte evtl. bisher falsch verstanden worden sein. Liqui Moly empfiehlt dieses Silikonfett als Korrosions-/ Festback-Schutz und Montagehilfe bei Schrauben.

    Werde also beim nächsten Versuch jetzt:

    - Gewinde beim Flansch checken.
    - alles wieder super fettfrei reinigen.
    - die neuen Schrauben (Febi 03004, Schraube, Gelenkwellenflansch) und zusätzlich Schnorrscheiben verwenden.
    - evtl. verwende ich auch noch mittelfeste Schraubensicherung (wie von Joey vorgeschlagen).

    Dann alles wieder über Kreuz mit 45 Nm festziehen.

    Markierungen setzen / Kontrolle nach mehreren Intervallen.

    Denke, mehr kann man wohl nicht machen...

    noch einmal für die Beiträge!

    Man lernt ja auch ständig dazu!


    Zitat:

    Denke, mehr kann man wohl nicht machen...

    Doch, je einen gezielten Schweißpunkt setzen, dann gehen die garantiert nie wieder auf
    (wer die Ironie nicht erkennt, ist bald zurecht in der Werkstatt )

    Für das "Gleiten" der Schraubengewinde aufeinander reicht schon eine 1-2 Moleküle Dicke Schicht, die dir deinen Reibbeiwert µ zerhaut. Für die Montage top, ist aber gleichzeitig eine Anti-Schraubensicherung.

    Trotzdem komisch bei dir, da es auch bei mir quasi nie steril zugegangen ist und meine Schrauben auch bisher immer gehalten haben,

    Die Schnorrscheiben aber direkt an die Schraube dran, nicht zwischen diese 2er Abstandshalter und die Antriebswelle - trau ich dir zwar nicht zu, aber nur zur Sicherheit, falls jemand anderes noch mitliest und "neu im Verein" ist. (Als wär mir noch nie was vergleichbares passiert )


    Polodreifahrer
    • Themenstarter
    Polodreifahrer's Polo 6N2

    Die Schnorrscheibe wird unter dem Schraubenkopf gelegt, muss auch so eingesetzt werden, dass sie beim Anziehen platt gedrückt wird (die Schnorrscheibe hat ja eine leichte Wölbung).

    Also erst Gelenkschutzhülle, innen des inneren Gleichlaufgelenkes, dann die 2-Loch-Unterlegplatte (ist das Dein 2er Abstandshalter?), dann die Schnorrscheibe und dann die Innenvielzahnschraube.

    Alles wird diesmal "furztrocken" eingebaut! Versprochen!

    Im Zuge der Gesamtrecherche habe ich bei youtube einen interessanten Beitrag gefunden (FASTBIKEmagazin: "Die richtige Anwendung von Drehmomentschlüsseln"). Dort demonstriert die Fa. Gedore, dass man, wenn man wohl nicht ziemlich langsam anzieht, und auch nicht Klick, und Klick, und noch einmal Klick macht, und danach noch etwas (unbewusst) weiter zieht (ich gebe zu, dass ich mich da auch so manches Mal wieder erkenne...), dass man dann sehr schnell zu hohe Drehmomente erzeugt. Habe zwar keinen Gedore, sondern Hazet Dremos. Meine sind aber auch "Kurzweg-Auslöser". Da muss man sich wohl richtig "herunterschrauben"

    Was auch interessant ist, das Anzugsprocedere der Achsmutter (12-Kantmutter) wird in meinem Polo III-Buch so beschrieben, dass das Gewinde der Welle fett und ölfrei sein soll, die Mutter bekommt auch nichts ab.

    Im Lupo-Buch wird der Hinweis gegeben, dass man folgende Teile mit Motoröl benetzen soll:

    - Verzahnung des Aussengelenks
    - Gewinde des Aussengelenks
    - Verzahnung der Radnabe
    - Anlagefläche und Gewinde der Zwölfkantmutter

    Motoröl ist doch auch Öl, erst "ölfrei" machen und dann mit Motoröl benetzen?


    Bei der Verzahnung gehts nur um die spätere Lösbarkeit, da wird in "Rutschrichtung" keine Kraft übertragen.
    Aber "Motoröl" ist, wenn es nicht gerade taufrisch ist, auch eher voller Abbrandreste etc. (schwarze Farbe).
    Ist jetzt nur spekuliert, aber ggf. geben dir diese Reste dann den "Grip" im angezogenen Zustand, während im beweglichen Zustand die öleigenschaften überwiegen.

    Ich hab schon ein paar Leute gesehen, die nach dem "Klack" einfach kommentarlos weiter gedreht haben und es komplett ignoriert haben - die bräuchten eher ein Signalhorn, statt ein Klacken.

    Die Drehmomente hängen von der Reibung des Gewindes ab (und als Gegenlager dann die Schraubenkopffläche). Wenn man jetzt "fleißig ölt" fehlt eben diese Reibung und man braucht deutlich mehr Anpressdruck um die nötige Reibung zu erzeugen = man streckt ggf. Schraube und Gewinde zu krass (z.b. bei Stahlschrauben im Alublock) und rupft irgendwas raus.

    Dann tippen die Finger meist schnell in eine Auktionsseite als Suchbegriff "reparatur coil set M14" ein, man stellt fest dass man dann mit einem 14er vorbohren muss und dann bestellt man auch noch schnell nachträglich ein 14er Bohrfutter zum Vorsetzen, da die Bohrmaschine natürlich nur ein max. 13er BF hat.
    (Neulich beim Lenkgetriebe Hohlschraube Druckleitung, aber da hab ich wohl auch leicht verkantet zuerst. Dafür konnte die Coil später auch mehr Drehmoment ab und wurde endlich dicht ^^)

    ...geht auch andersrum mit rostigen Schrauben, da ist man "zu früh" auf dem richtigen Drehmoment und es ist zu wenig Anpresskraft vorhanden. Deswegen vermutlich auch der Tipp mit dem Motoröl, dass man an der eh schon rostigen Ecke "Achsmutter" ja nicht zu locker anzieht; da das Gewinde da einen deutlich größeren Durchmesser hat hat es auch mehr Auflagefläche und da is eh Stahl auf Stahl - die Wahrscheinlichkeit dort was auszureißen beim Zuschrauben (mit natürlich immer einer neuen Mutter *hust*) ist also eh recht gering; also geht man hier wohl lieber auf Nr.Sicher und ölt doch ein wenig.


    Polodreifahrer
    • Themenstarter
    Polodreifahrer's Polo 6N2

    Mein letztlich gekaufter 14er Metall-Bohrer hatte eine verjüngte Aufnahme, somit passte es im Standard-Bohrfutter. Baumarkt-Ware bei "YippiejajaYippieYippieYeah"

    Mit der Verzahnung kann man es nachvollziehen, beim Gewinde und der Mutter könnte man ein Fragezeichen setzen. Wahrscheinlich ist die Achsmutter mit dem integrierten Sicherungsring "stärker" in der Klemmwirkung?! Drehmoment natürlich auch höher. Da stört wohl so eine Ölfilmbenetzung nicht? Das Lupo-Buch "spricht" nicht genau, ob frisches oder gebrauchtes Öl. Es sollte natürlich immer eine neue Mutter eingesetzt werden (da spare ich lieber nicht), und die Anleitung schreibt auch vor das Gewinde / die Verzahnungen zu entrosten.

    Bei V-Coil rapid bin ich jetzt auch Mehrfach-Kunde, hab' jetzt Sets für 10er, 8er und 6er Gewinde. 8er für die doofe Schraube / Gewinde des Abdeckbleches Schwungrad beim Getriebe. Ist eigentlich ein 7er Gewinde, wird jetzt zum 8er "umgebaut".

    Beim Servo-Lenkgetriebe von dem Freund, der sich letztens einen Lupo angeschafft hat, muss er sich auch um die Erneuerung der Servoleitung kümmern, ist mir beim gemeinsamen Ölwechsel aufgefallen. Vergammelt ist der Anschluss, wenn man beim linken Rad von vorne aufs Lenkgetriebe guckt. War es bei Dir auch dieser Anschluss? Den Stress habe ich bei meinem mechanischen Lenkgetriebe nicht. Warum man beim kleinen Lupo ne Servolenkung braucht? Na ja, seine Frau wird es freuen...


    Ich hab bei diesen Schrauben noch nie was entfettet oder Schraubensicherung verwendet, allerdings auch nie mit Drehmoment angezogen.

    45NM ist jetzt aber auch nicht wirklich fest. Denke 50 - 55NM dürfen es schon sein, je nach Drehmomentschlüssel können die eingestellten Werte durchaus von der Norm abweichen.

    Drehmomentschlüssel kann man auch eichen/prüfen lassen.


    Polodreifahrer
    • Themenstarter
    Polodreifahrer's Polo 6N2

    Na ja, so steht es zumindest im Buch "So wird's gemacht". Mit 45 Nm über Kreuz anziehen.

    Verwendet habe ich meinen geeichten Dremo Hazet Serie Blau (5107-3 CT, 10-60 Nm, +/- 4% Genauigkeit). Siehe Bild: Festziehen des rechten Flansches.

    Nach dem Video von Gedore gehe ich sowieso davon aus, dass man (besonders auch bei den kleineren Dremos (geringerer Hebel)) automatisch höhere Dremomente in der Anwendung erzeugt. Um das zu verhindern muss man wohl ziemlich langsam durchziehen und nach dem "Klack" sofort stoppen. So interpretiere ich zumindest die Ergebnisse der Demonstration im Video.

    Werde wohl auch den Drehmoment auf 50 Nm einstellen und die Schnorrscheiben verwenden (damit haben die T-2/3 Busfahrer scheinbar sehr gute Erfahrungen gemacht).

    Wird schon klappen...


    063C70CD-D36C-403B-A
    063C70CD-D36C-403B-A

    Zitat:

    Drehmomentschlüssel kann man auch eichen/prüfen lassen.


    Muss man sogar, sofern sie als Prüfmittel/Messmittel benutzt werden.


    Zitat:

    Verwendet habe ich meinen geeichten Dremo Hazet Serie Blau (5107-3 CT, 10-60 Nm, +/- 4% Genauigkeit).


    Wann das letzte mal.

    Ich mache beruflich Prüfmittel Management und einen Eichung/Kalibrierung verfällt bzw muss nach kalibriert/geprüft werden.


    Polodreifahrer
    • Themenstarter
    Polodreifahrer's Polo 6N2

    Gekauft (mir gegönnt ) hatte ich sie im Juni 2019. Originalverpackt, nicht lose, wie auf dem Bild.

    Das Prüfzertifikat vom kleinen (ist übrigens der 5120-3 CT mit 10-60 Nm, nicht der 5107-3 CT) hat das Prüf-Datum: 24. 4. 2019.

    Das Prüfzertifikat vom großen (5123-3CT mit 60-320 Nm) hat das Prüf-Datum: 25. 3. 2019.

    Die höchstzulässige Abweichung liegt laut Kalibrierschein bei +/- 3 %, nicht +/- 4 %. Die ("nur") +/- 4% hat der ganz kleine aus der Serie mit 1-9 Nm.

    Die Drehmomentschlüssel wurden nie zum Lösen von Schrauben benutzt und ich benutze sie sehr vorsichtig, werden also nicht (aus versehen), wie z.B. ein abrutschender Gabelschlüssel etc. hingeworfen. Den Wert habe ich nach Einsatz immer wieder auf "Null", also auf den kleinsten Wert zurück gesetzt. Laut Hazet muss das sogar bei der Produkt-Serie gar nicht gemacht werden, mache ich aber routinemässig trotzdem.

    Einsatz bei meiner Schrauberei natürlich nicht mit dem täglichen Einsatz einer Werkstatt vergleichbar, die Anzahl an Auslösungen ist also sehr überschaubar...

    Bin ich da noch im grünen Bereich, oder muss ich aktiv werden?


    D4462819-0564-45AA-9
    D4462819-0564-45AA-9

    Zitat:

    Bin ich da noch im grünen Bereich, oder muss ich aktiv werden?

    Ja, weit.
    Nein.


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