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(gelöst): Polo 6n1, Motor blockiert, 75PS, 1.6, Bj. 1995

keinenplan
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keinenplan's

Hallo zusammen,

Edit: siehe weiter unten, Problem wurde gelöst

erstmal : Tolles Forum, hat mir schon sehr viel geholfen...da ich aber kein Profi bin und bisher alles über die Suche gefunden habe, hab ich mich jetzt erst angemeldet...
Für leute die nicht gerne viel lesen: Bitte nach unten zum Punkt Zusammenfassung springen.

Zu mir und meinem Auto:

Ich fahre einen Polo 6n1, Baujahr 1995, 1.6l (75PS) Maschine, Kennbuchstabe AEA. Laufleistung 116.000km (das stimmt, aus Familien/Bekanntenkreis).

Das Auto wurde bis ich es vor 3 Jahren bekommen habe regelmäßig in der Werkstatt gepflegt, seitdem mache ich das selbst. Unter anderem wurde im letzten Jahr Öl, alle Filter, Zahnriemen, Wasserpumpe, Radlager, Bremsen und vieles mehr von mir selbst gewechselt. Ich kann mir größere Werkstattbesuche im Moment noch nicht leisten und muss dieses Auto was ich mitlerweile echt "liebe" am Leben erhalten um überhaupt ein Auto haben zu können. Brauchen tu ich das jedoch unbedingt weil ich durch mein Studium/Praktikum sehr viel durch die Gegend fahren muss. DIe letzten 40t Km ist das Auto fast nur Langstrecke (400km) gefahren.

Zum Problem: Gestern Abend nach ca 15km Strecke habe ich wärend der Fahrt ein komisches Geräuch vernommen. Klang wie wenn man über Rollsplitt fährt, wurde aber sehr schnell lauter. Das Auto ist meinem Empfinden nach aber ganz normal gefahren. Als mir das nach kurzer Zeit (2-3km) doch äußerst komisch vorkam habe ich angehalten. Auf Standgas laufend kam aus dem Motorraum ein Geräusch, wie wenn man eine Schraube in eine Blechdose legt und die Dose kräftig schüttelt...Motor hab ich dann ausgemacht.

Öl ist genug und nicht zuviel drin gewesen, Wasser auch, der Zahnriemen (wiegesagt vor 1 Jahr gewechselt) scheint auch dort zu sitzen wo er hingehört(läuft auch seit 20tkm super, Montagefehler schließe ich aus). Beim anschließend erneuten Startversuch hat sich der Motor nach einem kurzem erneuten Klappern keinen mm mehr bewegt...

Heute habe ich die Karre nachhause geholt, Öl abgelassen, mit einem Magnet durch, kein einziger Span findet sich dort. Wasser ist auch nicht im Öl, zumindest nicht sichtbar (ich weis wie Öl im Wasser aussieht). Habe dann versucht den Motor ausgekuppelt mit einer großen Ratsche an der KW-Riemenscheibe zu drehen, nichts zu machen.
Ich habe den Ventildeckel demontiert und reingeschaut, alles super so wie es sein soll.

Zusammenfassung : Der Motor ist blockiert, wo ist unklar. Das Öl ist i.O., frei von Spänen oder sonstigen Verunreinigungen. Im Ventildeckel nichts was auf einen Schaden dahingehend deutet. Was kann das sein? Wie gehe ich weiter vor um das Problem zu finden?

Meine Ideen und Fragen: Ist es theoretisch möglich, dass im Kupplungsgehäuse sich irgendein Teil verabschiedet hat und nach Ausschalten des Motors in eine so ungünstige Position gefallen ist, dass der Motor nun komplett blockiert ist? Macht es Sinn das zu überprüfen in dem ich Getriebe etc. demontiere?
Oder sollte ich lieber den Motor selbst öffnen und in den Brennraum schauen? Was würdet ihr machen?

Die Zeit drängt...spätenstens morgen Abend muss ich zumindest wissen was das Problem ist, damit alles was ich die nächste Zeit so vorhabe hin haut...bin echt am verzweifeln. So viel in die Karre gesteckt, so wenig Laufleistung und dann sowas

Für Hilfe jeglicher Art tausend Dank im Voraus!

Viele Grüße,
Andreas



Klarer Fall: erst mal Ölwanne ab und die Pleuellager kontollieren.
ev. erkennt man hier schon was; ev. steckt ein Kolben fest? (fresser)

Kurbelwelle lässt sich weder vor noch zurückdrehen?

Nicht mit Gewalt versuchen den Motor zu drehen, ev. macht man damit noch mehr kaputt.


Hallo keinenplan ,hier ein kleiner Tipp von mir.Lass bitte einmal von einer 2ten Person
im eingelegten Leerlauf die Kupplung treten.
Gleichzeitig drehst du bei aufgebockter BF.-Seite und abmontiertem Rad + auf ner ausreichend langer Verlängerung aufgesteckter Nuss + Ratsche durch die grosse Öffnung im Radkasten die Kurbelwelle. Einmal im und dann gegen den Uhrzeigersinn.Lässt sich der Motor bei getretener Kupplung nun durchdrehen,ist der Motor also frei+klemmt nirgendwo.Dann zur Probe,die Kupplung wieder lolassen,aber den Leerlauf eingelegt lassen!.Dann wieder an der KW drehen bzw.versuchen zu drehen.Lässt sich der Motor im Leerlauf,ohne getretener Kupplung NICHT drehen,liegt der defekt im Getriebe.Lässt er sich aber drehen, probierste die Schritte mit jedem Gang aus.Dabei zuerst ohne getretener Kupplung,danach mit.Sollte aber schon beim allerersten schritt(Eingelegtem Leerlauf+getretener Kupplung)sich der Motor weder im,noch gegen den Uhrzeigersinn drehen lassen,liegt der defekt innerhalb des Motors.KW.-Lager,Kolbenlager, Kolbenfresser,auch ohne Späne zu hinterlassen möglich,bis hin zur festgefressenen Nockenwellen lagerungen.

Damit du/ihr den Motor etwas leichter durchdrehen kannst/könnt,dazu einfach die Z.-Kerzen rausschrauben,so arbeitet die kompression nicht auch noch gegen die Drehversuche .

Dir/euch noch ein schönes Rest-WE wünsche.
Gruß:
René



keinenplan
  • Themenstarter
keinenplan's

Hallo,

vielen Dank für die beiden Antworten.
@Rene: Die Dreh-Diagnose Versuche machen wir gleich noch schnell...aber ich starte meinen Motor IMMER bei getretener Kupplung, dann hätte er, würde das Problem im Getriebe liegen ja durchdrehen müssen oder? Aaaaaaber...mal angenommen mein Gedanke mit dem losen Teil im Kupplungsgehäuse ist nicht ganz falsch...dann könnte es doch sein, dass das Problem nicht im Motor liegt, er aber trotzdem bei getretener Kupplung blockiert oder?

@Grandpa: Ölwanne bastel ich morgen ab und schau mir das an, das wäre auch meine nächste Idee gewesen!
Wie würde ein festgefressner Kolben das oben beschriebene Geräusch erklären?
Wie gesagt...wie eine Schraube in der Blechbüchse geschüttelt...ich dachte erst, mh...ist wohl irgendwas im Auspuffrohr, so klang es!


Ein schönes Wochenende wünsche ich euch auch...

Viele Grüße,
Andreas


moin.
bevor ich die ölwanne abbaue, würde ich erstmal andere baustellen abarbeiten.
das rausdrehen der zündkerzen ist schonmal ein schritt davon, so kann man auch gleich prüfen ob sich ne zündkerze zerlegt hat (hatte ich beim kunden schon) und zum anderen hilft es beim drehen.
ganz wichtig wäre es noch mal den keil/flachriemen abzunehmen, um einen defekt in der richtung auszuschliessen ... klingt erstmal überflüssig, aber ein blockierter kompressor oder ne lima reicht durchaus zum ausbremsen des anlassers.
anlasser wäre der nächste tip - auch der ist selber ne mögliche fehlerquelle, grad in verbindung mit den komischen geräuschen hatte ich das auch schonmal - erst überdreht der anlasser mit dem ritzel im starterkranz und dann bewegt sich nix mehr.


nachdem die "komischen" Geräusche ja unter normaler Fahrt auftraten, gehe ich mal davon aus, daß ein mechanischer Defekt von Motor oder Kupplung vorliegt Die Geräusche können ja nur von zu dem Zeitpunkt bewegten Teilen kommen; das würde Anlasser ausschließen.

Ob Ölwanne oder Getriebe leichter zu entfernen ist, musst selbst entscheiden.

Es könnte sich ein Lager gefressen haben; könnte Kolbenklemmer sein; könnte ein Ventil anstehen...; solange man den Motor nicht drehen kann, kann man auch keine Steuerzeiten prüfen. Zitat:

aus dem Motorraum ein Geräusch, wie wenn man eine Schraube in eine Blechdose legt und die Dose kräftig schüttelt...

Würde ja eher für Pleuellager, Ventil oder Kolbenkipper sprechen.

Ich würde als erstes versuchen an der Kurbelwelle (mit Gefühl) vor und zurück zu drehen um den "Motor" wieder frei zu bekommen. Zündkerzen raus ist natürlich sehr gut; ev. kann man da ja schon was erkennen. Und dann der Reihe nach Ursachenforschung betreiben.


keinenplan
  • Themenstarter
keinenplan's

Zitat:

...das rausdrehen der zündkerzen ist schonmal ein schritt davon, so kann man auch gleich prüfen ob sich ne zündkerze zerlegt hat (hatte ich beim kunden schon) und zum anderen hilft es beim drehen.
ganz wichtig wäre es noch mal den keil/flachriemen abzunehmen, um einen defekt in der richtung auszuschliessen ... klingt erstmal überflüssig, aber ein blockierter kompressor oder ne lima reicht durchaus zum ausbremsen des anlassers.
anlasser wäre der nächste tip - auch der ist selber ne mögliche fehlerquelle, grad in verbindung mit den komischen geräuschen hatte ich das auch schonmal - erst überdreht der anlasser mit dem ritzel im starterkranz und dann bewegt sich nix mehr.


Hola,

Anlasser haben wir gecheckt. Die Ritzel sind in Ordnung und der Rest auch.

Ich Arbeite das jetzt folgendermaßen ab:

-Kerzen raus und checken. Habe einen Beitrag gefunden wo ein Stück vom Kolben abgebrochen ist und sichtbare Schäden an den Stegen der Kerze hinterlassen hat

-Die in den ersten beiden Antworten beschriebenen Drehversuche

-Keilriemen ab und die einzelnen Aggregate durchdrehen


Bringt das alles nichts, Gehts ans Getriebe. Erstmal die Antriebswellen lösen, dann kommt man auch super an die Ölwanne. Die hatte ich schonmal gewechselt vor 2 Jahren, Steinschlagschaden.

Eine Frage zum Getriebeausbau: Müssen die Antriebswellen ganz raus oder reicht es sie am Getriebe zu lösen?

Danke mal wieder...ich berichte bald weiter...

Grüße,
Andi


Bevor du das getriebe ausbaust. Würde ich eher den kopf runter nehmen.


Antriebswellen müssen nur vom Getriebe abmontiert werden, das bekommst du dann schon raus. ansonsten können die drinnen bleiben.

Gruß RobN



keinenplan
  • Themenstarter
keinenplan's

Hallo zusammen!

Problem gefunden und gelöst!


Haben zuerst die Kerzen gecheckt und den Motor versucht bei getretener Kupplung zu drehen. Die Kerzen sind in Ordnung und der Motor war trotzdem bombenfest.

Hab dann die Ölwanne angefangen abzubauen. Als ich das kleine Blech zum Kupplungsgehäuse entfernt hab, sah man schon den Übeltäter...eine Befestigungsschraube der Ölwanne (2 Stück davon Sitzen hinter dem Blech und damit direkt unter dem Schwungrad) hatte sich verselbständigt und war zwischen Gehäuse und Schwungrad eingeklemmt. Die Schraube war sehr einfach zu entfernen, danach hat der Motor einwandfrei gedreht. Habe 2 Umdrehungen von Hand gemacht, den Zahnkranz angeschaut und alles sieht gut aus.
Der Rest ist auch wieder zusammengebaut, d.h. morgen früh Öl, Ölwannendichtung und eine neue Schraube besorgen und diesmal das ganze mit Schraubensicherung verbauen, dann sollte das nie wieder passieren. War vermutlich damals beim Ölwannenwechsel ein Fehler von uns, sonst hätte sich die Schraube nicht lösen dürfen/können...

Morgen gibt es nochmal die endgültige Bestätigung, dass die Karre wieder läuft. Es spricht nach meiner Sicht nichts mehr dagegen.

Vielen Dank an alle die sich einen Kopf gemacht haben und teilweise echt gute Ratschläge zur Fehlereingrenzung und Vorgehensweise gegeben haben...
Mir fällt einfach nur ein riesen Stein vom Herzen...wohl nochmal gut gegangen die Aktion.

Viele Grüße,
Andreas


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Echt nochmal "Glück" gehabt; viel Arbeit und Geld gespart!


schön, das es nix wildes war


Zitat:

keinenplan


Kannste mal sehn keinenplan ,kleine Ursache,grosse Wirkung .Aber um 2neue Schrauben an die Ölwanne zu schrauben, brauchste WENN kein Öl ausläuft keine neue Dichtung montieren.

Gruß:
René


keinenplan
  • Themenstarter
keinenplan's

So, heute alles fertig gemacht und wie erwartet läuft alles wieder rund. Gefühlsmäßig besser als vorher, liegt bestimmt am neuen Öl

Habe den Titel des Themas mal geändert (gelöst) und den ersten Beitrag editiert, ich hoffe das ist ok so. Dachte das ist sinnvoll so.

Kostenpunkt: gute 50 euro (Ölwannendichtung, Öl, Filter)

Eine schöne Woche wünschend,
Andreas


Vorbildlich!


keinenplan
  • Themenstarter
keinenplan's

Zitat:

Aber um 2neue Schrauben an die Ölwanne zu schrauben, brauchste WENN kein Öl ausläuft keine neue Dichtung montieren.


Sorry, habe ich eben vergessen zu sagen:
Die Schraube hatte wohl bei laufendem Motor in einer Ecke der Ölwanne an der Dichtfläche recht starke Schäden hinterlassen. Die Ölwanne musste an der Ecke leicht mechanisch bearbeitet werden, die Dichtung war hinüber...
Ebenso war das Blech welches vors Schwungrad über die beiden Ölwannenschrauben angebracht ist an einer Ecke ziemlich verbogen, das ging aber einfach mit dem Schraubstock

Grüße


Ja dann ists klar,wenn die Schrauben solche Schäden produzierten,das du ne neue Dichtung einbauen musstest.

Gruß:
René


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